Naturhistorica 151
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Die Ameisenfauna der Hannoverschen Moorgeest<br />
<strong>151</strong><br />
Abb. 10 Wärmebegünstigte Lichtung entlang<br />
eines Torfdammes im Kiefernwald als Lebensraum<br />
von Harpagoxenus sublaevis und Myrmica lonae.<br />
Foto H. Sonnenburg 19.08.2008.<br />
(Vepsäläinen et al. 2000). Die Befunde<br />
aus den Hannoverschen Mooren bestätigen<br />
dies. Hier wird deutlich, dass die Abtorfungsflächen<br />
mit trockenen Torfdämmen,<br />
schütterem Calluna-Bewuchs und<br />
älterem Kiefernbestand ausgesprochen artenreich<br />
sind (besonders HM-08.4 mit 17<br />
nachgewiesenen Arten) und eine schützenswerte<br />
Ameisenfauna beherbergen.<br />
Treten solche Bedingungen im Mosaik mit<br />
Hochmoorvegetation auf, werden ähnliche<br />
Artenzahlen erreicht (HM-07.2).<br />
Die Großflächigkeit und Heterogenität<br />
der hier im Mittelpunkt stehenden Gebiete<br />
HM und OM erlaubt ein umfassendes<br />
Pflege- und Entwicklungskonzept, das je<br />
nach Standort unterschiedliche Entwicklungsziele<br />
verfolgt. Zu fördern sind sowohl<br />
offene Hochmoor-Lebensgemeinschaften<br />
(artenarm, jedoch mit F. picea) als auch heterogene,<br />
stärker reliefierte Bereiche mit<br />
Totholz und ausgeprägten Feuchtegradienten<br />
sowie insbesondere auch Wärmeinseln<br />
im Wald bzw. an Waldrändern. Hierzu<br />
zählt auch die Auslichtung artenarmer<br />
geschlossener Waldbereiche. Ein solches<br />
mehrgleisiges, feinstrukturiertes Konzept<br />
würde die optimale Förderung der Ameisenfauna<br />
darstellen.<br />
Die hügelbauenden Waldameisen unterliegen<br />
einem gesetzlichen Schutz<br />
(BArtSchV). Ihre leicht auffindbaren<br />
<strong>Naturhistorica</strong> BERICHTE DER NATURHISTORISCHEN GESELLSCHAFT HANNOVER <strong>151</strong> · 2009