Mai 2008 - Lazarus Orden in Deutschland
Mai 2008 - Lazarus Orden in Deutschland
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Die <strong>in</strong> der Jubiläumsbroschüre vorgestellten<br />
Projekte s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Präsentation<br />
eigener Leistungen, sondern<br />
dankbares H<strong>in</strong>weisen von Ergebnissen,<br />
die durch geme<strong>in</strong>sames Handeln<br />
entstanden s<strong>in</strong>d.<br />
Allen, die dabei mitgewirkt haben<br />
und dies <strong>in</strong> großer Treue noch immer<br />
tun, b<strong>in</strong> ich zutiefst dankbar:<br />
Dankbar verbunden b<strong>in</strong> ich <strong>in</strong> erster<br />
L<strong>in</strong>ie den vielen kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zelspendern,<br />
unseren Patienten deutschlandweit.<br />
Sie versetzen uns erst <strong>in</strong> die Lage,<br />
unseren Dienst am Nächsten so zu<br />
tun. Tausende von kle<strong>in</strong>en an das HDZ<br />
adressierten Versandbeutelchen mit<br />
Zahnaltgold s<strong>in</strong>d von ihnen angekommen.<br />
Auch <strong>in</strong> diesem Jahr konnten wir<br />
mit deren Erlösen wiederum fast 40<br />
Projekte unterstützen, die schon heute<br />
e<strong>in</strong>en Gesamtwert von über 900.000<br />
Euro haben.<br />
Damit Sie e<strong>in</strong>en kurzen Überblick<br />
bekommen, welches Ausmaß unsere<br />
Projekte <strong>in</strong> den letzten 20 Jahren hatten,<br />
möchte ich zusammengefasst ganz<br />
kurz <strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung rufen:<br />
> Ca. 181 Zahnstationen haben wir <strong>in</strong><br />
Gött<strong>in</strong>gen eigenhändig verpackt und<br />
per Conta<strong>in</strong>er <strong>in</strong> die Entwicklungsländer<br />
br<strong>in</strong>gen lassen; zusätzliche 154<br />
zahnärztliche E<strong>in</strong>richtungen mit<br />
Materialien, Instrumentarien und<br />
Medikamenten haben hilferufende<br />
Empfänger erreicht;<br />
> Ca. 18 Grundschulen wurden gebaut<br />
und /oder unterstützt, u.a. 3 Schulen<br />
<strong>in</strong> Mondulkiri <strong>in</strong> Kambodscha, Bordenia<br />
<strong>in</strong> Indien sowie e<strong>in</strong> Gymnasium<br />
<strong>in</strong> Satu Mare <strong>in</strong> Rumänien;<br />
> Ca. 10 Jugendzentren wurden erstellt,<br />
u.a. <strong>in</strong> Wohku, Russland, und<br />
an der Elfenbe<strong>in</strong>küste und <strong>in</strong> Ghana.<br />
> Bei der Rückschau habe ich ca. 35<br />
Häuserprogramme ermittelt. u.a. e<strong>in</strong><br />
Hausbauprogramm zur Frauenförderung<br />
<strong>in</strong> Makuyo/Kenia und das<br />
Frauenhaus <strong>in</strong> Goa; mehrere Neubausiedlungen<br />
für Lepra-Kranke, z.B.<br />
mit 110 Häusern <strong>in</strong> Balaramapuram<br />
<strong>in</strong> der Nähe von Madras <strong>in</strong> Indien.<br />
Vielfältig haben wir <strong>in</strong> bestehende<br />
Lepraprogramme <strong>in</strong>vestiert, wie das<br />
<strong>in</strong> Myikyna <strong>in</strong> Burma oder das<br />
Lepra-Projekt <strong>in</strong> Bombay/Indien.<br />
> Etwa 15 K<strong>in</strong>derheime bzw. K<strong>in</strong>dergärten<br />
s<strong>in</strong>d gebaut oder unterstützt<br />
worden, u.a. das Marie Luisen K<strong>in</strong>derheim<br />
<strong>in</strong> Buenos Aires, Argent<strong>in</strong>ien;<br />
das K<strong>in</strong>derheim San Leopolde<br />
<strong>in</strong> Sao Paulo, Brasilien und das Dr.<br />
Horst Sebastioan Village – e<strong>in</strong> Waisenheim<br />
– <strong>in</strong> Lamay, Peru, und nicht<br />
zu vergessen den K<strong>in</strong>dergarten <strong>in</strong><br />
Frumoasa, Rumänien<br />
Hierzu schrieb mir erst vor wenigen<br />
Tagen Schwester Dolore folgende Zeilen:<br />
20 Jahre Hilfswerk Deutscher Zahnärzte<br />
hat sichtlich e<strong>in</strong> großes Netzwerk<br />
der Nächstenliebe ausgebreitet und<br />
somit e<strong>in</strong>e Menge Not gel<strong>in</strong>dert und viel<br />
Gutes bewirkt. Möge dieses Netzwerk<br />
weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Segen für die Notleidenden<br />
und Bedürftigen bleiben.<br />
Gerne schreibe ich Dir e<strong>in</strong> paar Punkte<br />
auf, was aus unserem K<strong>in</strong>dergartenprojekt<br />
geworden ist.<br />
Der K<strong>in</strong>dergarten ist zu e<strong>in</strong>er Modelle<strong>in</strong>richtung<br />
geworden und es kommen<br />
immer wieder Fachkommisionen und<br />
Fortbildungsgruppen vom Schulamt um<br />
diesen K<strong>in</strong>dergarten zu besichtigen.<br />
Vierundachtzig K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d derzeit <strong>in</strong><br />
vier Gruppen aufgeteilt und der Staat<br />
hat noch e<strong>in</strong>en Zuschuß gegeben, so daß<br />
e<strong>in</strong>e Tagesgruppe auch das Mittagessen<br />
bekommen kann. Der Nachbar hat se<strong>in</strong><br />
Haus restauriert und Baustil und<br />
Außenfarben dem K<strong>in</strong>dergartengebäude<br />
angepaßt.<br />
Das Betteln vor unserer Haustüre hat<br />
sich etwas beruhigt. Wenn unser K<strong>in</strong>derheim<br />
aus Hilfstransporten Überschuß<br />
an Spielwaren und Bekleidung<br />
bekommt, geben wir diesen über den<br />
K<strong>in</strong>dergarten und die Schule an die<br />
Bedürftigen weiter. Die Zusammenarbeit<br />
mit dem K<strong>in</strong>dergartenpersonal ist<br />
sehr lebendig geworden und im Vergleich<br />
zu früheren müden Gewohnheiten,<br />
bemüht sich der Bürgermeister jetzt<br />
sichtlich eifrig darum, daß auch die<br />
Spielplatz- und Gartenpflege nicht vernächlässigt<br />
wird. Die Dorfleute haben<br />
erfahren, dass <strong>Deutschland</strong> nicht nur für<br />
das Waisenhaus etwas Gutes getan hat,<br />
sondern auch für die K<strong>in</strong>der des Dorfes.<br />
Somit ist auch unser Waisenhaus noch<br />
mehr akzeptiert.<br />
Wir können nicht genug dankbar se<strong>in</strong>,<br />
daß dieses Projekt zustande gekommen<br />
ist.<br />
Viele Reiche haben das Gefühl, dass<br />
sie wegen ihrer höheren Steuerbelastung<br />
schon genug für das Geme<strong>in</strong>wesen<br />
tun. Und: Arme haben e<strong>in</strong>en<br />
direkten Bezug zur Not und Bedürftigkeit<br />
als andere.<br />
Das Se<strong>in</strong> bestimmt das<br />
Bewusstse<strong>in</strong>.<br />
Nicht nur die kränkelnde Spendenbereitschaft<br />
der Wohlhabenden, sondern<br />
auch das Scheitern der Ideen von<br />
Marx <strong>in</strong> der Praxis zeigen, dass es für<br />
den Menschen schlecht ist, zum<br />
Gefangenen se<strong>in</strong>es Bewusstse<strong>in</strong>s zu<br />
werden. Der scheidende britische Botschafter<br />
Sir Peter Torry brachte dies<br />
jetzt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Toast vor überwiegend<br />
deutschen Gästen se<strong>in</strong>es Abschiedempfangs<br />
<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> auf den Punkt:<br />
„Erheben Sie Ihr Glas, das Sie gern als<br />
halb leer sehen. Erkennen Sie, dass es<br />
halb voll ist. Dies ist e<strong>in</strong> wunderschönes,<br />
reiches Land. Wenn der Rest der Welt<br />
die Probleme <strong>Deutschland</strong>s hätte – wie<br />
gut g<strong>in</strong>ge es uns allen!“<br />
Damit das Geld des HDZ nicht <strong>in</strong> falsche<br />
Kanäle fließt, dafür sorgt auch die<br />
wiederholte Auszeichnung durch das<br />
Deutsche Zentral<strong>in</strong>stituts für soziale<br />
Fragen mit dem Spendensiegel. E<strong>in</strong>e<br />
Art TÜV-Plakete für soziale E<strong>in</strong>richtungen.<br />
Es bestätigt zum wiederholten<br />
Male, dass der Anteil der Werbe- und<br />
Verwaltungsausgaben beim HDZ niedrig<br />
liegt und damit das Gros des Geldes<br />
nahezu ausschliesslich <strong>in</strong> Projekte<br />
fließt.<br />
Warum b<strong>in</strong> ich 20 Jahre ehrenamtlich<br />
überhaupt dabei?<br />
Frau Dr. Margot Käßmann, Bischöf<strong>in</strong><br />
der Evangelischen-lutherischen Landeskirche<br />
Hannover, brachte es <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Artikel Praktizierte Nächstenliebe<br />
über die Hilfsaktionen der deutschen<br />
Zahnärzte – für mich – auf den<br />
Punkt:<br />
,,Die Zuwendung zu anderen verändert<br />
uns immer auch selbst. Sie befreit<br />
uns aus der Gefangenschaft im Alltagstrott<br />
und erweitert unseren Horizont. So<br />
s<strong>in</strong>d wir als Gebende immer auch Empfangende."<br />
Ich b<strong>in</strong> mir dessen bewusst, dass<br />
unsere Hilfe alle<strong>in</strong> nicht das Elend die-<br />
<strong>Lazarus</strong> Journal 21