Mai 2008 - Lazarus Orden in Deutschland

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Kreuz mit Herz und Anker St. Marien hat nach 64 Jahren sein Kreuz wieder Die St. Marien Kirche in Köln Weiden ist nach 64 Jahren wieder in ihrem Ursprungszustand versetzt. 1944 wurde das Kreuz zerstört. Zum 80. Jahres-tag der Kirche segnete Pfarrer Rainer Fischer das neue Steinkreuz über dem Eingangsportal der Kirche. Das Kreuz wurde gestiftet von Cfr. Franz-Josef Broicher. Franz-Josef Broicher hatte sich bereits im Jahr 1993 mit erheblichen Mitteln an der Sanierung der Kirche beteiligt und die Instrumente des von ihm mitbegründeten Bläserchors und des Flötenkreises fast alleine finanziert. Das Steinkreuz ist verziert mit einem Herzen – Zeichen der Liebe – und einem Anker – Hoffnung. Die Kirche wurde 1927 fertiggestellt. Sie zählt zu den frühen modernen Kirchen Kölns. Sie steht unter Denkmalschutz. 28 Lazarus Journal
Leben und Sterben für die Einheit der Christen Glockengeläut erfüllt das Innere der Basilika St. Johannes der Täufer auf Johannisberg. Klagend kündigt es den Abschied von dem sehr geliebten und hoch geschätzten ehemaligen Pfarrer und Lazarus Ordenskaplan Jean Hörnis an. Die Glocken brausen auf, ihr Klang schwingt sich bis zum Gewölbe empor, die einzelnen Glocken vereinigen sich nach und nach zu einer Melodie, die bei aller Trauer über den schmerzlichen Verlust dieses lieben, außergewöhnlichen Menschen auch Freude und Zuversicht verströmt. Man fühlt es – hier nimmt der Herr einen seiner treuen Diener zu sich. Er hat ihn reichlich mit Liebe beschenkt, ein Geschenk, das er als Auftrag verstand, um es an seinen Nächsten weiterzuverschenken. So war es vor allem das Wort LIEBE, das bei dieser Trauerfeier über allem stand. Sie erfüllte nicht nur die Herzen der Trauernden, sie erklang immer wieder auch in den Reden der Abschiednehmenden. Denn selten im Leben begegnet man einem Menschen, der die Liebe so überzeugend verkörperte wie er. Jeder, der Jean Hörnis kannte, war von seiner stillen Liebenswürdigkeit stark beeindruckt, die eine echte, ungekünstelte Frömmigkeit ausstrahlte. Ein freundliches Lächeln und eine schöne, melodiöse, sonore Stimme halfen dem Seelsorger, Vertrauen und Zuversicht bei den Ratsuchenden zu erwecken. Seine außergewöhnliche Beliebtheit wider- - Abschied von Jean Hörnis - spiegelte nicht zuletzt die übervolle Kirche. Jeder, der nur konnte, kam, um ihm, dem Pfarrer und Seelsorger Jean Hörnis, die letzte Ehre zu erweisen und sich im stillen Gedenken von ihm zu verabschieden: Zu den offiziellen Gästen zählten – allen voran – der Altbischof Franz Kamphaus, der ihn noch vier Wochen vor seinem Tod besucht hat, ebenso der Bezirksdekan Holger Daniel, sein Nachfolger Pfarrer Otto Franzmann, die gemeinsam die hl. Messe zelebrierten, seine Priesterkollegen aus dem Bistum Limburg, die Nonnen und die Ordensbrüder aus der Umgebung, die Brüder und Schwestern des Lazarusordens, dessen erster, durch den Fürsten Metternich berufener Ordenskaplan er war. Und natürlich auch seine ehemaligen Pfarrkinder, die bis zuletzt rührend für ihn Sorge trugen. Sie alle kamen. um Abschied von ihm zu nehmen. Es passiert nicht oft im Leben, dass einem Pfarrer fast ein Vierteljahrhundert nach seiner Pensionierung noch so viel Liebe und Ehrerbietung entgegengebracht werden. Die Liebe, die Jean Hörnis an seine Mitmenschen mit vollen Händen verschenkte, kehrte auf Umwegen zu ihm zurück. Er musste nicht wie viele Pfarrer den Ruhestand in der Einsamkeit verbringen. Da er bis zuletzt inmitten seiner Gemeinde in Johannisberg geblieben war, blieb er von Freunden umgeben. Der Deutsch-Schweizer aus dem fernen Genf, mit seinem unnachahmlich charmanten französischen Akzent, fand im Rheingau ein wirkliches Zuhause und eine treue Gemeinde. Sie ermöglichte es ihm, seinen stillen Wunsch zu erfüllen – zu Hause zu sterben. Vor allem mit dem Diakon Josef Weser und seiner Familie war Jean Hörnis innig verbunden. Zusammen mit der Haushälterin Drazina pflegten sie den Kranken. Weser ermöglichte es dem gebrechlichen Pfarrer täglich an der Eucharistie teilzunehmen und er organisierte auch das Begräbnis bis zu dem gemeinsamen Versperbrot, einem ausdrückli- chen Wunsch von Jean Hörnis, um all jene noch einmal zusammenzuführen, die ihn bei seinem irdischen Dasein begleiteten. Das zweite Wort, das bei der Trauerfeier immer wieder auftauchte, war Ökumene. Oder, wie Jean Hörnis es lieber formulierte – DIE EINHEIT IN CHRISTUS – für ihn ein ganz wichtiges Anliegen seiner Tätigkeit. Er, obwohl seiner Gesinnung nach eigentlich eher ein Konservativer, setzte sich oft über alle Konventionen hinweg. So setzte er als einer der Ersten im Bistum Mädchen als Ministranten ein. Schon sehr früh sah er die Zukunft der Christen nur in der Einheit. Durch seine doppelte Funktion als Gemeindepfarrer und Lazarus Ordenskaplan, strahlte die Ökumene auch nach Johannisberg aus. Dazu kam die tiefe Freundschaft, die ihn mit seinem evangelischen Ordenskaplan Wolfgang Schöne verband. Hörnis empfand es als eine besondere Fügung, die sie zusammenführte. Seine Stärke war seine pastorale Ausstrahlung, sein pastorales Gebet. Das Theologische wiederum sah er bei Wolfgang Schöne besser aufgehoben. So ergänzten sie einander in idealer Weise. Durch Pfarrer Schöne kam er auch mit der evangelischen Kommunität in Volkenroda und Gnadenthal in Berührung, wo er, so lange es ihm seine Gesundheit erlaubte, an den Gottesdiensten teilnahm. Er ging von uns gut vorbereitet auf das Jenseits. Alt und gebrechlich, wie er war, wusste er nun allzu gut, dass seine Zeit hier auf Erden sich dem Ende näherte. Und es war sicherlich wiederum eine Fügung, dass sogar sein Tod im Zeichen der Ökumene stand. Es war sein Freund und ökumenischer Partner Wolfgang Schöne, der ihm in seiner letzten Stunde zur Seite stand und ihn in den Tod begleitete. Nach dem gemeinsamen Abendgebet : „Herr, nun lässt du deinen Diener im Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland Lazarus Journal 29
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