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COMPACT-Magazin 11-2016

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<strong>COMPACT</strong> Leben<br />

Visionen zwischen Himmel und Hölle<br />

_ von Achim Hauptmann<br />

Hieronymus Bosch schuf epische Werke, die bis heute faszinieren –<br />

und erschüttern. Seiner Phantasie entsprangen Monster und Dämonen,<br />

höllische Folterkeller und himmlische Paradise. Der religiöse<br />

Kampf von Licht und Schatten war Hauptmotiv seines Schaffens.<br />

Das Konzert im Ei (Entstehung<br />

unklar). Foto: Public Domain, Wikimedia<br />

Commons<br />

Bosch verstarb am 9. August 1516 – also vor ziemlich<br />

genau 500 Jahren. Es sind rund 40 Kunstwerke,<br />

zumeist Ölgemälde auf Eichenholz aber auch Zeichnungen,<br />

die von ihm heute noch erhalten sind. Manche<br />

klein, dunkel und schmutzig, andere strahlend,<br />

episch und hochkomplex. Religiöse, mystische und<br />

okkulte Elemente flossen in seine Arbeit ein, Themen<br />

wie die Inquisition oder die Hexenverfolgung tauchen<br />

als Motive auf. Das Absurde, das Groteske und Ekelerregende<br />

ist ebenso in seinem Repertoire wie das<br />

Andächtige und Erhabene. Und auch 500 Jahre nach<br />

seinem Tod ist der Niederländer noch Publikumsmagnet.<br />

Werke wie Der Heuwagen, Der Garten der Lüste<br />

oder Die sieben Todsünden sind weltbekannt.<br />

Vom Künstler selbst weiß die Nachwelt wenig.<br />

Der als Jheronimus van Aken in der niederländischen<br />

Stadt ’s-Hertogenbosch Geborene war Sohn der angesehenen<br />

Künstlerfamilie van Aken, die aus Aachen<br />

stammte. Die Vermählung mit der wohlhabenden<br />

Gutsbesitzerin Aleid van de Meervenne 1480 öffnete<br />

ihm die Tür zu den gehobenen Kreisen der Stadt.<br />

Ein wohltätiger Club freier Männer aus der aristokratischen<br />

und geistlichen Elite – die sogenannte Liebfrauen-Bruderschaft<br />

– nahm ihn bald als Mitglied<br />

auf. Seiner Zeit hielt Bosch gnadenlos den Spiegel<br />

vor. Selbst der Klerus kommt nicht ungeschoren davon.<br />

Da er kaum handschriftliche Notizen hinterlassen<br />

hat, bleibt die vollständige Entschlüsselung seiner<br />

Werke bis heute schwierig. Ein paar Beispiele:<br />

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