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MBO als Nachfolgelösung - Deutsche Beteiligungs AG

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gen. „Den Pfad der Tugend, nämlich eine 100-prozentige Konzentration<br />

auf unser Kernprodukt, werden wir nicht verlassen“, versichert<br />

Wachsmuth. Wenn Westfalia einen Übernahmekandidaten ausspähen<br />

sollte, will man sich auf das M&A-Know-how sowie auf das Netzwerk<br />

von Granville Baird verlassen. Der Automobilzulieferer plant,<br />

Kapital auch verstärkt in Innovationen zu stecken. „Wir wollen nicht<br />

durch einen Verdrängungswettbewerb über den Preis, sondern durch<br />

Produktinnovation wachsen“, erklärt der neue Westfalia-Chef. Seine<br />

Ziele sind ehrgeizig. In den nächsten fünf Jahren soll der Umsatz um<br />

50 Prozent steigen, das Ergebnis soll proportional wachsen.<br />

Als Gesellschafter motivierter an die Arbeit<br />

Welche Motivation hat den 50-jährigen Wachsmuth, der über einen<br />

Head Hunter gefangen wurde, zur Übernahme des Postens bewegt?<br />

Reizvoll sei für ihn zum einen die <strong>Beteiligungs</strong>möglichkeit. Er hatte<br />

die letzten Jahre immer <strong>als</strong> angestellter Geschäftsführer gearbeitet.<br />

„Es ist schon erstaunlich. Ich bin motivierter und schaue eben noch<br />

einen Tick genauer auf das, was wir im Alltäglichen entscheiden“, resümiert<br />

er nach seinen ersten Monaten. Zum anderen suchte Wachsmuth<br />

die Antwort auf eine wesentliche Frage: „Welche Zeit war für<br />

mich die schönste: die 14 Jahre im Konzern oder die 8 Jahre in einem<br />

mittelständischen Familienunternehmen? Die Antwort lautete:<br />

Mittelstand.“ Er ziehe die flachen Hierarchien, die pragmatische Vorgehensweise<br />

sowie den unmittelbaren Kontakt zu den Mitarbeitern<br />

der eher anonymen Arbeit mit den Stabsstellen im Konzern vor.<br />

Jetzt macht sich das Flaggschiff Westfalia mit frischem Kapital und<br />

Management auf zu neuen Ufern. Die Turbulenzen haben sich gelegt,<br />

der Familienzwist der Vergangenheit ist in die Ferne gerückt.<br />

Auch wenn die Familie Knöbel nicht mehr im Unternehmen präsent<br />

ist, hat sie einen Meilenstein gelegt: Wer auf der Autobahn genauer<br />

hinschaut, der sieht zwar keine Transparente mehr. Doch die Kugelkopfkupplung<br />

wird ihm unweigerlich ins Auge stechen.<br />

Chronik der Westfalia-Werke<br />

1844 Johannes Bernd Knöbel gründet eine Schmiede<br />

in Westfalen.<br />

1994 Drei Privatinvestoren aus der Region übernehmen die<br />

stark angeschlagenen Westfalia-Werke von der<br />

Gründerfamilie Knöbel.<br />

1994-1999 Sanierung.<br />

1999 Die Westfalia-Werke werden in drei rechtlich<br />

selbstständige Einheiten umgewandelt.<br />

2000 Granville Baird und das Management kaufen die<br />

Westfalia-Automotive GmbH & Co. KG. Investitionsvolumen<br />

der Granville Baird: 11,7 Millionen Euro.<br />

Von Petra Gessner (FINANCE)<br />

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