MBO als Nachfolgelösung - Deutsche Beteiligungs AG
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den langjährigen Kunden vor. Auch über interne Entscheidungen<br />
wurde diskutiert.“ Vor allem Investitionen seien notwendig gewesen,<br />
erinnert sich Kemper. „Der Verkauf eines Familienunternehmens ist<br />
ein langwieriger Prozess. Am Ende herrscht meistens Investitionsstau.“<br />
Auch mit der Belegschaft kam Kemper schnell gut zurecht. „Ich bin<br />
familienunternehmengeprägt“, sagt er. Schließlich habe er zwölf Jahre<br />
lang ein Familienunternehmen mitgeleitet. So wusste er auch, wie<br />
er mit der Machtkonzentration auf die Person des Seniorchefs am besten<br />
umzugehen hatte: „Ich habe zwei gesunde Unternehmen übernommen.<br />
Zu Anfang habe ich an der straffen Führung nichts geändert.<br />
So konnte ich erst mal sehen, was gut lief und was schlecht lief.“<br />
Neue Führung mit mehr Transparenz<br />
Lange behielt er den traditionellen Führungsstil jedoch nicht bei, erinnert<br />
sich Kemper. Dafür hatten die Mitarbeiter viel zu viele gute<br />
Ideen: „Die brauchte man nur anzuzapfen, dann sprudelten sie<br />
schon“, so Kemper begeistert. Der Informationsfluss zwischen<br />
Unternehmensführung und Mitarbeitern wurde aber nicht nur Bottom-to-Top<br />
sondern auch Top-to-Bottom intensiviert: Schon bald nach<br />
seinem Einstieg fing Kemper an, die Belegschaft über die Zahlen zu<br />
informieren – und zwar in guten wie in schlechten Zeiten: „Um seine<br />
Mitarbeiter zu mehr Leistung zu motivieren, wird nicht geklagt,<br />
sondern informiert. Wenn ich heute sage, dass es ein Problem gibt,<br />
dann glaubt die Belegschaft mir das und liefert ihren Lösungsbeitrag.“<br />
Der neue Mann an der Spitze hat dem Unternehmen gut getan.<br />
Innerhalb von fünf Jahren erhöhte sich der Umsatz von 20 auf etwa<br />
30 Millionen Mark. Am Standort wurde kräftig investiert, und auch<br />
die Rentabilität hat mit den Investitionen Schritt gehalten. Funke<br />
weiß sein Lebenswerk in guten Händen, genießt den Ruhestand und<br />
ist viel unterwegs. Er geht auf Reisen und fängt – mit etwas Glück –<br />
auch mal eine fette Forelle in Amerika, wie Kemper weiß. Und sein<br />
Bierchen, das könne er auf dem Schützenfest auch in Ruhe trinken.<br />
Für die Gesco stellte die Übernahme beider Unternehmen einen<br />
Idealfall für alle Beteiligten dar, verrät Back. Und Kemper? Er ist vor<br />
allem stolz auf seine hoch engagierten Mitarbeiter – nicht nur, wenn’s<br />
um patentierte Plastikstücke geht.<br />
Geschichte der Sauerländer<br />
1919 Gründung durch Franz Funke.<br />
1965 Enkel Fritz Funke führt das Familienunternehmen fort.<br />
1995 Die Gesco <strong>AG</strong> erwirbt 80 Prozent, Geschäftsführer<br />
Dr. Wolfgang Kemper die restlichen 20 Prozent.<br />
Quelle: Franz Funke GmbH & Co. KG<br />
Von Katharina Schlüter (FINANCE)<br />
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