11.12.2012 Aufrufe

MBO als Nachfolgelösung - Deutsche Beteiligungs AG

MBO als Nachfolgelösung - Deutsche Beteiligungs AG

MBO als Nachfolgelösung - Deutsche Beteiligungs AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

unternehmens verwendet. Über die Erwerbergesellschaft kaufen Finanzinvestor<br />

und Management gemeinsam die operativen Einheiten<br />

des Unternehmens.<br />

Alle Interessen werden berücksichtigt<br />

Das Vertragsgeflecht solch einer Transaktion ist oft kompliziert.<br />

Schließlich müssen ganz unterschiedliche Interessen berücksichtigt<br />

werden: Der ehemalige Besitzer möchte für den Verkaufserlös so wenig<br />

Steuern wie möglich zahlen. Der Finanzinvestor ist an einem<br />

möglichst hohen Abschreibungspotenzial interessiert. Er will aber<br />

auch Unwägbarkeiten, zum Beispiel Umweltrisiken oder Gewährleistungen<br />

des Unternehmens gegenüber Kunden und Lieferanten, ausschließen.<br />

Eine optimierte finanzielle und steuerrechtliche Struktur<br />

ist die Voraussetzung für den späteren Erfolg. Sie zu gestalten, ist ein<br />

wesentlicher Teil des Know-hows von Private-Equity-Gesellschaften.<br />

Nach etwa drei bis sieben Jahren veräußern Finanzinvestoren ihre<br />

Beteiligungen, um die Wertsteigerung des eingesetzten Kapit<strong>als</strong> zu<br />

realisieren. Dann partizipieren auch die Manager mit ihrem Einsatz.<br />

Drei Einflussgrößen gibt es, die den Eigenkapitalwert des Finanzinvestors<br />

und des Managements steigern. Erstens werden aus dem<br />

Cashflow des Unternehmens die Schulden zurückgeführt. Zweitens<br />

achten Private-Equity-Gesellschaften besonders auf die Profitabilität.<br />

Mittelständische Familienunternehmen haben dagegen gelegentlich<br />

andere Kennziffern im Blick, das Wachstum des Marktanteils genießt<br />

mitunter Vorrang vor der Ertragssteigerungen. Durch strategische In-<br />

vestitionen, etwa Akquisitionen zur Abrundung des Angebots oder<br />

der regionalen Präsenz, erhöht sich drittens der Multiplikator, der zur<br />

Ermittlung des Verkaufspreises herangezogen wird.<br />

Große Chancen und überschaubare Risiken für das Management<br />

Die Beteiligung des Managements gibt dem Finanzinvestor die Gewissheit,<br />

dass die Geschäftsführung die gleichen Interessen wie er<br />

selbst verfolgt. Üblicherweise müssen die Manager selbst ein bis zwei<br />

Jahresgehälter investieren – eine Summe, deren Ausfall das persönliche<br />

Vermögen deutlich schmälert, die Existenz des Managers oder<br />

seiner Familie aber nicht gefährdet. Dem Risiko stehen entsprechende<br />

Chancen gegenüber: Branchenüblich ist es, dem Management<br />

mehr Stimmanteile zu geben <strong>als</strong> ihrem Eigenkapitalbeitrag entspricht.<br />

Dies geschieht zum Beispiel durch Vorzugskapital, das der<br />

Finanzinvestor bereitstellt und das bei Verkauf vor dem Stammkapital<br />

bedient wird. Die Manager können auf diese Weise im Vergleich<br />

zum Finanzinvestor eine höhere Verzinsung ihres Einsatzes erzielen.<br />

Während sich der Finanzinvestor mit einer jährlichen Rendite von 20<br />

bis 30 Prozent zufrieden gibt, <strong>als</strong>o eine Verdreifachung in fünf Jahren<br />

erwartet, dürfen die Manager mit dem fünf- bis zehnfachen ihres Einsatzes<br />

rechnen. Und den nächsten Traum träumen: den von der Zeit<br />

nach dem Ausstieg. Wer mit Mitte 50 ein Unternehmen erwirbt, hat<br />

nach fünf Jahren ein gutes Polster, um sich zur Ruhe zu setzen. Oder<br />

aber das Kapital, um einen neuen, noch größeren Chefsessel anzusteuern.<br />

Von Thomas Franke (<strong>Deutsche</strong> <strong>Beteiligungs</strong> <strong>AG</strong>)<br />

7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!