stahlmarkt 12.2016 (Dezember)
Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Markieren und Kennzeichnen / Steel Art & Culture / Aus dem Unternehmen
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30 K Markieren & Kennzeichnen<br />
(Foto: Trumpf)<br />
(Foto: Foba/Alltec)<br />
Der Pikosekundenlaser Trumicro 2000 kann selbst auf hochreflektierenden Materialien<br />
Markierungen anbringen, die trotz täglicher Reinigung und Sterilisation korrosionsfrei bleiben<br />
und einen dauerhaft hohen Kontrast aufweisen.<br />
Stahlring, fälschungssicher von Foba Laser<br />
Marking + Engraving mit dem Laser<br />
gekennzeichnet.<br />
leistung von 20 μJ ermöglicht der Laser eine<br />
sogenannte kalte Bearbeitung: Sobald das<br />
vom Laserpuls getroffene Material merkt,<br />
dass der thermische Prozess einsetzt, ist es<br />
bereits verschwunden. Die Folge: Die unerwünschten<br />
thermischen Effekte, die bei der<br />
Materialbearbeitung zu Mikrorissen und<br />
Schmelzresten führen können, treten aufgrund<br />
der minimalen Wärmeeinflusszone<br />
gar nicht erst auf.<br />
Interessant ist der neue Laser beispielsweise<br />
im Bereich der Medizintechnik: für wiederverwendbare<br />
Produkte wie Operationsbesteck<br />
oder Endoskope. »Der Trumicro<br />
2000 kann selbst auf hochreflektierenden<br />
Materialien Markierungen anbringen, die<br />
trotz täglicher Reinigung und Sterilisation<br />
korrosionsfrei bleiben und einen dauerhaft<br />
hohen Kontrast aufweisen«, so das Unternehmen.<br />
Die hohen Pulsspitzenleistungen<br />
des Pikosekundenlasers erzeugen zunächst<br />
eine Nanostruktur auf der Oberfläche des<br />
Werkstücks. Durch die raue Oberfläche entsteht<br />
eine Art Lichtfalle, die die diffuse<br />
Streuung des Lichts deutlich reduziert und<br />
dadurch eine permanent tiefe Schwärzung<br />
der Markierung hervorruft. Die Chromoxidschicht<br />
des Stahls wird dabei nicht zerstört<br />
und deswegen entsteht auch keine Korrosion.<br />
Das ist laut Trumpf mit typischen Markierlasern,<br />
die im Nanosekundenbereich<br />
arbeiten, bisher so nicht möglich gewesen.<br />
Markierung ist ein maßgeblicher<br />
Teil des Produktionsprozesses<br />
Um die Rückverfolgbarkeit eines Bauteils<br />
oder eines Produkts zu gewährleisten, muss<br />
die Industrie internationale Kennzeichnungsstandards<br />
einhalten. Die Lasertechnologie<br />
bietet hierfür langlebige Markierergebnisse,<br />
zum Beispiel für die Beschriftung mit QR-<br />
Codes oder Data-Matrix-Codes. Foba Laser<br />
Marking + Engraving, Teil der Alltec GmbH,<br />
Selmsdorf, entwickelte mit Help (Holistic<br />
enhanced laser process) einen kamerabasierten<br />
Markierprozess, mit dem die Verifikation<br />
von Teilen und Markierinhalten vor,<br />
während und nach der Beschriftung sichergestellt<br />
werden kann.<br />
»Alle Prozessschritte – von der Produktprüfung<br />
über die Markierausrichtung und<br />
anschließende Laserkennzeichnung bis hin<br />
zur Markierprüfung und Code-Rücklesung<br />
– werden mit nur einem System und unter<br />
Verbleib des Produkts im geschlossenen Prozess<br />
einer einzigen Lasermarkiermaschine<br />
möglich«, so das Unternehmen. Der dreistufige<br />
Markierprozess beginnt mit der Teilevalidierung,<br />
bei der das Kamerasystem<br />
prüft, ob das richtige Produkt ohne Beschädigung<br />
vorliegt und ob noch keine Kennzeichnung<br />
vorhanden ist. Der Markierinhalt<br />
wird je nach Lage des Produkts darauf aufgebracht,<br />
sodass die Markierung automatisch<br />
an der richtigen Position entsteht.<br />
In einer zweiten Stufe findet die Laserkennzeichnung<br />
selbst statt. Die Markiervalidierung<br />
nach der Kennzeichnung, die dritte<br />
Stufe, stellt sicher, dass Kontrast, Position<br />
und Größe stimmen. Mittels optischer Zeichenerkennung<br />
wird festgestellt, ob die richtigen<br />
Inhalte wiedergegeben wurden, und<br />
die 1- und 2-D-Codes können noch einmal<br />
ausgelesen, geprüft und klassifiziert werden.<br />
Die lasermarkierten Codes sind abriebfest<br />
und fälschungssicher und ermöglichen durch<br />
die eindeutige Kennzeichnung die lückenlose<br />
Rückverfolgbarkeit von Produkten.<br />
Automatische Präge-, Leseund<br />
Prüfstation<br />
Das Prägesystem der Borries Markier-Systeme<br />
GmbH in Verbindung mit dem OCR520-<br />
System der IOSS GmbH eignet sich für die<br />
Beschriftung von flachen, runden oder ovalen<br />
Blechrohren mit unterschiedlichen<br />
Durchmessern. Das Prägesystem kann flache,<br />
Mantelbeschriftungen und auch Be -<br />
schriftungen entlang der zylindrischen Achse<br />
durchführen. Es verfügt insgesamt über<br />
vier Achsen. Dabei wird das Bauteil mit einer<br />
Drehachse bewegt, während sowohl der<br />
Prägekopf als auch das Prüfsystem mit weiteren<br />
drei eigenen Achsen zugestellt werden<br />
können.<br />
Beim Erstellen des Beschriftungslayouts<br />
werden die einzelnen Beschriftungsfelder<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>