stahlmarkt 12.2016 (Dezember)
Aus dem Inhalt: Steel International / Stahlstandort Deutschland / Markieren und Kennzeichnen / Steel Art & Culture / Aus dem Unternehmen
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Töpfe aus der »Passion«-Serie. Der SIGMA Classic+Boden ist aufgebaut wie ein<br />
mehrlagiger Sandwich mit einem Aluminium-Kern, der länger Wärme halten kann.<br />
Pfanne, unbeschichtet, aus der Zwilling Prime-Reihe<br />
Sternzeichen prägte den Namen<br />
Das Unternehmen Zwilling blickt auf 285 ereignisreiche Jahre zurück<br />
Solingen. Mit seiner jetzt 285-jährigen Geschichte – die im Sternzeichen<br />
des Zwillings begann – gehört das Schneidwaren-Unternehmen ZWILLING<br />
J. A. Henckels (eigene Schreibweise) zu den ältesten Marken der Welt.<br />
Heute umfasst die Unternehmensgruppe Produktionsstandorte in sieben<br />
Ländern sowie einen Vertrieb in über 100 Ländern. Zum Sortiment zählen<br />
neben Messern, Töpfen, Scheren und Bestecken auch Friseur- und<br />
Kosmetikinstrumente.<br />
Alles begann damit, dass Peter Henckels,<br />
Messerschmied aus einer seit ca. Mitte<br />
des 15. Jahrhunderts im Bergischen Raum<br />
tätigen Schmiede- und Schleiferfamilie, am<br />
13. Juni 1731 (Sternzeichen Zwilling) den<br />
Zwilling als Handwerkszeichen in die Solinger<br />
Messermacherrolle eintragen ließ. Allerdings<br />
waren mehr als 40 Jahre erforderlich,<br />
bis es sich in vierter Generation zu einem<br />
bedeutenden Markenzeichen entwickelte:<br />
Im Jahr 1771 wurde Johann Abraham Henckels<br />
geboren. Er übernahm zu gegebener<br />
Zeit von seinem Vater Johann Gottfried das<br />
Zwilling-Werk und erweiterte den Aktionsradius<br />
des Unternehmens beträchtlich. So<br />
warb J. A. Henckels im Jahr 1819 im »Berliner<br />
Intelligenzblatt« mit »einem Lager in<br />
Stahlwaren nach dem neuesten Geschmack«<br />
in der Berliner Fischerstraße, der ersten Verkaufsniederlassung.<br />
Ein Impuls war gegeben. 1883 folgte eine<br />
Niederlassung in New York, ein Jahr später<br />
wurde eine Filiale in Wien eröffnet und 1897<br />
kamen Kopenhagen und Rotterdam hinzu.<br />
Schon 1909 wurde die erste Tochtergesellschaft<br />
in den USA gegründet, der weitere<br />
u. a. in Kanada, Italien, der Schweiz, aber<br />
auch in Japan, China und Taiwan folgten.<br />
Neuerungen und Wandel<br />
Mitte des 19. Jahrhunderts waren einige<br />
Umstellungen erfolgt. Hatte man zuvor den<br />
benötigten Stahl aus England importiert,<br />
wurde nun einheimischer Stahl verwendet,<br />
den das Unternehmen von 1867 bis 1965<br />
eigens produzierte.<br />
Zudem nahm man 1853 die erste Dampfmaschine<br />
in der Produktion in Betrieb und<br />
gleichfalls kam die damals neue Art des<br />
Gesenkschmiedens, u. a. von Scheren oder<br />
Gabeln, zur Anwendung. 1905 stellte Zwilling<br />
mit der Inbetriebnahme eines eigenen<br />
Kraftwerks dann von Dampfkraft auf Elektroantrieb<br />
um.<br />
1923 führte das Unternehmen die nichtrostenden<br />
Stahlklingen ein. 16 Jahre später,<br />
1939, wurde dazu ein Verfahren zur Härtung<br />
von nichtrostenden Klingenstählen<br />
durch Tiefkühlung entwickelt, das »Friodur«<br />
genannt wurde. Über die Kriegsjahre und<br />
darüber hinaus blieb das Unternehmen in<br />
Familienbesitz. Zwar wurde 1953 die Um -<br />
wandlung in eine AG vollzogen, doch<br />
be hielt die Familie Henckels alle Anteile.<br />
1969 dann übernahm die Neusser Wilhelm<br />
Werhahn KG die Mehrheit der Aktien und<br />
wurde schließlich im Folgejahr Alleinaktionärin.<br />
Zu diesem Zeitpunkt erhielt das bis<br />
dahin schon mehrfach umgestaltete Markenzeichen,<br />
die Zwilling-Silhouette, einen<br />
roten Hintergrund.<br />
<strong>stahlmarkt</strong> <strong>12.2016</strong>