Clariant Geschäftsbericht 2009
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70 <strong>Clariant</strong> <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
3. FINANZRISIKOMANAGEMENT<br />
3.1 – FINANZIELLE RISIKOFAKTOREN<br />
Der Konzern ist bei seinen Aktivitäten einer Reihe finanzieller<br />
Risiken ausgesetzt: Marktrisiko (einschliesslich Wechselkursrisiko,<br />
Zinsrisiko und Preisrisiko), Kreditrisiko, Liquiditätsrisiko und Erfüllungsrisiko.<br />
Der allgemeine Risikomanagementansatz des Konzerns<br />
konzentriert sich auf die Unvorhersehbarkeit der Finanzmärkte und<br />
verfolgt das Ziel, potenziell nachteilige Auswirkungen auf die finanzielle<br />
Leistungsfähigkeit des Konzerns zu angemessenen Hedgingkosten<br />
zu minimieren. Zur Absicherung bestimmter Risikokategorien<br />
verwendet <strong>Clariant</strong> derivative Finanzinstrumente.<br />
Das Finanzrisikomanagement ist in der zentralen Treasury-Abteilung<br />
(Group Treasury) angesiedelt und wird nach Richtlinien gehandhabt,<br />
die von der Konzernleitung und dem Verwaltungsrat verabschiedet<br />
gehandhabt. In enger Zusammenarbeit mit den operativen Konzerneinheiten<br />
identifiziert und bewertet Group Treasury Finanzrisiken<br />
und sichert diese ab. Es bestehen schriftliche Grundsätze bezüglich<br />
des allgemeinen Wechselkursrisikos, des Kreditrisikos sowie der<br />
Nutzung derivativer und nichtderivativer Finanzinstrumente und der<br />
Verwendung überschüssiger Liquidität (Gegenparteienrisiko).<br />
Marktrisiko<br />
Wechselkursrisiko<br />
› Abhängigkeit von Wechselkursrisiken: Der Konzern ist international<br />
tätig und somit durch das Engagement in verschiedenen<br />
Währungen einem Wechselkursrisiko ausgesetzt. Dies<br />
gilt insbesondere in Bezug auf den Euro und den US-Dollar. Das<br />
Wechselkursrisiko ergibt sich aus künftigen Geschäftstransaktionen,<br />
verbuchten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten sowie<br />
aus ausländischen Nettoinvestitionen, wenn diese nicht in der<br />
funktionalen Währung der jeweiligen Tochtergesellschaft denominiert<br />
sind.<br />
› Steuerung des Wechselkursrisikos: Zur Reduzierung des<br />
Wechselkursrisikos durch künftige Geschäftstransaktionen und<br />
verbuchte Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nutzen die Konzergesellschaften<br />
Termingeschäfte und Devisenoptionen in Übereinstimmung<br />
mit den Konzerngrundsätzen zu Wechselkursrisiken.<br />
Group Treasury ist dafür verantwortlich, in enger Abstimmung mit<br />
den operativen Konzerngesellschaften die Höhe der Nettopositionen<br />
aller ausländischen Währungen durch geeignete Absicherungsgeschäfte<br />
zu steuern.<br />
Es ist die Politik des Konzerns, selektiv gewisse Netto-Fremdwährungspositionen<br />
aus Transaktionen in allen Hauptwährungen entsprechend<br />
einem festgelegten Hedgingquotienten abzusichern.<br />
Fremdwährungspositionen, die sich aus dem Nettovermögen<br />
der Auslandaktivitäten ergeben, werden vornehmlich durch die<br />
Aufnahme von Finanzschulden in der entsprechenden Währung<br />
gesteuert.<br />
Am 31. Dezember <strong>2009</strong> waren eine auf Euro lautende Obligation<br />
mit einem Nominalbetrag von 600 Mio. EUR sowie ein auf Euro<br />
lautendes Schuldscheindarlehen mit einem Nominalbetrag von<br />
100 Mio. EUR als Absicherung einer Nettoinvestition designiert.<br />
Per 31. Dezember <strong>2009</strong> belief sich der nichtrealisierte Währungsgewinn<br />
der Obligation, welcher sich aus der Umrechnung in<br />
den Schweizer Franken ergab, auf 3 Mio. CHF (2008: 100 Mio.<br />
CHF Währungsgewinn), und jener des Schuldscheindarlehens auf<br />
weniger als 1 Mio. CHF (2008: 11 Mio. CHF Währungsgewinn).<br />
Dies wurde in der kumulierten Umrechnungsreserve im Gesamtergebnis<br />
aus ge wiesen.<br />
Zweck dieser Absicherung ist der Ausgleich eines Teils des<br />
Währungsrisikos der europäischen Tochtergesellschaften, die aus<br />
den Veränderungen des Euro-/Schweizer-Franken Wechselkurses<br />
entsteht.<br />
› Sensitivität gegenüber Wechselkursrisiken: Die geschätzten<br />
prozentualen Veränderungen der folgenden Wechselkurse<br />
ba sieren auf der Wechselkursvolatilität, die für eine Dauer von<br />
360 Tagen am 31. Dezember <strong>2009</strong> beobachtet wurde.<br />
Am 31. Dezember <strong>2009</strong>, wäre der Euro, unter Konstanthaltung<br />
aller anderen Variablen gegenüber dem Schweizer Franken 8 %<br />
(2008: 8 %) stärker/schwächer geworden, hätte sich das Vorsteuerergebnis<br />
des Konzerns um 13 Mio. CHF erhöht/verringert (2008:<br />
10 Mio. CHF), hauptsächlich als Ergebnis der Wechselkursveränderungen<br />
auf den auf Euro lautenden flüssigen Mitteln, konzerninternen<br />
Finanzierungen und Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.<br />
Das Eigenkapital wäre 81 Mio. CHF tiefer/höher gewesen<br />
(2008: 80 Mio. CHF), hauptsächlich aufgrund der Wechselkursveränderungen<br />
auf den auf Euro lautenden Finanzverbindlichkeiten.