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Vom Umgang mit einer veränderlichen Natur - Stiftung Natur und ...

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Die folgende Publikation versucht die wesentlichen<br />

Fragestellungen in Thesenform <strong>und</strong> Kurzskizzierung zu<br />

bestimmen <strong>und</strong> zu erörtern.<br />

Folgende Themenbereiche stehen dazu im Mittelpunkt:<br />

– Biologische Vielfalt;<br />

– Klimafolgen;<br />

– Gewässer;<br />

– Flächeninanspruchnahme;<br />

– Kulturlandschaft <strong>und</strong> städtischer Freiraum;<br />

– Instrumentierungen.<br />

Die naturschutzbezogenen Aufgaben <strong>und</strong> Zielsetzungen<br />

betreffen durchweg öffentliche Güter <strong>und</strong> da<strong>mit</strong><br />

gemeinwohlorientierte Anliegen. Vordringlich handelt es<br />

sich dabei also um eine Staatsaufgabe oder wechselseitig<br />

um eine kommunale Aufgabe in der Daseinsvorsorge.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist aber davon auszugehen, dass es für<br />

diese Aufgaben eine Vielzahl auch privater Akteure <strong>und</strong><br />

Träger geben <strong>und</strong> das gesamte Anliegen in der Bürgergesellschaft<br />

verhaftet werden muss. Staat <strong>und</strong> Kommune<br />

können diese Aufgaben aber nicht auf das Ehrenamt<br />

abwälzen, da die Anstrengungen <strong>und</strong> Herausforderungen<br />

zu groß sind. Maßgeblich werden also Partnerschaften<br />

<strong>und</strong> Plattformen des gemeinsamen Handelns von Behörden,<br />

Kommunen, Verbänden <strong>und</strong> Inititiativen werden müssen.<br />

1. Die Sicherung der biologischen Vielfalt | Die Aufgaben<br />

in der Sicherung der biologischen Vielfalt bedingen<br />

für den <strong>Natur</strong>schutz völlig neue Herausforderungen. Das<br />

Neue sind namentlich die internationalen Aspekte in der<br />

globalen Vernetzung <strong>und</strong> der dramatischen Verschärfung<br />

der Situation, wo annähernd 30% des weltweiten Artenbestands<br />

allein durch den Klimawandel bedroht sein kann.<br />

Um seinen Aufgaben gerecht zu werden, muss es im<br />

<strong>Natur</strong>schutz immer um flächen- <strong>und</strong> raumkonkrete Maßnahmen<br />

gehen. Nur zum Teil greifen hier allgemeine<br />

Bestimmungen wie zum Beispiel beim Handel <strong>und</strong> der<br />

Haltung bedrohter Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten (CITES). <strong>Natur</strong>schutz<br />

ist also immer raumkonkret auf die Sicherung <strong>und</strong><br />

Entwicklung <strong>und</strong> auf Lebensräume <strong>und</strong> Lebensstätten<br />

ausgerichtet. Dies unterscheidet ihn zum Beispiel von<br />

anlagenbezogenen Maßgaben <strong>mit</strong> der Bestimmung von<br />

allgemeinen Umweltqualitätszielen wie im Klimaschutz<br />

<strong>und</strong> Immissionsschutzbereich.<br />

Der Biotopverb<strong>und</strong> im internationalen, europäischen<br />

<strong>und</strong> nationalen sowie regionalen räumlichen Kontext<br />

bekommt hierbei eine herausragende Bedeutung, um<br />

Lebensräume <strong>und</strong> Lebensstätten zu vernetzen <strong>und</strong> den<br />

bedrohten <strong>und</strong> noch nicht bedrohten Arten die notwen -<br />

digen Austauschfunktionen <strong>und</strong> Ausbreitungen zu ermöglichen.<br />

Klimaschutz <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>schutz rücken als Aufgabenfelder<br />

hier sehr eng zusammen <strong>und</strong> beeinflussen sich<br />

zunehmend. Notwendige Anpassungsstrategien zum Klimawandel<br />

gewinnen große Bedeutung. Biotopverbünde<br />

müssen räumlich <strong>und</strong> qualitativ in ihrer Ausstattung <strong>und</strong><br />

Disposition geplant <strong>und</strong> umgesetzt werden.<br />

Diese Biotopverbünde lassen sich zum einen synergistisch<br />

für viele Artenansprüche ausgestalten, indem große<br />

Vernetzungsachsen <strong>mit</strong> diversen Qualitätsmerkmalen<br />

geschaffen werden, die zugleich überwiegend barrierefrei<br />

funktionieren müssen. Die Gewässersysteme <strong>und</strong> Wälder<br />

werden hierbei aktuell eine prioritäre Bedeutung genießen<br />

müssen.<br />

Die letzte Vertragsstaatenkonferenz zur CBD in Bonn<br />

hat wichtige neue Akzente gesetzt. Es ist ermutigend,<br />

dass die B<strong>und</strong>esregierung insgesamt sich <strong>einer</strong> Biodiver -<br />

sitätsstrategie verpflichtet hat, die ganz wesentliche<br />

Zukunftsaufgaben sachgerecht festschreibt.<br />

Da<strong>mit</strong> dies nicht Postulat bleibt, muss es jetzt zu sehr<br />

konkreten Projekten in den B<strong>und</strong>esländern zur Umsetzung<br />

dieser Ziele auch als Teil der Nachhaltigkeitsstrategien<br />

kommen.<br />

Projekte zur Sicherung der biologischen Vielfalt müssen<br />

raumkonkret sein. Dies bedeutet dementsprechende Maßnahmen<br />

vor Ort <strong>und</strong> in der Region, die eingeb<strong>und</strong>en sind<br />

in das europäische Handlungsnetz NATURA 2000 <strong>und</strong> die<br />

internationalen Anstrengungen.<br />

Der Netzcharakter kann hier als Leitbild dienen, <strong>mit</strong><br />

seinen Knotenpunkten der zentralen Schutzgegenstände<br />

<strong>und</strong> den Leitbahnen der Vernetzung <strong>und</strong> des Verb<strong>und</strong>es.<br />

Dies gelingt in abgeschichteter Weise für die örtliche,<br />

die regionale, nationale <strong>und</strong> europäische Dimension,<br />

wobei die höheren Kategorien Teile <strong>und</strong> da<strong>mit</strong> besondere<br />

Stärken auch für die niedere Kategorie darstellen (Top-<br />

Down-Prinzip).<br />

Ein solches Netz trägt das Ganze in s<strong>einer</strong> Mitte. Die<br />

Sicherung der biologischen Vielfalt umfasst da<strong>mit</strong> nicht<br />

»Luft«, sondern ist Träger <strong>einer</strong> gedeihlichen Gesamtentwicklung.<br />

Das bedeutet im Kehrschluss, dass zum Beispiel<br />

Infrastrukturprojekte oder städtebauliche Projekte<br />

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