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Vom Umgang mit einer veränderlichen Natur - Stiftung Natur und ...

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wirtschaft. Notwendig werden dazu Standards für die<br />

Fischereiwirtschaft.<br />

Die gute fachliche Praxis ist in den gesetzlichen<br />

Bestimmungen nur unzureichend oder nur in Segmenten<br />

wie im Pflanzenschutz- <strong>und</strong> Düngerecht spezifiziert <strong>und</strong><br />

auf <strong>Natur</strong>schutzziele ausgerichtet. Um hier ein gutes Stück<br />

weiter zu kommen, bedarf es also Standardisierungen, die<br />

unter Wahrung der freien Vereinbarung <strong>und</strong> Unabhängigkeit<br />

die Regeln der Technik ausweisen.<br />

Entsprechendes gilt bei Planung <strong>und</strong> Bau von Infrastruktureinrichtungen,<br />

im Städtebau <strong>und</strong> beim Betrieb von<br />

Anlagen.<br />

Um die neuen <strong>und</strong> sehr speziellen Belange des <strong>Natur</strong>schutzes<br />

bei der Realisierung <strong>und</strong> beim Bau von konkreten<br />

Vorhaben voll beachten zu können, sollte überall bei<br />

größeren Projekten eine Umweltbaubegleitung etabliert<br />

werden, die dann durch entsprechend fachk<strong>und</strong>iges Personal<br />

verantwortet wird. Gerade hierdurch kann es vorsorgend<br />

gelingen, dass keine Umweltschäden entstehen<br />

(Umweltschadensgesetz).<br />

2. Zur Bewältigung des Klimawandels | <strong>Natur</strong>schutz<br />

ist Klimaschutz. Ziele des Klimaschutzes haben eine sehr<br />

hohe Relevanz für die Standortqualitäten, die Ausprägung<br />

der Lebensgemeinschaften, die Bodennutzung <strong>und</strong> da<strong>mit</strong><br />

die Biotopqualitäten insgesamt.<br />

Klimaschutz ist <strong>Natur</strong>schutz. Annähernd 30% des<br />

Arten bestands weltweit <strong>und</strong> in Europa können gefährdet<br />

sein, wenn der Klimawandel nicht bewältigt wird. Dies hat<br />

gravierende Rückschlüsse auf die Ökosysteme <strong>und</strong> die<br />

Umwelt insgesamt.<br />

Zu unterscheiden sind zukünftig auch in Bezug auf<br />

die angepassten <strong>Natur</strong>schutzstrategien die Maßnahmen<br />

zum Klimaschutz <strong>und</strong> Anpassungsstrategien an den Klimawandel.<br />

Zentrale Maßnahmen zum Klimaschutz <strong>und</strong> für die<br />

Anpassung an den Klimawandel zielen insbesondere auf<br />

die Technologieentwicklung in der Energieproduktion <strong>und</strong><br />

Energiebewirtschaftung sowie auf den Wärmeschutz <strong>und</strong><br />

Kraftwärmekopplung. Hier ist der <strong>Natur</strong>schutz nur partiell<br />

berührt.<br />

Un<strong>mit</strong>telbare Relevanz bekommen aber diese Aufgaben<br />

für den <strong>Natur</strong>schutz im planerischen Bereich, in der<br />

Landschaftsplanung <strong>und</strong> der Mitwirkung in der Regional<strong>und</strong><br />

Bauleitplanung. Entscheidende Aspekte gewinnt dies<br />

für den energieoptimierten Städtebau, die Freiraumplanung<br />

<strong>und</strong> die Disposition von Gebäuden <strong>und</strong> Freiräumen.<br />

Von zentraler Bedeutung werden die Anlagen für die<br />

Gewinnung erneuerbarer Energien insbesondere im<br />

Bereich Solartechnologie <strong>und</strong> Wind sowie im Bereich der<br />

Meeresgewässer.<br />

Im Hinblick auf Belange des <strong>Natur</strong>schutzes kaum<br />

vertretbar erscheint ein umfassender Verbau der Binnengewässer<br />

zur Energieausbeute, da die Kapazitäten hier<br />

erschöpft sind oder auch die Wasserrahmenrichtlinie entgegensteht.<br />

Dies sieht in anderen Regionen der Erde oder<br />

Europas noch anders aus.<br />

Bei den erneuerbaren Energien geht es durchweg um<br />

Standortfragen in Bezug auf <strong>Natur</strong>schutzbelange in Hinsicht<br />

des Arten- <strong>und</strong> Biotopschutzes <strong>und</strong> des Landschaftsbildes,<br />

insbesondere zu Aspekten der Kulturlandschaft<br />

<strong>und</strong> Erholungsvorsorge. Hier braucht es tragfähige<br />

Entscheidungen, die auch das hohe Innovationspotenzial<br />

dieser Technologien berücksichtigen müssen. Dies wird<br />

namentlich im Bereich der Windkraftanlagen oder der<br />

Solartechnologie sehr deutlich. Bei klaren Qualitätskriterien<br />

wird es gelingen, hier zu guten Lösungen zu kommen,<br />

die auch notwendige Anpassungen beinhalten (Repower -<br />

ing etc.).<br />

Maßgeblich wird bei allen Planungen <strong>und</strong> Vorhaben die<br />

Wahrung <strong>einer</strong> umfassenden CO2-Bilanz werden, um zu<br />

tatsächlichen Reduktionen der Treibhausgase zu kommen<br />

<strong>und</strong> eine echte Energieeinsparung für die gesamte Produktkette<br />

oder den Prozess zu gewährleisten. Dies muss<br />

das Ziel im Klimaschutz als <strong>Natur</strong>schutz sein.<br />

Im Hinblick auf <strong>Natur</strong>schutzbelange wesentlich problematischer<br />

ist die Nutzung nachwachsender Rohstoffe.<br />

Gute Ansätze <strong>und</strong> hohe Standards gibt es hier für die<br />

Ressource Holz im Rahmen der naturgemäßen Forstwirtschaft<br />

unter anderem in Ausrichtung auf die FSC Standards.<br />

Die forstgesetzlichen Bestimmungen sind deutlich<br />

verbessert. Dennoch werden auch hier neue, angepasste<br />

Strategien notwendig, um Nachhaltigkeit zu gewährleisten.<br />

In Bezug auf die CO2-Senke wird die Betrachtung des<br />

gesamten Waldökosystems maßgeblich <strong>und</strong> nicht die rein<br />

nutzungsbezogene Holzkomponente. Daher muss es auch<br />

hier bewertungsrelevant werden, neben der Holznutzung<br />

wichtige Waldteile in die Altersphase zu überführen <strong>und</strong><br />

eine umfassende Bodenentwicklung integriert zu betrachten.<br />

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