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vom Heimatbegriff. Der Begriff „Region“ trat in den Vordergrund –<br />
später folgte der Begriff der „Regionalen Identität“.<br />
Franke et al. (2009) weisen darauf hin, dass die Unterschiede zwischen<br />
Regionaler Identität und Heimat historisch herleitbar, aber konstruiert<br />
sind. Heimat wird als lokal verankert definiert, regionale Identität<br />
besitzt einen räumlich weiteren, regionalen Charakter. Aber beide<br />
beziehen sich auf Charakteristika wie Dialekte, traditionelle<br />
Kulturtechnik, Landschaft etc. und beschreiben damit das gleiche<br />
Phänomen. Heimat hat Vergangenheits- und Gegenwartsbezug; dabei<br />
werden innere Bilder ausgewählt, die symbolisch die Vergangenheit<br />
oder Zukunft darstellen. Des Weiteren ist Heimat in eine räumliche<br />
(Erfahrungsraum) und emotionale Ebene (Gefühle, Einstellungen) zu<br />
unterteilen. Untersuchungsgegenstand sind neben den lokalen<br />
Charakteristika u.a. nachbarliche Beziehungen, regionale Traditionen<br />
und räumliche Bindungen. Die Unterschiede, die es zu untersuchen gilt,<br />
liegen in der jeweiligen kulturellen Ausprägung. Ob Heimat an der<br />
Nordseeküste emotional, regional oder ortsgebunden definiert wird, ist<br />
das erkenntnisleitende Interesse dieser Untersuchung.<br />
Der Heimatbegriff hat bis heute seinen Platz in der Bevölkerung. Zeuge<br />
dafür sind nicht nur die vorliegenden Aussagen der Befragung: Heimat<br />
ist ein Ort, an dem man gern ist; Heimat ist ein Gefühl, das an das<br />
Innerste rührt; Heimat sind die Menschen, die einem wichtig sind. Oder<br />
wie es ein Befragter ausdrückte: „Heimat ist das Wichtigste, was es für<br />
mich gibt.“ In dieses Bild passt, dass von 862 Befragten nur zwei<br />
aussagten, so etwas wie Heimat gebe es nicht. Doch nicht nur die<br />
Menschen stehen zu ihrer Heimat. Heimatbegriff und Heimatemotion<br />
treten in vielerlei Formen auf: sei es in der sehr populären Volksmusik,<br />
einer „neuen regionalen Küche“, auf „authentischen“ Heimat- und<br />
Volksfesten oder als Name für diverse Modelabels: Heimat hat<br />
Konjunktur.<br />
Zusammenfassend handelt es sich bei Heimat um die persönliche und<br />
emotionsbezogene Bindung von Menschen an bestimmte Orte oder<br />
Gebiete. Diese Bindung und die dazu gehörigen Gefühle werden im<br />
Bewusstsein der Menschen hergestellt. Diese Konstruktion erfolgt durch<br />
soziale Vermittlung und ist somit Teil der Sozialisation (Weichhart et al.<br />
2006: 21ff). Schwineköper (2005) identifiziert drei Komponenten, aus<br />
denen sich das subjektive Heimatempfinden zusammensetzt. Die<br />
emotionale Komponente vermittelt Gefühle von Geborgenheit, Ruhe,<br />
Sicherheit und Verwurzelung. Sinneswahrnehmungen wie Gerüche und<br />
Geschmack können diese Gefühle auslösen und verstärken. Ein<br />
Befragter in Ostfriesland bekannte, dass Heimat für ihn „eine Tasse Tee<br />
trinken und aufs Meer sehen“ sei. Die soziale Komponente besteht aus<br />
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