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05/2017

Fritz + Fränzi

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vom ersten Aufguss mein Gesicht traf wie eine glühende<br />

Peitsche: «Das hier, Kinder, ist besser als Sex.» Die Sauna<br />

hat auch keine Veranda mit kleiner Holzbank, auf der ich<br />

heute so gern nach dem Abkühlen sitze, die Füsse aufs<br />

Geländer gestützt, ein Bier in der Hand und den Blick aufs<br />

andere Seeufer gerichtet.<br />

Ich habe hier nicht jeden Sommer mit meinen Cousinen<br />

hinter dem Haus Himbeeren gepflückt (einmal zwei Liter<br />

in eineinhalb Stunden!), wir waren nie den ganzen Tag<br />

schwimmen und lagen nie auf den Felsen an der Sonne, um<br />

uns zu wärmen. Und nie sind wir mit dem alten Kahn rüber<br />

zur unbewohnten Insel gerudert, um dort Eierschwämmli<br />

zu sammeln und später dabei zuzuschauen, wie unsere<br />

Mutter sie mit Butter in der Pfanne briet. Abends sassen wir<br />

Kinder nie vor dem knisternden Kaminfeuer, das wir – das<br />

war eine eiserne Regel! – immer nur mit einem Streichholz<br />

und ohne Papier entfachen durften. Und nie weckte<br />

mich mein Vater in der Nacht des ersten Mittwochs im<br />

August, wenn die Krebssaison beginnt, um im Dunkeln, nur<br />

mit Taschenlampen bewaffnet, am Ufer die urtümlichen<br />

Tierchen zu jagen.<br />

Das Haus hat vieles nicht erlebt. Nicht den grossen Sturm<br />

von 1967 und nicht den Eiswinter von 1981, als unser Nachbar<br />

in seinem Haus erfror. Es hat auch nicht die Verbreiterung<br />

der Strasse, den Streit mit den neuen Nachbarn und auch nicht<br />

das Ausheben der grossen Kiesgrube erlebt.<br />

Und jetzt, da ich eigene Kinder habe, komme ich nicht jeden<br />

Sommer mit meiner Familie hierher. Ich werde meinen<br />

Kindern also nie vermitteln können, was ich selber nie erlebt<br />

habe: Ich werde ihnen nie zeigen, wie man einen frisch<br />

gefangenen Fisch ausnimmt, nicht, wie man sich im Wald ohne<br />

Kompass orientiert, und auch nicht, wo der Felsen liegt, auf<br />

dem ich damals in jener Julinacht nicht die Freundin meiner<br />

Cousine küsste.<br />

Jetzt beginnt bald ein neuer Sommer. Und ich freue mich<br />

schon, mein nicht-existierendes Sommerhaus aus seinem<br />

Winterschlaf zu wecken. Vor neun Monaten hatte ich die<br />

Läden nicht verschlossen, das Ruderboot nicht an Land<br />

gezogen und den Schlüssel nicht unter die Treppe gelegt, und<br />

von genau dort werde ich ihn bald wieder nicht hervorfischen,<br />

um einen neuen Sommer zu begrüssen.<br />

Ach, wenn doch jeder so ein Sommerhaus hätte, wie ich es<br />

nicht habe.<br />

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