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05/2017

Fritz + Fränzi

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Erziehung & Schule<br />

>>> nenzulernen und benennen<br />

zu können: Bist du traurig? Ärgerst<br />

du dich gerade? Mama ist gerade<br />

sehr müde. Du musst keine Angst<br />

haben.<br />

Können also schon Säuglinge<br />

fühlen, wie es anderen geht? Ich<br />

erinnere mich an das kollektive Weinen<br />

in den Krabbelgruppen, das<br />

immer ausbrach, sobald ein Baby<br />

angefangen hatte zu schreien. Wie<br />

verzweifelt sich meine Kinder an ­<br />

hörten, wenn ein anderes unglücklich<br />

klang, obwohl es ihnen selbst<br />

gut ging. «Das ist keine erste empathische<br />

Reaktion, sondern eine Ge ­<br />

fühlsansteckung», sagt die Entwicklungspsychologin<br />

Doris Bischof-<br />

Köhler. «Den Kindern in diesem<br />

Alter ist noch gar nicht bewusst,<br />

dass es um den anderen geht. Sie<br />

können noch nicht zwischen der<br />

eigenen Trauer und dem Kummer<br />

eines Freundes unterscheiden.»<br />

Das Bewusstsein für die eigenen Gefühle<br />

ist aber ganz entscheidend, um<br />

überhaupt mitfühlen zu können. Erst<br />

wenn ein Kind etwa achtzehn Monate<br />

alt ist und anfängt, sich selbst im<br />

Spiegel zu erkennen, entwickelt es<br />

mit dem Gefühl für das eigene Selbst<br />

ein Empfinden dafür, wie es einem<br />

anderen geht. Diese Entwicklungsprozesse<br />

zu erforschen, ist nicht einfach.<br />

Immerhin müssen dafür Kleinkinder<br />

in einer möglichst natürlichen<br />

74 Mai <strong>2017</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi

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