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Bionik – Von der Natur gelernt - TÜV NORD Gruppe

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„Für Ingenieure lohnt sich oft <strong>der</strong> Blick auf die<br />

Vergangenheit“, sagt Professor Wolfgang König an <strong>der</strong><br />

Technischen Universität Berlin und Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Gesellschaft für Technikgeschichte (GTG). Spektakulär tauchen<br />

fast schon vergessene Technologien in unseren Tagen<br />

wie<strong>der</strong> auf. Aktuelles Beispiel ist das Elektromobil, das in<br />

Form eines Autos mit Hybridantrieb unsere mobile Zukunft<br />

bestimmen könnte. Seine Ursprünge hatte das Elektromobil<br />

indes schon Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Im Jahr<br />

1839 soll das erste elektrisch angetriebene Vehikel von<br />

Robert An<strong>der</strong>son im schottischen Aberdeen gebaut worden<br />

sein. Fast 50 Jahre vor <strong>der</strong> Erfindung des mit Benzin<br />

betriebenen Autos 1886 von Carl Benz und Gottlieb<br />

Daimler. „Und zur Jahrhun<strong>der</strong>twende bestimmte es mit<br />

einem Anteil von rund 40 Prozent den damaligen, kleinen<br />

Automarkt in den USA wesentlich“, sagt König. Häufiger<br />

war nur <strong>der</strong> Dampfantrieb mit knapp 2.000 Autos. Dagegen<br />

rollten nur 929 Benzinkutschen über die amerikanischen<br />

Straßen. Diese verdrängten die an<strong>der</strong>en Antriebstechniken<br />

in den folgenden Jahrzehnten fast völlig – bis zur anstehenden<br />

Renaissance mit leistungsstarken Batterien und mit<br />

Wasserstoff gespeisten Brennstoffzellen.<br />

20 - explore: 3/2005<br />

WISSEN Wie wichtig ist die Vergangenheit für die Technik von morgen?<br />

Wie wichtig ist die Vergangenheit<br />

für die Technik von morgen?<br />

<strong>Von</strong> Jan Oliver Löfken<br />

Laser, Solarzellen und Digitalkameras konnten sich Alexandre Edmond Becquerel, Heinrich Hertz und<br />

Albert Einstein noch nicht vorstellen. Doch legten sie die Basis für diese Technologien: Konkrete<br />

Anwendungen hatten sie mit <strong>der</strong> Entdeckung des fotoelektrischen Effekts zwischen 1839 und 1905<br />

mit <strong>der</strong> theoretischen Erklärung nicht im Sinn. Erst Jahrzehnte später reiften Werkstoffe und<br />

Produktionstechniken so weit heran, um mit dem winzigen Strom, den einfallende Photonen in einem<br />

lichtempfindlichen Material erzeugen, heute einen Milliarden-Markt zu begründen.<br />

Renaissance <strong>der</strong> Kohleverflüssigung?<br />

„In nicht allzu ferner Zukunft könnte auch die Technik <strong>der</strong><br />

Kohlehydrierung wie<strong>der</strong> interessant werden“, sagt König<br />

mit Blick auf die steigenden Rohölpreise. Zuletzt nahm die<br />

Gewinnung von flüssigen Brennstoffen aus Kohle während<br />

des Dritten Reichs eine große Bedeutung ein; denn für<br />

seine Kriegswirtschaft fehlte Deutschland <strong>der</strong> Zugang zu<br />

den Ölquellen. Kohle war indes keine Mangelware.<br />

„Politische und ökonomische Randbedingungen sind oft für<br />

das Wie<strong>der</strong>beleben einer alten Technologie von großer<br />

Bedeutung“, erklärt König. So habe nicht nur China mit seinem<br />

wachsenden Energiebedarf einen Blick auf die<br />

Kohlehydrierung geworfen. Es gilt, die Technologie wie<strong>der</strong><br />

zu beleben und mit mo<strong>der</strong>nen Verfahren und Materialien zu<br />

neuen Ausbeute-Rekorden voranzutreiben.<br />

Etwa 40 Jahre musste auch die Idee des ersten Fernsehers<br />

auf seine Umsetzung warten. So erteilte am 15. Januar<br />

1885 das Kaiserliche Patentamt in Berlin dem Studenten<br />

Paul Julius Gottlieb Nipkow das Patent zu einem<br />

„Elektrischen Teleskop zur elektrischen Wie<strong>der</strong>gabe leuch-

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