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WISSENSCHAFTS JOURNAL

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MODERNE BERUFSFELDER DES SPORTS<br />

HERAUSFORDERUNG FÜR STUDIUM UND LEHRE<br />

Siegfried Leuchte<br />

Die Sportlehrerausbildung an der Alma Mater Halensis hat eine außerordentlich lange<br />

Tradition. Fast zeitgleich wurden in Marburg 1924 und in Halle zum Wintersemester<br />

1924/1925 die ersten akademischen Lehrangebote für das Fach Leibeserziehung in ganz<br />

Deutschland unterbreitet. Das 75-jährige Bestehen des Instituts für Sportwissenschaft<br />

wurde im Oktober 1999 mit einem Wissenschaftlichen Kolloquium zum Thema<br />

»Paradigmenwechsel in der Sportwissenschaft« und durch Absolventenveranstaltungen<br />

feierlich begangen.<br />

Das Institut für Sportwissenschaft an der<br />

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />

kann seit 1991 auf eine an den modernen<br />

Berufsfeldern orientierte Ausgestaltung<br />

der Studienangebote und mit mehr<br />

als 400 StudentInnen auf eine beständig<br />

steigende Nachfrage zurückblicken. Die<br />

vielfältigen Studienangebote:<br />

• Lehramtsstudiengänge für das Fach Sport<br />

an Gymnasien und an Sekundarschulen<br />

mit dem Vorzug aller schulrelevanten<br />

Kopplungsmöglichkeiten innerhalb der<br />

Universität sowie in Kooperation die fachwissenschaftliche<br />

Ausbildung der Grundschulpädagogen,<br />

• Diplomstudiengänge Sportwissenschaft<br />

mit dem Schwerpunkt »Prävention, Rehabilitation<br />

und Therapie« (D1) seit 1991<br />

und dem Schwerpunkt »Breiten- und<br />

Wettkampfsport« (D2) seit 1996 sowie<br />

entsprechende Aufbaustudiengänge,<br />

• Magisterstudiengänge Sportwissenschaft<br />

im Haupt- und Nebenfach mit attraktiven<br />

Kopplungsmöglichkeiten wie Rehabilitationspädagogik,<br />

Medien- und Kommunikationswissenschaften,Betriebswirtschaftslehre<br />

etc. seit 1996.<br />

Sie sollen auch in Zukunft dem Bedarf des<br />

sich dynamisch entwickelnden Arbeitsmarktes<br />

gerecht werden und, auf den<br />

sportwissenschaftlichen Grundlagen aufbauend,<br />

»Kurskorrekturen« für neue Themenfelder<br />

wie »Sport und Gesundheit«<br />

oder »Sport und Ernährung« möglich machen.<br />

Berufsfelder und Berufstätigkeit in Sport<br />

und Sportwissenschaft<br />

Die Diskussion über die dynamische Entwicklung<br />

der Berufsfelder des Sports in<br />

Verbindung mit empirischen Untersuchungen<br />

des beruflichen Einstiegs und der Berufsaussichten<br />

der Absolventen wird seit<br />

Jahren umfassend und intensiv geführt.<br />

Wie repräsentative Befragungen 1986–<br />

1990 und 1995–1997 (Hartmann-Tews et<br />

al. 1999) durch die Deutsche Sporthochschule<br />

Köln signalisierten, ist die dynamische<br />

Umgestaltung des Arbeitsmarktes in<br />

vollem Gange. Zu konstatieren war für<br />

..............................................................................<br />

scientia halensis 4/2001<br />

Fachbereich Musik-, Sport- und Sprechwissenschaft<br />

...............................................................................<br />

markt als Konkurrenz für die Absolventen<br />

betrachtet werden muss. Die auswuchernden<br />

Aus- und Weiterbildungsangebote der<br />

Landessport- und Sportfachverbänden, der<br />

privaten Aus- und Weiterbildungsanbieter,<br />

z. T. von Fachhochschulen oder sogar von<br />

Industrie- und Handelskammern sorgen<br />

Gruppentherapie mit Pezzibällen Foto: rehaFLEX Saline Reha-Klinik Halle<br />

diesen Zeitraum der Rückgang der Arbeitslosigkeit<br />

von 9,7 auf 3,4 Prozent, der<br />

Rückgang an hauptberuflicher Festanstellung<br />

von 64,9 auf 52,2 Prozent sowie<br />

der Anstieg der Selbständigkeit von 13,5<br />

auf 22,8 Prozent. Auf mehr als 20 Prozent<br />

erhöhte sich der Anteil an Hochschulabsolventen,<br />

die ihren Lebensunterhalt durch<br />

Teilzeit-, Neben- oder Honorartätigkeit sichern.<br />

Als Hauptschwierigkeiten für den<br />

Berufseinstieg werden von den Absolventen<br />

das fehlende Arbeitsplatzangebot, die<br />

von potenziellen Arbeitsgebern gewünschten<br />

Berufserfahrungen und Zusatzqualifikationen<br />

oder die vergleichsweise geringe<br />

Entlohnung genannt. Hervorgerufen wird<br />

dies u. a. durch die Etablierung einer quasi<br />

»mittleren Ausbildungsebene« im Bereich<br />

des Sports, die zumindest auf dem Arbeits-<br />

für »kostengünstige« Gymnastiktrainer,<br />

Rückenschul- und Gesundheitstrainer,<br />

Freizeit- und Fitnessanimateure, Sportfachwirte<br />

oder Vereinsmanager mit zumeist<br />

enger Berufsfeldorientierung und befristeten<br />

Anstellungsverhältnissen.<br />

Vereinssport in der Sackgasse? –<br />

Gesundheitssport »boomt«!<br />

Der gemeinnützig organisierte Sport sollte<br />

im traditionellen Verständnis von Leistungs-,<br />

Breiten- und/oder Freizeitsport das<br />

Berufsfeld Nr.1 für den akademisch ausgebildeten<br />

Sportpädagogen/-lehrer oder<br />

-wissenschaftler sein. Ein Studium der<br />

Sportwissenschaft, verbunden mit der<br />

Lizenzierung z. B. im Sportverband<br />

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