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WISSENSCHAFTS JOURNAL

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Modifiziertes Körpermodell<br />

Abb. 2: Darstellung des modifizierten Körpermodells<br />

Die errechneten prozentualen Teilmassen eines behinderten Leistungsschwimmers werden in einem<br />

Körpermodell veranschaulicht (Zaciorski 1984, Löschner 1996).<br />

Während der Flexion des Kniegelenks<br />

wird der Unterschenkel auswärts rotiert.<br />

Ein kraftvoller Beinschub wird mit einem<br />

Delphin-Kick während der Erholungsphase<br />

der Arme verbunden. Bezüglich der Koordination<br />

erfolgen zwei Beinschläge pro<br />

Armzug (je ein Brustbeinschlag und ein<br />

Delphin-Kick). Während der Extension<br />

im Kniegelenk werden die Arme in<br />

Schwimmrichtung geführt.<br />

Geschwindigkeitsverläufe<br />

Der Geschwindigkeitsverlauf während einer<br />

sportlichen Bewegung spiegelt die Effizienz<br />

der eingesetzten energetischen Res-<br />

Kopf<br />

7.85%<br />

oberer Teil des Rumpfes<br />

18.05%<br />

Oberarm (je rechts/links)<br />

6.13%<br />

mittlerer Teil des Rumpfes<br />

18.47%<br />

unterer Teil des Rumpfes<br />

12.64%<br />

Oberschenkel links<br />

3.96%<br />

Oberschenkel rechts<br />

17.0%<br />

Unterschenkel links<br />

2.60%<br />

Unterschenkel rechts<br />

4.53%<br />

Fuß links 1.13%/Fuß rechts 1.55%<br />

sourcen wider. Insbesondere in den Ausdauersportarten<br />

erweist es sich als effektiv,<br />

Geschwindigkeitsschwankungen zu reduzieren.<br />

So ist es sinnvoll, lange Beschleunigungswege<br />

mit moderaten absoluten<br />

Werten als kurze Beschleunigungswege<br />

mit überdurchschnittlichen Werten z. B.<br />

im Skilaufen, Rudern und Schwimmen zu<br />

erzielen.<br />

In dem vorliegenden Beispiel (Leistungsschwimmer)<br />

ist das Geschwindigkeitsprofil<br />

durch viele Schwankungen gekennzeichnet.<br />

Im Vergleich zum grundlegenden<br />

Orientierungsmodell in der Schwimmsportforschung<br />

nach dem amerikanischen<br />

Sportwissenschaftler Maglischo (1982)<br />

werden ebenfalls Geschwindigkeitsgipfel<br />

..............................................................................<br />

scientia halensis 4/2001<br />

Fachbereich Musik-, Sport- und Sprechwissenschaft<br />

...............................................................................<br />

während des Beinschlages und des Armzuges<br />

beim Brustschwimmen erzielt. Ein<br />

intrazyklischer Geschwindigkeitsgipfel<br />

entsteht während des ersten Drittels der<br />

Antriebsbewegung der Arme. Der zweite<br />

intrazyklische Höhepunkt bildet sich nach<br />

der Streckung der Beine (vgl. Abb. 2). Das<br />

technische Problem liegt in der ausgedehnten<br />

Antriebspause nach der Antriebsbewegung<br />

der Arme (ca. ein Drittel der Zykluszeit).<br />

Aufschlussreich sind die Betrachtungen<br />

zum Vergleich des Geschwindigkeitsverlaufs<br />

des Gesamtsystems im Raum und<br />

in der longitudinalen Richtung (Schwimmrichtung).<br />

Es wird Auskunft über die Effektivität<br />

der Antriebsbewegungen gegeben,<br />

indem man überprüft, inwiefern die<br />

Antriebskräfte zur Bewegung in<br />

Schwimmrichtung genutzt wurden. ■<br />

Dr. Andreas Hahn ist wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter am Institut für Sportwissenschaft<br />

der Martin-Luther-Universität.<br />

PD Dr. Falk Hildebrand ist Fachgruppenleiter<br />

der Forschungstechnologie am Institut<br />

für Angewandte Trainingswissenschaft<br />

Leipzig.<br />

Constanze Draper studierte bis 1996 an<br />

der Universität Halle Sportwissenschaft<br />

und ist seit 1997 am Institute of Sport New<br />

South Wales/Australien tätig.<br />

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