SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai-Juni 2017

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„Familie & Co“ Grafik by sketchnotes-by-diana.com Dem Herzen mehr Gehör schenken TEXT | STEFANIE APPELLES, DR. MARKUS KÖHL FOTOS | UNIVERSUM BREMEN Im Takt des eigenen Pulsschlages löst Lara Slavik immer wieder Trommelschläge aus, im Inneren des Klangkörpers leuchtet mit jedem Mal ein kleines Herz rot auf. Direkt nebenan presst Justin Pfützner wiederholend einen Gummiball zusammen und ahmt damit die Arbeit des Herzens nach. Was das Organ im besten Fall 80 Jahre oder sogar noch länger schafft, hält er nur ein paar Sekunden durch. Hinter den beiden jungen Erwachsenen gibt ein plastiniertes Herz weitere Einblicke in eines unserer wichtigsten Organe. Slavik und Pfützner sind Auszubildende der AOK Bremen/Bremerhaven und experimentieren während eines Gruppenausflugs im Universum® Bremen an Exponaten des Projekts „Hallo. Hier spricht dein Herz“, einer gemeinsamen Bildungsinitiative ihres Arbeitgebers gemeinsam mit dem Universum® und der Stiftung Bremer Herzen. 50 SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai - Juni 2017
„Familie & Co“ Jetzt neu: unsere Wunsch vieler Erziehungsexperten ist es, dass Kinder und Jugendliche ihren eigenen Rhythmus finden – das heißt richtig atmen lernen oder den Herzrhythmus bewusst wahrnehmen, um Aktivität, Konzentration und Entspannung oder geistige und körperliche Tätigkeit bewusst zu erleben. Denn Gesundheit ist mit der bewussten Wahrnehmung des eigenen Körpers verbunden. Sogenannte Resilienzschulungen üben dieses Verständnis und sensibilisieren für die Verantwortung für sich selbst. Auf das eigene Herz hören „Familie & Co“ Seiten Prof. Dr. Rainer Hambrecht, Vorsitzender der Stiftung „Bremer Herzen“ und Chefarzt der Klinik Kardiologie und Angiologie am Herzzentrum Bremen im Klinikum Links der Weser, ist vom Wissen der Schüler begeistert. „Wie oft schlägt das Herz in der Minute?“, fragt er. Ein Schüler gibt die Antwort: „Bei Ruhe 60 bis 70 Mal.“ Das kommt hin. „Wie viel Blut pumpt das Herz bei einem Schlag?“ Diesmal kommt die Antwort von einer Schülerin. „Etwa 70 Milliliter.“ Danach berechnen die Schüler, dass es in der Minute knapp fünf Liter Blut sind. Hambrecht hat auch mahnende Worte für die Jugendlichen. „Zu uns kommen manchmal schon 20-Jährige mit einem Herzinfarkt. Von dem Alter seid ihr gar nicht so weit von weg“, sagt er. Generell seien zehn Prozent der Herzinfarktpatienten jünger als 50 Jahre, acht Prozent sogar jünger als 45. Um die Funktionsweise des Herzens erlebbar werden zu lassen und neue Zugänge zum eigenen Körper zu ermöglichen, hat das Universum® Bremen als außerschulischer Lernort und Zentrum für Forschendes und Entdeckendes Lernen gemeinsam mit der Stiftung Bremer Herzen und der AOK Bremen/Bremerhaven das Bildungsformat „Hallo. Hier spricht dein Herz“ entwickelt, dass sich insbesondere an Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 15 Jahre richtet. Die Stiftung Bremer Herzen legte den Grundstein für die Entstehung des Projektes „Hallo. Hier spricht dein Herz“. Seit ihrer Gründung 2010 organisiert die Stiftung Aufklärungskampagnen, Spendenaktionen und wissenschaftliche Projekte zum Thema Herzgesundheit in Bremen und im Umland. Im Rahmen des Projekts bietet das Universum® zwei neue Varianten seiner beliebten Forscherzeit an. Diese können exklusiv von Schulklassen gebucht werden und vertiefen das Thema ganz gezielt. In der Forscherzeit „Das Herz unter der Lupe“ sezieren die jungen Teilnehmer ein echtes Schweineherz und erfahren dadurch mehr über Blutfluss, Kraft und Verletzlichkeit des Organs. Die Forscherzeit „Lebensretter Herz“ vermittelt den Schülerinnen und Schülern an verschiedenen Mitmachstationen Wissenswertes über Funktionsweise und Aufbau des Herzens, Risikofaktoren für die Herzgesundheit sowie Maßnahmen der Reanimation. Die zusätzlichen Exponate in der Dauerausstellung des Bremer Science Centers ergänzen das Projekt und beantworten Besuchern aller Altersklassen spannende Fragen: Wie fühlt es sich an, den eigenen Herzschlag zu hören? Wie lässt sich die Arbeit des Herzens nachempfinden? „Mit diesen neuen Angeboten wollen wir insbesondere unsere jungen Besu- SCHWACHHAUSEN Magazin | Mai - Juni 2017 51
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