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15-16_Stadionzeitung_Nr10_Stuttgart

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Texte: Andreas Böhm<br />

Christian Gentner,<br />

der Capitano<br />

Christian Gentner ist in der Krise erprobt. Den achten Trainer<br />

erlebt er mit Jürgen Kramny, seit er 2010 vom VfL Wolfsburg<br />

zurück ins Ländle kehrte. Der gebürtige Nürtinger (wie Daniel<br />

Didavi) hat mit dem VfB zahlreiche Schlachten geschlagen,<br />

den Abstieg abgewendet. 205 Ligaspiele hat er für den VfB<br />

bestritten, 26 Tore erzielt. Probleme mit der Achillessehne<br />

setzten ihn vom achten bis zum zehnten Spieltag matt. „Wir<br />

stehen als Mannschaft in der Pflicht, wir müssen uns dem<br />

neuen Trainerteam gegenüber schnell öffnen und die schwierige<br />

Situation annehmen. Wir haben keine Zeit zu verlieren“, sagte<br />

der 30-Jährige der <strong>Stuttgart</strong>er Zeitung. Den interimistisch<br />

wirkenden Jürgen Kramny hält er für einen aufgeschlossenen<br />

und offenen Menschen, der durch seine Erfahrung wisse,<br />

worauf es im Tabellenkeller ankomme. „In solchen Phasen<br />

ist der Teamgedanke nicht hoch genug einzuschätzen“,<br />

sagte Genter. „Wir brauchen kleine Erfolgserlebnisse, um das<br />

Selbstbewusstsein zu stärken. Das holt man sich am besten<br />

im Training.“ Gentners Einlassungen datieren vor dem Spiel in<br />

Dortmund. Nun hat sich die Lage weiter verschlechtert. Und<br />

Gentner ist als Kapitän noch mehr gefordert. „Ich bin, seit<br />

ich hier bin, nur zufrieden mit ihm“, sagt Robin Dutt. Und<br />

Ex-Trainer Alexander Zorniger erklärte: „Viele schätzen nicht<br />

richtig ein, wie wichtig Christian für die Mannschaft ist.“ Er ist<br />

der Boss.<br />

Przemyslaw Tyton,<br />

der Schlussmann<br />

Przemyslaw Tyton, 28, Mann mit dem unaussprechlichen<br />

Vornamen, zuletzt Stammkeeper beim spanischen Erstligisten<br />

FC Elche, fliegt seit diesem Sommer für den VfB durch die<br />

Strafräume und er hatte kaum Zeit in <strong>Stuttgart</strong> anzukommen.<br />

Ursprünglich sollte er sich mit dem früheren Dortmunder<br />

Torwächter Mitchell Langerak um die Nachfolge des auf die<br />

Ersatzbank von Bayern München entfleuchten Sven Ulreich<br />

duellieren, doch dann schrieben die Fußballgötter für ihn ein<br />

anderes Drehbuch. Langerak erlitt in Vorbereitung auf die<br />

Saison eine schwere Muskelverletzung, zudem wurde ihm<br />

eine Zyste operativ aus dem Knie entfernt. Und Tyton fand<br />

sich unversehens als Stammtorwart hinter einer Mannschaft<br />

wieder, die aufgrund eines nicht adäquaten Umschaltverhaltens<br />

aberwitzig große Räume öffnete. In diese hatte Tyton zu<br />

hechten. Er verursachte Elfmeter, wurde des Feldes verwiesen,<br />

griff 29-mal hinter sich. „Er hat sich davon nicht aus der Bahn<br />

werfen lassen“, lobt Sportchef Robin Dutt den 28-Jährigen,<br />

„seine Routine tut uns gut.“ Tyton, 13-facher polnischer<br />

Nationalspieler, ist ein Advokat der klassischen Torwartschule,<br />

seinem Stil kam die Spielidee des <strong>Stuttgart</strong>er Ensembles nicht<br />

entgegen. Doch Tyton hat sich in die Rolle eingefunden. Beim<br />

2:0 gegen Darmstadt 98 rettete er dem VfB mit famosen<br />

Paraden den Erfolg. Mitchell Langerak ist wieder fit. Entzündet<br />

sich nun das Duell, das im Sommer hätte stattfinden sollen?

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