ImmoCompact - Deutsche Immobilienmesse 2017
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Makler im Gespräch<br />
„Die Berufszulassungsregeln für Makler sind<br />
noch viel zu unklar definiert“<br />
Um das Leitmotiv „Aus der Branche für die Branche“ mit Leben zu füllen, lädt <strong>ImmoCompact</strong> regelmäßig Makler zum<br />
persönlichen Gespräch über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der mittelständischen Immobilienwirtschaft ein.<br />
Diesmal im Gespräch über Digitalisierung, Regulierung und alle weiteren Herausforderungen des Makleralltags:<br />
Angelika Wieskus von Immobilien Fair & Freundlich ® .<br />
Frau Wieskus, was zeichnet Ihrer Meinung nach heutzutage<br />
einen starken und vor allem zukunftsfähigen Immobilienmakler<br />
aus?<br />
Hier sind stärker denn je ein verstärktes und vor allem<br />
flexibles Eingehen auf den Kunden, ein Rundum-sorglos-<br />
Leistungspaket sowie innovative, ergebnisorientierte, seriöse<br />
Vorgehensweisen gefordert. Im Bereich Fortbildung besteht<br />
noch erheblicher Nachholbedarf.<br />
Wie stark hat das Bestellerprinzip die deutsche Immobilienwirtschaft<br />
verändert?<br />
„Dem Vermietungsmarkt, in dem professioneller Beistand durch<br />
professionelle Makler oftmals unabdingbar ist, entstehen über<br />
eine starke Verlagerung in den Privatbereich durch Unkenntnis<br />
oftmals erhebliche wirtschaftliche und juristische Schäden.“<br />
Immens. Schließlich<br />
entstehen dem<br />
Vermietungsmarkt,<br />
in dem professioneller<br />
Beistand<br />
durch professionell<br />
tätige Makler oftmals<br />
unabdingbar<br />
ist, über eine starke Verlagerung in den Privatbereich durch<br />
Unkenntnis oftmals erhebliche wirtschaftliche und juristische<br />
Schäden.<br />
Befindet sich der deutsche Immobilienmarkt in einer Blase?<br />
In den stark nachgefragten Ballungsräumen teilweise sicherlich,<br />
jedoch sehe ich zurzeit die nach wie vor starke Nachfrage<br />
eher ungebrochen bis stagnierend. Regulativ wirken teilweise<br />
die neu eingeführten – allerdings nicht wirklich praxisorientiert<br />
definierten – Vergaberichtlinien für Immobilienkredite.<br />
Hier muss dringend Richtung Praxisnähe<br />
nachgebessert werden.<br />
Ist die Digitalisierung eher Chance<br />
oder Gefahr für die mittelständische<br />
Immobilienwirtschaft?<br />
Sie bietet auch Chancen für sich schnell<br />
und flexibel anpassende Dienstleister,<br />
führt allerdings auch zu einer „Verselbstständigung“<br />
des Privatsektors, in<br />
dem die vielfältigen juristischen Fallstricke<br />
und jene in der Vorgehensweise und besonders<br />
wirtschaftliche Gefahren sehr<br />
häufig unterschätzt werden.<br />
Immobilienmakler leiden in Deutschland<br />
ja nach wie vor unter einem<br />
schlechten Image. Wie ließe sich das<br />
Bild der Makler verbessern?<br />
Sachkundenachweise sind bedingt ein<br />
erster Schritt, allerdings zweifle ich an<br />
der Professionalität der Planung und<br />
Durchführung. Immobilienmakler mit<br />
einer langjährigen Branchenerfahrung<br />
müssen sehr viel intensiver in derartige<br />
Entscheidungsprozesse basisdemokratischer<br />
eingebunden werden. Planungen<br />
und Durchführungen dürfen nicht<br />
theoretisch allein Praxisfremden, Verbänden<br />
und Politikern überlassen werden.<br />
Von freien, unabhängigen, seriös<br />
tätigen Maklern erstellte Ethik-Richtlinien<br />
könnten ebenfalls in die richtige<br />
Richtung weisen.<br />
Wie wichtig sind die neuen Berufszulassungsregeln?<br />
Angelika Wieskus sorgt an ihrem Schreibtisch nicht nur für die Vermittlung von Immobilien,<br />
sondern setzt sich auch aktiv für die deutsche Immobilienbranche ein.<br />
Diese sind mir noch viel zu unklar definiert<br />
und ja auch offenbar lange noch<br />
nicht verabschiedet. Es zeichnet sich<br />
jedoch bedauerlicherweise bereits in der<br />
öffentlichen Diskussion ab, dass wieder<br />
einmal praxisferne Vorschläge unklar<br />
durch die Gremien und Medien wabern,<br />
26 2 / <strong>2017</strong>