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15-16_Stadionzeitung_Nr18_Hertha

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Ruhrgebiet 19<br />

Mainzer Macher: Die Trainer-Glücksfälle<br />

Wolfgang Frank und Jürgen<br />

Klopp - geholt und befördert von<br />

Christian Heidel.<br />

für Mazedonien absolviert haben<br />

soll, konnte ich das anhand<br />

meiner Bücher schnell nachprüfen.“<br />

Heute reicht freilich ein<br />

Knopfdruck, früher war das nicht<br />

später Vertragsverlängerungen) bewies Heidel<br />

in den meisten Fällen ein gutes Händchen.<br />

Hungrige Spieler günstig kaufen, zu gestandenen<br />

Bundesliga-Profis „weiterbilden“ und teuer verkaufen<br />

- so funktioniert das Mainzer Geschäftsmodell.<br />

So konnte sich der Verein Stück für Stück weiterentwickeln,<br />

strukturell und sportlich.<br />

Der Manager hat Mainz 05 zu der Marke<br />

gemacht, die sie heute ist. Und nach einem<br />

Vierteljahrhundert sucht der Mann, der vor zwei<br />

Wochen von der Stadt Mainz für seine Verdienste<br />

um Stadt und Verein mit der Gutenberg-Stauette<br />

geehrt wurde, nach einer neuen Herausforderung<br />

für sich. Er hat sie in Gelsenkirchen gefunden.<br />

Heidel: „Ich habe intensiver über mein Leben<br />

nachgedacht und kam - auch für mich - zu dem<br />

etwas überraschenden Entschluss, doch noch<br />

einmal etwas anderes machen zu wollen.“ Nach<br />

dem Saisonfinale gegen <strong>Hertha</strong> BSC beendet<br />

Christian Heidel seine „Lebensaufgabe“, wie<br />

er sie immer bezeichnete. Ein Nullfünfer bleibt<br />

er trotzdem. Einmal Mainzer, immer Mainzer.<br />

„Wenn es meine Zeit in der Saisonvorbereitung<br />

Spielerstatistiken, Jahrbüchern<br />

und Sonderheften von<br />

Sportmagazinen gibt, hat<br />

der Manager gesammelt.<br />

Auch, um den internationalen<br />

Spielerberatern nicht auf den<br />

Leim zu gehen. Dieses Wissen,<br />

gepaart mit großer Fachkompetenz in Sachen<br />

Verträge und seinen Visionen, hat den Mainzer zu<br />

einem der anerkanntesten Leuten im Fußballterrain<br />

gemacht. „Wenn ein Berater kam und einen<br />

Spieler angeboten hat, der sieben U21-Spiele<br />

Um einen Verein mit wenig Geld hochzuführen,<br />

muss man immer auf dem neuesten Stand sein.<br />

so einfach. „80 Prozent der Angaben dieser besagten<br />

Berater stimmten nicht. Das gipfelte darin, dass<br />

uns einer einen angeblichen Stammspieler und<br />

Torjäger angeboten hatte, der aber nur zwei Spieler<br />

absolviert hatte.“ Bei seinen Verpflichtungen (und<br />

» Christian Heidel «<br />

von Schalke erlaubt, fahre ich auf jeden Fall zum<br />

ersten Qualifikationsspiel in der Europa League<br />

mit. Selbst, wenn es in Sibirien ist.“ Dann nur<br />

noch als 05-Fan. So wie damals, als er mit zehn<br />

anderen in der staubigen Fankurve stand.<br />

Aug. 2005<br />

Aug. 2006<br />

Jan. 2007<br />

Mai 2007<br />

Mai 2008<br />

Zidan zum Ersten: Der Ägypter<br />

heuert zum ersten Mal bei den<br />

Nullfünfern an.<br />

Manuel Friedrich ist der<br />

erste deutsche Nationalspieler<br />

des 1. FSV Mainz 05.<br />

Zidan zum Zweiten: Die 05er<br />

kaufen den Angreifer erneut und<br />

der dankt es mit 13 Toren.<br />

Die Aufholjagd dauerte nicht lange<br />

genug: Die Mainzer steigen aus<br />

der Bundesliga ab.<br />

Die Nullfünfer verpassen den<br />

direkten Wiederaufstieg, Jürgen<br />

Klopp verlässt den FSV.

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