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DYNAMISCHES DUO<br />
EMIL UND<br />
DER GROSSARTIGE<br />
EMIL<br />
FORSBERG<br />
Emil Forsberg feierte im<br />
Januar 2014 sein Debüt in<br />
der schwedischen A-Nationalmannschaft,<br />
schaffte im selben<br />
Jahr mit Malmö FF den Sprung<br />
in die Champions-League-<br />
Gruppenphase. Im Januar<br />
2015, nach der zweiten<br />
schwedischen Meisterschaft mit<br />
Malmö, schloss er sich dem<br />
Zweitligisten RB Leipzig an.<br />
Naby Keita und Emil Forsberg sind zwei glitzernde Perlen im Leipziger Juweliergeschäft.<br />
Beide spielen eine hochkarätige Runde – doch beide erlebten auch einen dunklen Moment.<br />
Text: Andreas Böhm<br />
as Spiel beim FC Augsburg vor wenigen<br />
Wochen, es endete 2:2, sagt einiges aus<br />
über Naby Keita. Der Spund aus Guinea, 22<br />
Lenze jung, musste nach einem Zweikampf<br />
mit Dominik Kohr behandelt werden, humpelte,<br />
wurde gepflegt, humpelte – doch<br />
ausgetauscht wurde er nicht. Wechselspieler<br />
mit Qualität saßen durchaus auf der Leipziger<br />
Bank, doch Naby Keita aus der Partie zu nehmen,<br />
das ist etwas ganz anderes. Solang er<br />
den Kopf nicht unter dem Arm trägt, spielt er.<br />
„Naby kann man anscheinend überreden, auch<br />
wenn er Schmerzen hat“, sagte Trainer Ralph<br />
Hasenhüttl, „da überlege ich immer zehn<br />
Mal, ob ich so einen Spieler rausnehme. Er<br />
ist einfach ein unglaublicher Fußballer.“ Keita,<br />
die Ballverteilungsmaschine, kann einiges einstecken,<br />
er scheut keinen „Feindkontakt“.<br />
Auch fünf Gelbe Karten (Stand 25. Spieltag)<br />
bezeugen dies. Vier Tore und acht Assists sind<br />
in seiner Statistik registriert. Im Ranking des<br />
Fachmagazins Kicker belegt er mit einem<br />
Notenschnitt von 2,73 Platz sieben unter allen<br />
Profis. Keita ist so etwas wie eine eierlegende<br />
Wollmilchsau. Es nimmt nicht wunder, dass<br />
das europäische Fußball-Establishment hinter<br />
dem 22-Jährigen herjagt. Schon im Sommer<br />
2016 hätte Keita aus Salzburg auf die Insel<br />
wechseln können. „Ich wollte aber nicht sofort<br />
zu einem ganz großen Champions-League-<br />
Klub“, sagte Keita nach seinem Entschluss für<br />
Leipzig, „dafür ist es noch zu früh.“ Eine nicht<br />
selbstverständliche Einsicht.<br />
Keitas Vertrag endet am 30. Juni 2020.<br />
Fragen beantwortet er auf Französisch, Marvin<br />
Compper fungiert schon mal als Übersetzer.<br />
Keita nennt ihn „Le vieux“ – den Alten.<br />
Doch Keita ist ein fleißiger Mensch. Natürlich<br />
büffelt er Deutsch. „Im Leben wird dir nichts<br />
geschenkt“, sagt er. Und manchmal spielt<br />
es einem auch übel mit. Nach dem 0:1<br />
gegen den VfL Wolfsburg erlitt er einen