nullfuenfer_RBL_Ansicht
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DER FAN<br />
EINE KURZGESCHICHTE<br />
Schneider (Mitte) in seinem<br />
zweiten Wohnzimmer, umringt von<br />
seinen Freunden Michael Iserhardt<br />
und Edgar Müller.<br />
Die 05-Fans sind ganz besonders, keine Frage – und unter ihnen sind viele, die besondere Talente<br />
haben. So auch Klaus Schneider aus Roxheim. Der 58-jährige Dauerkartenbesitzer, seit Jahren 05-<br />
Mitglied und engagiert im Fanclub „Mainzigartig – 05-Fans Ockenheim“, ist begabter Autor und hat<br />
schon einige Bücher mit Geschichten aus dem realen Leben herausgegeben. Für den Nullfünfer hat<br />
Schneider nun auf Wunsch einer seiner Töchter in die Tasten gehauen – und in einer autobiografischen<br />
Kurzgeschichte aufgeschrieben, wie die traditionellen Werte seines Vereins Mainz 05 seine Welt<br />
positiv ins Rot-Weiße verändert haben.<br />
er Aufstieg der Mainzer Elf unter „Kloppo“<br />
in die deutsche Premiumliga grenzte ja schon fast<br />
an ein Wunder, ebenso wie die Tatsache, dass<br />
ich 2011 die Plastikkartensammlung in meinem<br />
Portemonnaie um die Mitgliedskarte des 1. FSV<br />
Mainz 05 erweiterte.<br />
Nach dem Willen meiner Mutter gehörte<br />
Fußball nicht in meine Welt: „Junge, das ist<br />
nichts für dich, das machen nur die Jungs<br />
aus dem Dorf. Geh turnen.“ Die Überschläge,<br />
Schwünge und Sprünge unter Anleitung unseres<br />
örtlichen Briefträgers fand ich allerdings so<br />
aufregend wie den Handarbeitsunterricht bei<br />
der Frau des Schuldirektors. Natürlich kickte ich<br />
verbotenerweise hier und da bei den „Jungs aus<br />
dem Dorf“ doch mal mit. Ein Naturtalent war<br />
ich allerdings nicht, und so war ich auch beim<br />
Schulsport immer einer der letzten, der in eine<br />
der Mannschaften gewählt wurde.<br />
In meiner Jugendclique gründeten wir, auf<br />
der Suche nach einer sinnvollen Alternative<br />
zum Abhängen und Saufen, voller Tatendrang