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Die auf dem Teppich eingestickten Namen Johannes und Anna weisen auf den Stifter, den Freiburger Johannes Malterer und seine Schwester Anna hin. Diese ist als Nonne des Freiburger Dominikanerinnenklosters St. Katha rina urkundlich belegt. Der Teppich zeigt verschiedene Motive, bei denen es jeweils um die Minne geht; dabei wird jede Szene doppelt, d.h. mit gutem bzw. schlechtem Hintersinn dargestellt (Topos des „Minne skla - ven”). Hervorzuheben ist ein Altarantependium mit Szenen aus dem Leben Mariens. Als Wand- oder Bankbehang diente der um 1330 im Oberrheingebiet entstandene „Drachen- und Papageienteppich”. Dem späten 15. Jahrhundert wird ein Behang mit der Darstellung von „Wilden Leuten und Wappen” zugeordnet. Drachen und Papageien, Detail Wilde Leute und Wappen, Detail Das „Bahrtuch” (spätes 15. Jhdt.) wird in den Zusammenhang mit Begräb - nisriten für verstorbene Dominikanerinnen und Wohltäter des Klosters gebracht. Es könnte als Bedeckung des Sarges bei den Exsequien von Schwestern oder bei Jahrgedächtnissen von verstorbenen Stiftern zur Bedeckung der Tumba verwendet worden sein. Eine mündliche Tradition des Dominikanerinnenklosters Marienberg in Bregenz, die ihren Ursprung auf die aus dem Adelhauser Neukloster in Freiburg vertriebenen Nonnen zurückführen, besagt, der Teppich sei bei der Niederwerfung (prostratio) von Schwestern bei deren Professablegungen verwendet worden. Damit stünde das Bahrtuch im symbolischen Zusammenhang der feierlichen Bindung von Schwestern an das Kloster „bis zum Tod” in ihrer feierlichen Profess. 7
Daran bestehen jedoch Zweifel, da die letzte Profess im Adelhauser Neukloster 1861 abgelegt wurde und der Teppich zusammen mit den anderen Textilien erst im Jahr 1900 in einer Kiste auf dem Dachboden des säkularisierten Konventsgebäudes aufgefunden wurde. 8 Bahrtuch Bahrtuch, Detail Quellennachweis: - Das Dominikanerinnenkloster zum Heiligen Grab in Bamberg, Kunstverlag Pedau, Passau 2006 - Durian-Ress, Saskia, Meisterwerke mittelalterlicher Textilkunst aus dem Bayerischen National - museum, Verlag Schnell&Steiner München Zürich, 1986 - Bock, Sebastian, Bestandskataloge der weltlichen Ortsstiftungen der Stadt Freiburg i.Br. – Band 5, Die Textilien, 2001 Die Redaktion dankt dem Diözesanmuseum Bamberg und dem Augustinermuseum Freiburg für schriftliche und mündliche Auskünfte. Bildnachweis: Verwendung der Bilder S. 4 mit freundlicher Genehmigung der Verwaltung des Diözesan museums Bamberg Verwendung der Bilder S. 6 - 8 mit freundlicher Genehmigung der Verwaltung des Augustiner - museums Freiburg Verwendung des Bildes S. 5 mit freundlicher Genehmigung der Verwaltung des Bayerischen Natio - nal museums München Bilder S. 3 (= 2 Bilder Adelhausen, Klosterkirche Bamberg) Provinzarchiv
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