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Kunststofftechnik Leoben - Zweijahresbericht 2015 - 2016

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© Montanuniversität<br />

AUF EINEN BLICK<br />

• Partner: HAGE Sondermaschinenbau GmbH & Co KG,<br />

OBE GmbH & Co. KG, et. al.<br />

• Förderung: Europäische Union - Forschungs- und Innovationsprogramm<br />

Horizon 2020 (Projektn. 636881)<br />

• www.repromag-project.eu<br />

Ansprechpartner:<br />

Dipl.-Ing. Stephan Schuschnigg<br />

stephan.schuschnigg@unileoben.ac.at<br />

+43 3842 402 3511<br />

REProMag - ressourceneffiziente Herstellung von Seltenen Erden Magneten aus Recyclingmaterial<br />

REProMag - resource efficient production of rare earth magnets from recycling material<br />

In dem von der Europäischen Union finanziertem Projekt<br />

REProMag wird ein innovatives und ressourcensparendes Verfahren<br />

zur Produktion von Seltenen Erden Magneten entwickelt,<br />

welches eine 100 % abfallfreie Produktionskette sicherstellt. In<br />

einem Vorgängerprojekt hat die Universität Birmingham eine Recyclingmethode<br />

für Neodym-Eisen-Bor (Ne-Fe-B)-Hartmagnete aus<br />

Festplatten entwickelt, in der das Material separiert wird und unter<br />

Wasserstoff zu hydriertem Pulver zerfällt. Nach weiteren Verarbeitungsschritten<br />

kann das Pulver mit Kunststoffen compoundiert und<br />

mittels Pulverspritzgießen oder einer additiven Fertigungsmethode<br />

für die Fertigung von Bauteilen eingesetzt werden.<br />

Der Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung konzentriert sich auf die<br />

additive Fertigungstechnologie des Fused Filament Fabrication (FFF).<br />

Dabei wird ein Kunststofffilament in eine Düse befördert, aufgeschmolzen<br />

und extrudiert. Dieser extrudierte Strang wird schichtweise<br />

auf die erwünschte Geometrie abgelegt und erzeugt, basierend<br />

auf CAD-Dateien, das reale Bauteil.<br />

Die häufigsten genutzten Materialien beim FFF sind PLA und ABS,<br />

da diese Materialien relativ einfach aufschmelzen und gute mechanische<br />

Eigenschaften aufweisen. Für eine effiziente Produktion<br />

von Kunststoffcompounds und Bauteile mit Ne-Fe-B ist ein hoher<br />

Füllgrad notwendig, damit ein möglichst dichtes und porenfreies<br />

Bauteil gewährleistet werden kann. Zumindest zwei verschiedene<br />

Kunststoffe sind für den Compound notwendig. Die erste Komponente<br />

wird in einem Lösemittel aufgelöst, während der restliche<br />

Binder in einem zweiten Schritt thermisch zersetzt wird. Dabei sintert<br />

das Pulver zu einem homogenen Bauteil zusammen. Die größte<br />

Herausforderung bei diesen hochgefüllten Compounds ist nicht<br />

nur das Mischen, sondern auch die Auswahl der geeigneten Materialkombinationen<br />

unter der Berücksichtigung der nachfolgenden<br />

Produktionsschritte.<br />

Nach umfangreichen Versuchen konnte eine erfolgreiche Mischung<br />

formuliert werden, welche ca. 80 Gew.-% Ne-Fe-B Pulver beinhaltet.<br />

Dieses Material wurde am Lehrstuhl für Kunststoffverarbeitung<br />

gemischt, zu Filamenten verarbeitet und bei der Firma HAGE<br />

Sondermaschinenbau GmbH & Co KG in einem magnetischen Feld<br />

zu komplexen Formen gedruckt. Die gedruckten Bauteile konnten<br />

bei der Firma OBE GmbH & Co. KG erfolgreich entbindert und gesintert<br />

werden, um komplex geformte Magnete zu erhalten.<br />

In ReproMag, a project financed by the European Union, an innovative<br />

and resource efficient production route for sintered<br />

rare-magnets is being developed, ensuring a 100 % wastefree<br />

manufacturing chain. In a prior project the University of<br />

Birmingham developed a method for extracting neodymium<br />

iron boron (Ne-Fe-B) hard magnets from hard drives, in which<br />

the material decays under hydrogen atmosphere to powder.<br />

After further processing steps, such powder can be compounded<br />

with polymers and be used to fabricate parts via powder injection<br />

molding or additive manufacturing technologies.<br />

The Institute of Polymer Processing focuses on the AM technology<br />

Fused Filament Fabrication (FFF). Briefly, in the FFF process a<br />

filament is conveyed to a die, melted and extruded. The extruded<br />

strand is then deposited layer by layer, resulting in a printed part<br />

with any desired geometry based on a CAD file.<br />

The most commonly used materials in FFF are PLA and ABS, as<br />

they melt easily and have good mechanical properties. For an efficient<br />

production of the polymer compound with Ne-Fe-B and their<br />

parts, a high filling degree is required to ensure a dense packing<br />

and no void formation after sintering. At least two different polymers<br />

– the backbone and binder – are needed in the compound for<br />

the post processing steps. The first polymeric binder system in the<br />

compound should be debound by a solvent and the rest should decompose<br />

thermally in a second step, ensuring that the powder sinters<br />

to a homogeneous part. The main challenge of a highly filled<br />

compound is not only the mixing, but also the selection of appropriate<br />

polymer combinations and subsequent processing steps.<br />

After many experiments, a promising compound consisting<br />

of roughly 80 w% Ne-Fe-B was developed. The developed<br />

compound was mixed and extruded to filaments<br />

at the Institute of Polymer Processing and the project partner,<br />

HAGE Sondermaschinenbau GmbH & Co KG, printed the part in<br />

a magnetic field. Another partner, OBE GmbH & Co. KG, debound<br />

and sintered the printed parts to obtain complex formed magnets.<br />

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