Cruiser im April 2013
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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Dieses Magazin ist schwul<br />
Peter Plate<br />
Balian Buschbaum<br />
Nicole Bernegger<br />
Positive Pictures<br />
Break The Chains<br />
Club Ikarus<br />
Siebenbürgen<br />
Game of Thrones<br />
Dossier: Suizid-Gefahr bei<br />
jungen Schwulen<br />
Photo: Michael Stokes, www.michaelstokesphoto.com, Bruno Gmünder Verlag
Photography - STEFAN HEINRICHS<br />
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CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Frühlingserwachen: Die Tage werden länger, die Nächte kürzer. Trotzdem ist diese Zeit für erschreckend<br />
viele nicht unbedingt fröhlich. Eine Studie der Uni Zürich zeigt auf, dass junge Schwule<br />
häufiger Suizid begehen als Heterosexuelle. Das <strong>April</strong>-Dossier von Jen Haas widmet sich diesem<br />
Thema. Auch Rosenstolz-Sänger Peter Plate kennt dunkle Stunden. Im CR-Interview erzählt er davon<br />
– und von seiner neuen CD. Nicht zu vergessen die Kampagne «Break The Chains»! Im ganzen<br />
Monat <strong>April</strong> fordern wir in aller Deutlichkeit: Safer Sex! Damit die Frühlingsgefühle in bester<br />
Erinnerung bleiben.<br />
Daniel Diriwächter, Stv. Chefredaktor<br />
6<br />
Jung, schwul und angeschlagen<br />
Das <strong>April</strong>-Dossier<br />
12<br />
«In Wahrheit sind wir alle anders!»<br />
Interview mit Balian Buschbaum<br />
16<br />
Ikarus-Club<br />
Neuer Club <strong>im</strong> Zürcher Kreis 5<br />
19<br />
Positive Pictures<br />
Ein Virus verändert die Welt<br />
26<br />
Peter Plate<br />
Erstes Solo-Album nach seinem Burnout<br />
30<br />
Siebenbürgen<br />
Eine Erfolgsgeschichte aus Rumänien<br />
News 4 • News Schweiz 9 • Prominent 10 • Kolumne 13<br />
Hot4You 17 • Kultur 24 • Game of Thrones 29<br />
Pia 32 • Dr. Gay 33 • Agenda 34<br />
3
News CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Internationale<br />
News<br />
4<br />
Rom/Buenos Aires<br />
Ironischer Kommentar zum<br />
neuen Papst<br />
Papst Franziskus hat die für ihn bereitgestellten<br />
roten Schuhe beiseite geschoben und trägt<br />
weiterhin seine schwarzen. Er gab sich in den<br />
ersten Tagen nach der Wahl sehr volksnah<br />
und irdisch. Er streichelte einen Blindenhund,<br />
schüttelte Hände in der Menge und wünschte<br />
nach dem Angelusgebet den Menschen auf<br />
dem Petersplatz ganz locker: «buon pranzo».<br />
Franziskus, das ist offensichtlich, versucht trotz<br />
seinem hohen Amt, ein normaler Mensch zu<br />
bleiben – mal schauen, ob und wie lange ihm<br />
das gelingt. Doch sein freundliches Auftreten<br />
darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass er in<br />
der Glaubenslehre eine genau so konservative<br />
Haltung einn<strong>im</strong>mt wie sein Vorgänger. Die<br />
argentinischen Schwulen und Lesben nannten<br />
die Wahl des Erzbischofs von Buenos Aires,<br />
Jorge Bergoglio, zum neuen Papst ein «schlechtes<br />
Omen» für die Rechte von Schwulen, Lesben<br />
und Transsexuellen, hiess es in einer Stellungnahme<br />
der Federación Argentina LGBT<br />
(FALGBT). Bergoglio, nunmehr Papst Franziskus,<br />
habe in Argentinien einen «Gotteskrieg»<br />
gegen die Gleichberechtigung von Schwulen<br />
und Lesben und ihrer Partnerschaften geführt.<br />
Mit Ironie kommentierte FALGBT-Präsident Esteban<br />
Paulón die Vorhersage Bergoglios, durch<br />
die Homo-Ehe würden die Ehe, die Familie und<br />
damit die Gesellschaft zugrunde gehen: «Er und<br />
ich haben in den letzten zweieinhalb Jahren seit<br />
Einführung der Homo-Ehe <strong>im</strong> gleichen Land<br />
gelebt, und keine der Katastrophen, die er prophezeit<br />
hat, sind eingetreten... Zumindest kann<br />
er jetzt nicht auf Grund von fehlendem Wissen<br />
argumentieren...»<br />
Wiesbaden<br />
Schwuler Oberbürgermeister<br />
gewählt<br />
Wiesbaden hat einen offen schwulen Oberbürgermeister.<br />
Bei einer Stichwahl setzte sich der<br />
SPD-Kandidat Sven Gerich knapp gegen Amtsinhaber<br />
Helmut Müller von der CDU durch. Damit<br />
hat die CDU eine weitere Wahlniederlage<br />
in einer Grossstadt hinnehmen müssen. Wiesbaden<br />
wird von CDU und SPD in einer grossen<br />
Koalition regiert. Der 38 Jahre alte Gerich lebt<br />
mit seinem Partner Helge <strong>im</strong> Künstlerviertel<br />
der hessischen Landeshauptstadt. Seinen bisherigen<br />
Job als Geschäftsführer in der Druckerei<br />
seines Vaters gibt Gerich auf. Auch Mainz auf<br />
der gegenüberliegenden Rheinseite wird von<br />
einem offen schwulen Oberbürgermeister regiert.<br />
Ebenfalls nach einer Stichwahl kürten die<br />
Wähler der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt<br />
vor einem Jahr den 45 Jahre alten SPD-Politiker<br />
Michael Ebling zu ihrem Stadtoberhaupt.<br />
Berlin<br />
CDU-Politiker weist Parteifreunde<br />
in Schranken<br />
Der frühere CDU-Generalsekretär Heiner<br />
Geissler kritisiert die schrille Debatte in der<br />
CDU / CSU über die steuerliche Gleichstellung<br />
von Homopaaren als «ideologisch» und «unnötig».<br />
Es gehe bei dem Thema «nur noch um die<br />
steuerliche Gleichstellung, und die ist die logische<br />
Konsequenz daraus, dass der Gesetzgeber<br />
die gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften<br />
gesetzlich verankert hat». Vor allem<br />
die CSU inszeniert sich <strong>im</strong> Vorfeld der Landtagswahl<br />
in Bayern sowie der Bundestagswahl<br />
als Vorkämpferin katholischer Werte. CSU-Generalsekretär<br />
Alexander Dobrindt verkündete<br />
in der «Welt am Sonntag», die Union habe «die<br />
Aufgabe, der stillen Mehrheit eine St<strong>im</strong>me zu<br />
geben gegen eine schrille Minderheit». Die FDP,<br />
Koalitionspartnerin der Bundesregierung in<br />
Berlin wie auch in der CSU-geführten bayerischen<br />
Landesregierung in München, steht unterdessen<br />
weiter ein für eine Gleichstellung ein.<br />
Helsinki<br />
Keine Homo-Ehe in Finnland<br />
Mit knapper Mehrheit hat der Rechtsausschuss<br />
des finnischen Parlaments Anfang März die Öffnung<br />
der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare<br />
abgelehnt. Die Abst<strong>im</strong>mung sei denkbar knapp<br />
ausgefallen, berichteten finnische Medien. Der<br />
Antrag war von Aussenhandelsminister Alexander<br />
Stubb von der konservativen Nationalen<br />
Sammlungspartei eingebracht worden.<br />
Allerdings hat nur ein Ausschussmitglied seiner<br />
Fraktion zusammen mit Sozialdemokraten,<br />
Grünen und Sozialisten dafür gest<strong>im</strong>mt.<br />
Die anderen Mitglieder der Sammlungspartei<br />
votierten mit den Christdemokraten und der<br />
rechtspopulistischen Partei «Die Finnen» dagegen.<br />
Finnland ist das einzige skandinavische<br />
Land, in dem Schwule und Lesben <strong>im</strong> Eherecht<br />
noch nicht gleichgestellt sind.<br />
Warschau<br />
Lech Walesa wettert gegen<br />
Schwule<br />
Den Friedensnobelpreis erhalten zu haben ist<br />
keine Garantie für ein umfassendes Verständnis<br />
einer gerechten und demokratischen Gesellschaft.<br />
Das stellte jüngst der polnische Friedensnobelpreisträger<br />
Lech Walesa unter Beweis. «Ich<br />
wünsche nicht, dass diese Minderheit, mit der<br />
ich nicht einverstanden bin, auf die Strassen<br />
geht und meine Kinder und Enkel verwirrt»,<br />
sagte der ehemalige Staatspräsident jüngst <strong>im</strong><br />
Interview mit einem polnischen TV-Sender über<br />
Schwule und Lesben. Schwul-lesbische Parlamentsabgeordnete<br />
sollten allenfalls in einer der<br />
hinteren Bankreihen der Volksvertretung, oder<br />
besser noch «hinter einer Mauer» sitzen. Im afrikanischen<br />
Liberia sprach sich <strong>im</strong> letzten Jahr<br />
Staatspräsidentin und Friedensnobelpreisträgerin<br />
Ellen Johnson-Sirleaf für die Beibehaltung<br />
der Kr<strong>im</strong>inalisierung der Homosexualität aus.<br />
Moskau<br />
Eurovision-Star mobilisiert<br />
gegen Schwule<br />
Der russische Eurovision-Star D<strong>im</strong>a Bilan ist<br />
ein glühender Befürworter der Maulkorbgesetze<br />
für Schwule und Lesben. In einem Interview<br />
sprach sich der 31-Jährige für ein landesweites
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
News<br />
Gesetz aus, das «Propaganda» für Homosexualität<br />
unter Strafe stellen soll. Damit spricht der<br />
Popstar der grossen Mehrheit seiner Landsleute<br />
aus der russischen Seele. 67 Prozent der Bevölkerung<br />
befürworten ein entsprechendes Verbot,<br />
wie es bereits in einigen Regionen in Kraft ist.<br />
D<strong>im</strong>a Bilan hatte 2008 mit seinem Sieg be<strong>im</strong><br />
Eurovision Song Contest in Belgrad den vor allem<br />
unter Schwulen beliebten Schlagerwettbewerb<br />
nach Russland geholt. Ein Markenzeichen<br />
Bilans sind seine homoerotische Auftritte bei<br />
Konzerten und in seinen Videos. Dazu sagte er:<br />
«Das war keine Propaganda. Ich trete <strong>im</strong>mer nur<br />
für das Gute ein.»<br />
Antwerpen<br />
Outgames 2017 in Miami<br />
Beach<br />
Miami Beach wird 2017 die vierten World Outgames<br />
austragen. Das Schwulen- und Rentnerparadies<br />
setzte sich bei der Entscheidung in<br />
Antwerpen gegen die isländische Hauptstadt<br />
Reykjavik durch. Die Gay & Lesbian International<br />
Sport Association (GLISA) fand als Veranstalterin<br />
der Outgames in ihrer Begeisterung<br />
über die Entscheidung gegen Geysire und für<br />
sonnige Strände gar noch einen politischen<br />
Dreh. Miami Beach sei wegen seiner starken Verbindungen<br />
nach Lateinamerika der ideale Ort,<br />
«um Fragen von Menschenrechten für Schwule,<br />
Lesben und Bisexuelle zu stellen», hiess es. Die<br />
<strong>im</strong> Wechsel mit den Gay Games stattfindende<br />
Veranstaltung ging erstmalig 2006 <strong>im</strong> kanadischen<br />
Montreal über die Bühne. Die dritten<br />
Outgames finden in diesem Jahr vom 21. Juli bis<br />
zum 11. August <strong>2013</strong> in Antwerpen statt.<br />
London<br />
Queen unterzeichnet Charta<br />
gegen Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
Die britische Monarchin Elizabeth II. hat die<br />
Commonwealth-Charta gegen Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
unterzeichnet, die zumindest indirekt<br />
auch die Rechte von Schwulen und Lesben umfasst.<br />
In der Charta heisst es zwar unter dem<br />
Punkt «Menschenrechte» lediglich: «Wir lehnen<br />
unnachgiebig alle Formen der Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
ab, egal, ob sie auf Geschlecht, Rasse, Hautfarbe,<br />
Glaube, politischer Überzeugung oder anderen<br />
Gründen basieren.» Diese «anderen Gründe»<br />
werden jedoch weithin als verklausulierter<br />
Hinweis auf die sexuelle Orientierung verstanden.<br />
Eine Reihe von Commonwealthstaaten soll<br />
sich geweigert haben, ein Dokument zu unterzeichnen,<br />
in dem Homorechte explizit erwähnt<br />
werden. Als ein Erbe der britischen Kolonialherrschaft<br />
ist in vielen der 54 Commonwealth-<br />
Länder, wie zum Beispiel in Singapur, Malaysia,<br />
Pakistan oder Uganda, Homosexualität noch<br />
<strong>im</strong>mer kr<strong>im</strong>inalisiert.<br />
Washington<br />
Homo-Ehe unvermeidbar<br />
Zwei Drittel der US-Bürger halten die Öffnung<br />
der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare für unausweichlich.<br />
Das geht aus einer repräsentativen<br />
Umfrage des Meinungsforschungsinstituts<br />
Lifeway Research hervor. Lifeway Research steht<br />
dabei als Unternehmen der homofeindlichen<br />
Baptistenkirche nicht in dem Verdacht, die Zahlen<br />
schönanalysiert zu haben. Immerhin 58 Prozent<br />
der Amerikaner sind zudem der Meinung,<br />
dass es sich bei der Homo-Ehe um eine Bürgerrechtsfrage<br />
handelt. Die Befragten waren geteilter<br />
Meinung, was eine legale Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
von Schwulen und Lesben betrifft. Eine grosse<br />
Mehrheit sprach sich dafür aus, dass zum Beispiel<br />
Pfarrer das Recht haben sollen, eine Homohochzeit<br />
abzulehnen. Jedoch ebenso viele<br />
waren dagegen, etwa Vermietern oder Arbeitgebern<br />
die Diskr<strong>im</strong>inierung zu gestatten.<br />
Kalifornien<br />
Obama und Apple für<br />
Homo-Ehe<br />
Mit Eingaben an den obersten Gerichtshof der<br />
Vereinigten Staaten haben US-Präsident Barack<br />
Obama, 130 Republikaner und mehr als 60 Firmen<br />
gegen das Homo-Eheverbot in Kalifornien<br />
protestiert. Ihr Argument: Grundrechte –<br />
wie das Recht auf Ehe – dürften nicht durch<br />
einen Volksentscheid aufgehoben werden. Das<br />
war mit dem Volksentscheid «Proposition 8»<br />
aus dem Jahr 2008 jedoch geschehen. Mit knapper<br />
Mehrheit kippte die kalifornische Bevölkerung<br />
die bereits eingeführte Homo-Ehe. Aus der<br />
Wirtschaft gehören grosse Unternehmen wie<br />
Facebook, Apple, eBay, Intel, Levi Strauss und<br />
Nike zu den Ja-Sagern zur Homo-Ehe <strong>im</strong> Sonnenscheinstaat.<br />
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5
Dossier CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Jung, schwul und<br />
angeschlagen<br />
Schwule begehen häufiger Suizid als heterosexuelle<br />
Artgenossen.<br />
von Jen Haas<br />
Filmszene aus «Prayers for Bobby» (2009) mit Ryan Kelley © Lifet<strong>im</strong>e TV<br />
6
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Dossier<br />
Eine neue Studie der Universität<br />
Zürich hat endlich<br />
Vergleichszahlen erhoben<br />
– mit erschreckenden<br />
Resultaten: Unsere Psyche<br />
ist angeschlagen, wir sind<br />
deutlich weniger robust als<br />
die Allgemeinbevölkerung.<br />
Es braucht Hilfsangebote<br />
– dies muss jetzt auch in<br />
die öffentliche Wahrnehmung<br />
dringen.<br />
Jeder trägt sein Rucksäcklein. Ins schwule Rucksäcklein werden schon<br />
früh ein paar Steine gelegt, zum Beispiel während des Coming-out. Und<br />
diese Steine sammeln sich an, wir tragen sie mit uns herum, auch später<br />
<strong>im</strong> Leben. Geraten wir irgendwann einmal in eine belastende Situation,<br />
dann brechen wir schneller zusammen als andere, wegen unseres Gewichts<br />
<strong>im</strong> Rucksack. Übermässiger Drogen- und Alkoholkonsum und<br />
ein höheres Risiko für sexuell übertragbare Krankheiten sind häufige<br />
Folgen. Die Psyche leidet, Angststörungen und Depressionen sind verbreitete<br />
Probleme.<br />
Alleine und gestresst<br />
Und der Suizid. «Ich bin schwul und finde keinen Freund. Ich fühle mich<br />
alleine, und in der Schule bin ich nur noch gestresst. Fast jeden Tag denke<br />
ich an Selbstmord», schreibt ein 15-jähriger Junge in einem Onlineforum<br />
<strong>im</strong> Internet. Er ist nicht der einzige: Rund 20 Prozent aller schwulen und<br />
bisexuellen Männer in der Schweiz haben schon einmal einen Selbstmordversuch<br />
unternommen, wie die Universität Zürich jetzt in einem<br />
renommierten Fachjournal publiziert hat. Was man eigentlich schon<br />
lange weiss, steht nun Schwarz auf Weiss, mit Zahlen belegt. Die Hälfte<br />
dieser Selbstmordversuche werden noch vor dem 20. Lebensjahr verübt,<br />
also während der schwierigen Phase des Coming-out.<br />
Tiefe Scham wegen Homosexualität<br />
Wieso wollen sich so viele junge Menschen das Leben nehmen? Hat sich<br />
nicht einiges verbessert in unserer Gesellschaft? Der Psychologe Stephan<br />
Dietiker vom Checkpoint Zürich kennt die Frage; sie beschäftigt<br />
auch ihn. Eigentlich sollte sich doch schon einiges verändert haben: Wir<br />
haben heute positive Vorbilder, Schwule und Lesben, die ein offenes und<br />
erfülltes Leben führen können. Dies erleichtert es jungen Menschen<br />
zweifellos, wenn sie ihre schwulen oder lesbischen Gefühle entdecken.<br />
Doch eine problemlose homosexuelle Persönlichkeitsentwicklung ist<br />
die Ausnahme. Immer noch. Auch heute geraten viele junge Schwule in<br />
Situationen, in denen sie sich nicht vorstellen können, dass sie ihre Gefühle<br />
und Bedürfnisse jemals ausleben können. Der Selbstmord scheint<br />
der einzige Ausweg. «Solche Jugendliche schämen sich so tief über ihre<br />
sexuelle Orientierung, dass sie so nicht mehr weiterleben wollen», erzählt<br />
Dietiker. Denn es gibt noch <strong>im</strong>mer junge Schwule, die in einem starren<br />
familiären Gefüge aufwachsen, wo die Homosexualität keinen Platz hat,<br />
sei es aus religiösen oder kulturellen Gründen. Gerade Schwule mit Migrationshintergrund,<br />
zum Beispiel aus dem Balkan oder der Türkei, oder<br />
solche aus konservativen Kreisen sind oft völlig verloren. Sie werden von<br />
ihren Familien gemassregelt oder gar verstossen.<br />
Störungen auch <strong>im</strong> Erwachsenenalter<br />
Jen Wang vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität<br />
Zürich ist Mitautor der Schweizer Suizid-Studie, die in Zusammenarbeit<br />
mit der Genfer Schwulenorganisation Dialogai entstanden ist. Er sieht<br />
noch andere Gründe: Das Coming-out findet heute <strong>im</strong>mer früher statt.<br />
Der Zeitraum zwischen den ersten homosexuellen Gefühlen und dem<br />
Outing verkürzt sich laufend. «Einerseits ist dies erfreulich», so Wang, «andererseits<br />
fehlen ganz jungen Schwulen oft die emotionalen und sozialen<br />
Ressourcen, um sich in dieser Welt zu behaupten.» Konflikte entstehen,<br />
die dem Alter entsprechend nur schwer gelöst werden können. Häufen<br />
sich Probleme mit der eigenen Homosexualität oder dem sozialen Umfeld<br />
an, kann dies zu Depressionen führen. 20 Prozent der Schwulen haben<br />
in den vergangenen zwölf Monaten eine behandlungsbedürftige Depression<br />
erlitten. Über das ganze Leben gerechnet berichtet fast jeder Zweite<br />
von mindestens einer erlebten Depression. Solche Belastungen werden<br />
oft als ein «normaler» Teil des schwulen Lebens angesehen und nicht als<br />
etwas Aussergewöhnliches. Betroffene suchen daher nur zögerlich Hilfe.<br />
Dabei wäre eine rasche Behandlung angesagt. «Wir wissen, dass die<br />
Chance eines Rückfalls deutlich zun<strong>im</strong>mt, wenn psychische Störungen<br />
wie Ängste und Depressionen spät oder gar nicht behandelt werden», sagt<br />
Wang und fügt hinzu, dass Schwule sich oft einer trügerischen Hoffnung<br />
hingeben. «Viele denken, wenn ich einen Freund habe, wird alles gut.»<br />
Wang macht solche Erfahrungen auch in seinem eigenen Umfeld. Die<br />
Schwulen messen der Beziehung eine enorm grosse Bedeutung für ihr Leben<br />
und Wohlbefinden zu, wie aus Studien zu entnehmen ist. Aber Beziehungen<br />
werden nicht nur geschlossen, sie brechen wieder auseinander,<br />
bei Schwulen nicht gerade selten. «Oft erleben wir dann, wie Männer in<br />
ihren Dreissigern oder Vierzigern wieder in die gleiche Krise schlittern<br />
wie Jahre zuvor», so Wang.<br />
Blinder Fleck bei schwulen Männern<br />
Wir leiden also an einem sogenannten kumulierten Risiko, quälende Erlebnisse<br />
hinterlassen ihre Spuren. Für die Wissenschaftler der Universität<br />
Zürich und Beobachter der Gay-Szene sind solche Erkenntnisse keine<br />
Überraschung. Doch das Bewusstsein dafür, dass gerade der Selbstmord<br />
bei schwulen Männern ein grosses Problem darstellt, ist noch nicht in<br />
alle Bereiche unserer Gesellschaft gedrungen. «Als wir vor über zehn<br />
Jahren die Gesundheit von Schwulen zu studieren begannen», erzählt<br />
Jen Wang, «stiessen wir überall auf blinde Flecken ». Er erinnert sich an<br />
die erste Stunde ihrer Gesundheitsstudie santé gaie: «In den Genfer Beratungszentren<br />
hat man zum Beispiel von den Problemen portugiesischer<br />
Mädchen gesprochen, schwule Männer kamen in den Berichten nie vor.»<br />
Doch schon in den anfänglichen Interviews schälte sich heraus, dass unsere<br />
Lebenssituationen oft belastend sind. Häufig wurde von depressiven<br />
Episoden und Suzidgedanken gesprochen. Entsprechend hoch waren die<br />
Zahlen der Studie.<br />
Dramatische Vergleichszahlen<br />
«Damit wir aber etwas bewirken können, braucht es Vergleiche mit der<br />
heterosexuellen Bevölkerung», erklärt Wang. Deshalb wurden die Zahlen<br />
aus der damaligen Gesundheitsstudie mit denjenigen aus zwei anderen<br />
Studien verglichen, einerseits einer Studie über die Gesundheit<br />
der Schweizer Jugendlichen andererseits der Befragung von Rekruten.<br />
Die Vergleiche rütteln auf: Die Suizidgefahr ist bei Schwulen zwischen<br />
16 und 20 Jahren zwei- bis fünfmal so hoch wie bei den Heterosexuellen<br />
<strong>im</strong> gleichen Alter. Was noch mehr erschreckt: Schwule sind besonders<br />
entschlossen, wenn es darum geht, tatsächlich Hand anzulegen: Jeder<br />
dritte Selbstmordgedanken endet in einem Selbstmordversuch, bei den<br />
Heterosexuellen ist es jeder vierunddreissigste. Die Studie ist in diesem Februar<br />
vorgestellt worden, entsprechend war die Resonanz in den Medien.<br />
«Langsam kommt es zu einem Gesinnungswandel», freut sich Wang. Die<br />
Erkenntnis scheint sich langsam durchzusetzen, dass nicht das Schwulsein<br />
Probleme verursacht, sondern die Umstände, unter denen wir als<br />
Schwule gross werden.<br />
Fehlende Vielfalt in der Schule<br />
Es braucht daher Hilfsangebote, die schnell genutzt werden können und<br />
unkompliziert sind. In Genf hat man erkannt, dass Handlungsbedarf besteht.<br />
Das Projekt «blues out» bietet Schwulen und Lesben Hilfe bei psychi-<br />
7
Dossier CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
schen Problemen und wird von zahlreichen Stellen unterstützt, darunter<br />
vom Kanton Genf und der Aids-Hilfe Schweiz. Eine Sensibilisierungskampagne<br />
will zunächst auf die Problematik Depression aufmerksam machen.<br />
Die «blues out»-Hotline berät Personen in Schwierigkeiten. Ein spezifisches<br />
Angebot für Schwule ist auch Stephan Dietiker vom Checkpoint<br />
Zürich wichtig: «Fachleute auf offiziellen Beratungsstellen sind nicht<br />
unbedingt homophob», betont er, «aber unsere Welt ist nun mal an den<br />
Bedürfnissen der Heterosexuellen ausgerichtet.» Für einen Jugendlichen<br />
sei es schwierig sich zu öffnen, wenn er nicht sicher sein könne, dass der<br />
Psychologe gay-friendly ist, sagt Dietiker. Die Autoren der Suizid-Studie<br />
der Uni Zürich wiederum fordern Präventionsprogramme für sexuelle<br />
Minderheiten, besonders <strong>im</strong> Bereich Depression und Selbstmord. Für<br />
sie braucht es jedoch noch mehr: Sexuelle Vielfalt müsse bereits in den<br />
Schulen thematisiert werden. Dabei sollte die Botschaft <strong>im</strong> Unterricht<br />
klar sein: Homo- und bisexuelle Beziehungen sind den heterosexuellen<br />
gleichwertig. Gefühle der Minderwertigkeit können so abgebaut werden.<br />
An der schwulen Fassade kratzen<br />
Sicher, es muss sich etwas tun in unserer Gesellschaft. Darin sind sich alle<br />
einig. Doch Wang übt Selbstkritik. Auch die Schwulen legen sich gegenseitig<br />
Steine in den Rucksack: «Wir leben oft in einer Welt, in der Probleme<br />
keinen Platz haben.» Er spricht die glamouröse Fassade unseres Gay Life<br />
an, die Partys, die Reisen, das grosse Freizeit- und Konsumangebot, die<br />
tollen, schönen Körper. Hier seien viele zuhause, begegneten sich genauso<br />
kurz wie oberflächlich und tun so, als ob alles in Butter wäre. Denn Hilfe<br />
beanspruchen ist unattraktiv. Und Hilfe anbieten passt nicht zum Highlife.<br />
Darum braucht es nicht nur passende Angebote für Gestrauchelte,<br />
sondern einen etwas anderen Umgang unter Schwulen, damit uns unser<br />
Rucksäcklein nicht so tief herunterzieht.<br />
Rasch Unterstützung suchen<br />
Wer während seines Coming-out in Schwierigkeiten gerät, sollte Kontakt<br />
zu Personen in der gleichen Situation und <strong>im</strong> gleichen Alter suchen.<br />
Die jungen Schwulen vom Checkpoint Zürich helfen in allen<br />
Lebenslagen weiter und berichten von eigenen Erfahrungen. Auf der<br />
Website von www.du-bist-du.ch kann man direkt mit einem Berater in<br />
Kontakt treten und ein Beratungsgespräch abmachen.<br />
Bei Ängsten, depressiven Störungen oder Selbstmordgedanken braucht<br />
es professionelle Hilfe, und zwar möglichst rasch. Checkpoint Zürich<br />
bietet Beratungsgespräche mit dem Psychologen Stephan Dietiker an.<br />
Die Beratung steht unter Schweigepflicht und kann über die Grundversicherung<br />
der Krankenkasse abgerechnet werden.<br />
Mehr Infos: www.checkpoint-zh.ch<br />
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8
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
News Schweiz<br />
«All Families<br />
Matter!»<br />
Das Zurich Pride Festival <strong>2013</strong><br />
steht <strong>im</strong> Zeichen der Familie.<br />
Das Motto «All Families Matter!»<br />
wird von einem neuen<br />
Webauftritt begleitet.<br />
Familie hat in der LGBT-Community eine mehrschichtige<br />
Bedeutung. Einerseits verlieren<br />
auch heute noch LGBT-Menschen nach ihrem<br />
Coming-out den Kontakt zu ihrer Ursprungsfamilie.<br />
Andererseits machen sich <strong>im</strong>mer mehr<br />
LGBT-Menschen Gedanken darüber, eine eigene<br />
Familie mit Kindern zu gründen, während<br />
andere sich ihren Kinderwunsch bereits erfüllen<br />
konnten.<br />
Zusammen mit dem diesjährigen politischen<br />
Partner «Dachverband Regenbogenfamilien»<br />
will das Pride Festival deutlich machen, dass<br />
Familien, egal in welcher biologischen oder sozialen<br />
Konstellation, ob mit Kindern oder ohne,<br />
in jeder Gesellschaft wichtig sind.<br />
Am 8. Juni findet der politische Demonstrationsumzug<br />
durch Zürich statt. Gemeinsam führen<br />
Erwachsene und Kinder den Umzug an und<br />
setzen damit ein klares Zeichen: Gleichstellung<br />
für LGBT-Menschen!<br />
In der Pride-Woche finden diverse Veranstaltungen<br />
zum Thema statt. Diese und andere Themen<br />
sind auf der Webseite zu finden, welche nach<br />
einem Re-Design topaktuell über weitere Highlights<br />
berichten wird.<br />
www.zurichpridefestival.ch<br />
Break The Chains:<br />
Der <strong>April</strong> zählt!<br />
Im <strong>April</strong> sollen sich alle<br />
schwule Männer an die<br />
Safer-Sex-Regeln halten. Prof.<br />
Pietro Vernazza, Chefarzt<br />
Infektiologie am Kantonsspital<br />
St. Gallen, unterstützt die<br />
Aktion.<br />
Hinter der Kampagne «Break The Chains»<br />
steht ein theoretischer Hintergrund, der den<br />
Umgang mit HIV verändern könnte. Prof. Pietro<br />
Vernazza, Spezialist für HIV und Aids, unterstützt<br />
die Aktion: «Break The Chains setzt<br />
eine Erkenntnis aus der Theorie in die Praxis<br />
um: Am höchsten ist die Übertragungsgefahr<br />
in den ersten Wochen nach einer Ansteckung<br />
mit dem HI-Virus», so Pietro Vernazza. Genau<br />
dann wüssten jedoch die meisten Neuinfizierten<br />
noch nicht, dass sie das Virus in sich<br />
tragen. Dies macht die so genannte Pr<strong>im</strong>oinfektion<br />
umso gefährlicher, sagt Vernazza.<br />
Wer bei der Kampagne mitmacht, min<strong>im</strong>iert<br />
sein Risiko während vier Wochen durch konsequenten<br />
Safer Sex oder andere Wege. Danach<br />
können die Teilnehmer sich für 10 Franken an<br />
einem der Checkpoints oder einer Partnerteststelle<br />
testen lassen. «Ein HIV-Test kann zu diesem<br />
Zeitpunkt verlässlich eine Infektion mehr<br />
als vier Wochen vorher ausschliessen», so Vernazza.<br />
Damit soll die Kette von Übertragungen<br />
unterbrochen werden.<br />
Der Aktionsmonat «Break The Chains»<br />
beginnt am 1. <strong>April</strong>!<br />
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Gay Travel Index:<br />
Schweiz rangiert<br />
<strong>im</strong> Mittelfeld<br />
Laut dem Spartacus International<br />
Gay Guide ist Schweden<br />
das homofreundlichste Land.<br />
Die Schweiz erhält mit nur<br />
vier Punkten schlechte Noten.<br />
Der Spartacus International Gay Guide veröffentlichte<br />
<strong>im</strong> März den „Gay Travel Index“. Es handelt<br />
sich dabei um eine Auflistung verschiedener<br />
Länder und Staaten, die in unterschiedlichen Kategorien<br />
auf Homotauglichkeit getestet wurden.<br />
Mit 9 Punkten liegt Schweden ganz vorne. Belgien,<br />
die Niederlande, Grossbritannien und Frankreich<br />
erreichen je 8 Punkte. Die Schweiz erreicht hingegen<br />
nur 4 Punkte und rangiert damit mit Ländern<br />
wie Österreich oder Argentinien <strong>im</strong> Mittelfeld.<br />
Abzüge gab es aus bekannten Gründen: das nicht<br />
vorhandene Adoptionsrecht, ungenügender Diskr<strong>im</strong>inierungsschutz<br />
sowie der Homo-Ehe «Light».<br />
In anderen europäischen Ländern ist die Lage<br />
jedoch weit schlechter. So ist Russland Europas<br />
Schlusslicht in Sachen Homofreundlichkeit.<br />
Die USA hingegen holen auf. So haben sich<br />
jüngst Washington, Maryland und Maine für<br />
die Homo-Ehe ausgesprochen.<br />
Bald Strafe für<br />
Homophobie?<br />
Das Parlament des Kantons<br />
Genf will Homophobie landesweit<br />
unter Strafe stellen.<br />
Die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgendern<br />
sollen endlich gestärkt werden. Das<br />
Genfer Kantonsparlament hat deswegen eine<br />
Standesinitiative ausgearbeitet und verlangt<br />
auf diesem Weg die nötige Ergänzung <strong>im</strong> Rassismusgesetz.<br />
In der heutigen Rassismusstrafnorm<br />
wird Homophobie nicht unter Strafe<br />
gestellt. Mit nur einer Gegenst<strong>im</strong>me konnten<br />
die Genfer Parlamentarier nun ihr Initiativrecht<br />
durchsetzen. Das Strafmass bei einem<br />
entsprechenden Vergehen soll bis zu drei Jahre<br />
Gefängnis betragen.<br />
Bereits <strong>im</strong> Dezember 2012 reichte der Zürcher<br />
Nationalrat Martin Naef erfolgreich ein Postulat<br />
für den ausreichenden Schutz vor Diskr<strong>im</strong>inierung<br />
ein. Entgegen dem Willen der SVP und<br />
der Hälfte der CVP/EVP-Fraktion beauftragte<br />
die grosse Kammer den Bundesrat mit 109 zu<br />
82 St<strong>im</strong>men, die rechtlichen Instrumente zum<br />
Diskr<strong>im</strong>inierungsschutz zu untersuchen und<br />
dabei explizit das Thema der sexuellen Orientierung<br />
einzuschliessen.<br />
Jugendgruppe<br />
spot25 ist zurück!<br />
Ende <strong>April</strong> wurde in Zürich<br />
die Jugendgruppe spot25<br />
neu gegründet.<br />
Spot25, die ehemals grösste schwullesbische<br />
Jugendgruppe der Schweiz, wurde nach ihrem<br />
Ende schmerzlich vermisst. Nun ist sie wieder<br />
da: Am 20. März wurde sie offiziell neu gegründet<br />
und ist bei den Homosexuellen Arbeitsgruppen<br />
Zürich (HAZ) angegliedert.<br />
Bereits 2012 startete ein kleines Team den neuen<br />
Jugendtreff in Zürich. Das Interesse wuchs,<br />
und die Treffen, welche alle zwei Wochen stattfinden,<br />
werden sehr gut besucht. «Wir sind eine<br />
Anlaufstelle für ungeoutete Jugendliche, welche<br />
das erste Mal andere Bi- und Homosexuelle<br />
kennenlernen und sich mit ihnen austauschen<br />
möchten», sagt Marco Fritschi, Leiter und Mitgründer<br />
der Jugendgruppe spot25.<br />
Die Organisatoren wissen, dass Jugendliche sich<br />
trotz Internet <strong>im</strong>mer noch gerne persönlich<br />
kennenlernen und treffen. Die Treffen finden<br />
in der HAZ am Sihlquai 67 statt. Daten <strong>April</strong>:<br />
2./16./30. <strong>April</strong>, jeweils ab 19 Uhr.<br />
www.spot25.ch<br />
9
Prominent CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Stress<br />
Nicole Bernegger<br />
Die Schweiz hat eine neue St<strong>im</strong>me: Nicole Bernegger!<br />
Mitte März gewann die st<strong>im</strong>mgewaltige<br />
Birsfelderin die SRF-Show «The Voice of Switzerland».<br />
Nicole galt seit ihrem ersten Auftritt<br />
als Favoritin. Erstaunlich, dass sie sich genau<br />
den Coach aussuchte, der über keine Singst<strong>im</strong>me<br />
verfügte: Stress. Doch Cleverness geht über<br />
Gesang. Mit der schwangeren Sängerin ging<br />
der Rapper nicht den Hauch eines Risikos ein.<br />
So durfte Nicole mit ihrer Soulst<strong>im</strong>me einen<br />
Klassiker nach dem anderen vortragen. Während<br />
etwa Philipp Fankhauser seine Schützlinge<br />
öfter «gegen den Strom» ansingen liess, und<br />
sich dafür den Vorwurf der «Alte-Leute-Musik»<br />
aus der Presse gefallen lassen musste, übte sich<br />
Stress mit Nicole auf sicherem Terrain. Böse<br />
konnte man ihr dabei nie sein. Weshalb das<br />
Rad neu erfinden? Ihre St<strong>im</strong>me war nun mal<br />
die Beste des Wettbewerbs. Und sie wäre <strong>im</strong><br />
Mundart-Rock genau so fehl am Platz wie in<br />
Stress, wohin man schaut. Die dünn besiedelte<br />
Schweizer A-Promilandschaft hat einen neuen<br />
König, der reich gedeckte Oster-Familientisch<br />
ein Gesprächsthema. Das Grosi aus Arbon hat<br />
ihn <strong>im</strong> Fernsehen gesehen und findet ihn nett,<br />
die Tante aus Köniz kennt seine Songs aus der<br />
Aerobic-Stunde und findet sie fetzig, die Cousine<br />
aus Lausanne fand ihn schon vor 10 Jahren<br />
heiss. Da hat einer gemerkt, wie der Showbiz-Hase<br />
läuft. Vor seinem Durchbruch in der Schweiz<br />
wurde der Rapper mit Wirtschaftsstudium in<br />
Frankreich und Deutschland bekannt, arbeitete<br />
mit Freundeskreis und Xavier Naidoo. Ins<br />
helvetische Rampenlicht trat er <strong>im</strong> Schatten<br />
von Melanie Winiger, in Kapuzenpullover und<br />
Bonnie Tyler<br />
Rock-Röhre Bonnie Tyler hört sich seit den<br />
Siebzigern so an, als würde sie jeden Tag drei<br />
Schachteln Zigaretten rauchen und vor dem<br />
Einschlafen noch ein paar Whiskys saufen. Genau<br />
deswegen ist diese St<strong>im</strong>me doch so erfolgreich,<br />
auch wenn die Prävention ob dem Vergleich<br />
aufschreien wird. Zugegeben, Bonnie<br />
Tylers grosse Zeit ist über 25 Jahre her – und<br />
trotzdem besitzen ihre damaligen Hits hohes<br />
Ansehen. Eine kurze Recherche auf Amazon hat<br />
ergeben, dass quasi jedes halbe Jahr eine weitere<br />
«Best of»-Scheibe der Britin veröffentlicht<br />
wird. Und weg vom Fenster war Bonnie Tyler<br />
sowieso nie. Nun gelingt der Sängerin ein grosser<br />
Coup: Sie wird am diesjährigen Eurovision<br />
Song Contest die britische Musikwelt vertreten.<br />
Wie die BBC mitteilte, wird die 61-Jährige mit<br />
dem Song «Believe in Me» an den Start gehen.<br />
Auf Bonnie Tyler warten damit rund 120 Millionen<br />
Zuschauer. «Ich fühle mich sehr geehrt<br />
und bin hocherfreut, dass ich mein Land be<strong>im</strong><br />
Eurovision Song Contest vertreten darf, vor allem<br />
mit einem solch fabelhaften Song», so Bonne<br />
Tyler in einem Statement. «Believe in Me» ist<br />
eine grundsolide Pop-Ballade, eingängig, leider<br />
ohne das «gewisse Etwas». Die rauchige St<strong>im</strong>me<br />
kann dem Song nicht viel abgewinnen. Die BBC<br />
erhofft sich jedoch einen Erfolg. «Bonnie Tyler<br />
einer Disco-Nummer. Optisch eine Walküre,<br />
verzauberte Nicole neben der Bühne übrigens<br />
durch Zurückhaltung und Sympathie. So soll<br />
eine Schweizer St<strong>im</strong>me gefälligst auch sein. Der<br />
Siegersong geht übrigens auch kein Risiko ein:<br />
«No Matter» erinnert frappant an «Back to Black»<br />
von Amy Winehouse, hat aber grosses Hitpotential.<br />
Obwohl Re<strong>im</strong>e wie «Give me a Tissue, here<br />
comes the issue» weder sexy noch besonders anspruchsvoll<br />
sind. Ob Nicole damit die Hitparade<br />
stürmt, bleibt nun abzuwarten. Bis Redaktionsschluss<br />
wurden die TV-Quoten aus dem SRF<br />
noch unter Verschluss gehalten. Ob der Medien-<br />
Hype sich in Zuschauerzahlen verwandeln liess,<br />
bliebt weiterhin ein Gehe<strong>im</strong>niss. (dd)<br />
10<br />
© SRF<br />
© Universal Music<br />
Sneakers, stets leicht verloren auf dem Roten<br />
Teppich. Strelanie etablierten sich als angesagtestes<br />
Promipaar der Schweiz, auch wenn Mess<br />
die passendere Namensverschmelzung gewesen<br />
wäre, wie Winiger einst in einem Interview<br />
versicherte. 2012 das Aus, die Ex-Miss fand ihr<br />
neues Glück in New York, Stress seines bei Model<br />
Ronja Furrer. Bei den diesjährigen Swiss Music<br />
Awards, die von Stress gewonnen und von Melanie<br />
moderiert wurden, bewies das ehemalige<br />
Traumpaar Grösse und machte Scherze, die sich<br />
nicht mal der Blick erlaubt hätte. Kurz darauf<br />
führte Stress seinen Schützling Nicole Bernegger<br />
zum Sieg bei «The Voice of Switzerland».<br />
Bligg hat den Siegersong mitkomponiert, doch<br />
Stress bleibt König, die coolste Socke beidseits<br />
des Röschtigrabens. Er bleibt auf dem Thron.<br />
Bis zum Duett-Album mit Francine Jordi zumindest.<br />
(rg)<br />
© pd<br />
ist durch und durch ein Superstar mit einer<br />
fantastischen St<strong>im</strong>me», so die Begründung. Im<br />
letzten Jahr landeten die Briten mit Schlagersänger<br />
Engelbert Humperdinck abgeschlagen<br />
auf dem vorletzten Platz. Dieser wünschte Bonnie<br />
Tyler, gar nicht verbittert, bereits viel Glück<br />
für Malmö! (dd)
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Prominent<br />
Agnetha Fältskog<br />
Sie ist wieder da: Agnetha Fältskog. Aber war<br />
sie je weg? Als Sängerin von ABBA ist sie sowieso<br />
allgegenwärtig. Und man muss hier <strong>im</strong> Präsens<br />
reden, da sich die schwedische Band nie<br />
offiziell aufgelöst hat. Da aber die Kult-Band<br />
keine Anstalten untern<strong>im</strong>mt, jemals wieder<br />
gemeinsam ein Studio zu betreten, müssen wir<br />
mit den Sologängen von Agnetha, Benny, Björn<br />
und Anni-Frid Vorlieb nehmen. Das erste «A»<br />
will jetzt also wieder singen. Seit Mitte März ist<br />
Agnetha Fältskogs neue Single «When you really<br />
loved someone» am Start. Der eingängigen<br />
Pop-Ballade wird <strong>im</strong> Mai ein Album folgen, das<br />
Anderson Cooper<br />
Eines der wichtigsten Aushängeschilder des<br />
Nachrichten-Senders CNN ist Moderator Anderson<br />
Cooper. Der charmante «Richard Gere<br />
des Journalismus» gehört auch zu den Galionsfiguren<br />
der amerikanischen Gay-Community.<br />
Dabei ist der 45-jährige Anderson Cooper, welcher<br />
seit 2001 für CNN in diversen Gefässen<br />
arbeitet, erst seit letztem Juli «offiziell» schwul.<br />
Damals schrieb er in einem Blog: «Fakt ist, ich<br />
bin schwul, ich war es <strong>im</strong>mer und werde es<br />
<strong>im</strong>mer sein. Darauf bin ich sehr stolz!» Grund<br />
genug für GLAAD (Gay and Lesbian Alliance<br />
Against Defamation), Anderson Cooper zu würdigen.<br />
Mitte März wurde dem Moderator der<br />
Vito-Russo-Award <strong>2013</strong> verliehen. Der Preis wird<br />
alljährlich an Personen des öffentlichen Lebens<br />
vergeben, welche sich auf besondere Weise für<br />
die Gay-Community einsetzen. Sei es auch nur<br />
durch ihre Offenheit. Etwa Ricky Martin oder<br />
Cynthia Nixon gehören bereits zum erlauchten<br />
Kreis der Gewinner. Damit die Verleihung<br />
auch ordentlich Presse bekam, durfte Pop-Königin<br />
Madonna die Laudatio halten. Nicht ohne<br />
Clint Eastwood<br />
Er ist ein gefeierter Revolverheld, preisgekrönter<br />
Regisseur und eingefleischter Republikaner:<br />
Clint Eastwood. Seinen Namen bringt «Dirty<br />
Harry» auch <strong>im</strong>mer wieder in die US-Politik ein.<br />
Zuletzt mit seiner merkwürdigen Kampagne<br />
für den Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney.<br />
Mit seinen 82 Jahren hätte er sich manch<br />
© pd<br />
auch ein Duett mit Schmusebarde Gary Barlow<br />
enthält. Ganze neun Jahre dauerte es nun, bis<br />
sich Agnetha Fältskog wieder vor das Mikrofon<br />
wagte. Das letzte Album mit dem Titel «My<br />
colouring Book» enthielt nur Coverversionen,<br />
verkaufte sich aber ganz passabel. «Ich habe<br />
nicht gedacht, dass ich nochmal singen würde»,<br />
sagte sie laut der Pressemitteilung. «Aber als<br />
ich die ersten drei Lieder hörte, konnte ich einfach<br />
nicht widerstehen.» Agnetha Fältskog, die<br />
einst das Klischee der grossen, blonden Schwedin<br />
massgeblich beeinflusste, räumte <strong>im</strong> Zuge<br />
des Comebacks auch gleich mit einem anderen<br />
Vorurteil aut. Sie habe sich niemals von der Öffentlichkeit<br />
zurückgezogen, wie es gewisse Medien<br />
gerne darstellten. Sie könne aber halt nicht<br />
ständig auf einer Bühne stehen. Ihr Gespür für<br />
tolle Musik hat sie jedenfalls auch mit 62 Jahren<br />
noch nicht verloren. Willkommen zurück,<br />
Agnetha! (dd)<br />
© pd<br />
Grund: «Madonna war <strong>im</strong>mer eine engagierte<br />
Botschafterin für die weltweite LGBT-Community<br />
und deren Rechte», so GLAAD in der<br />
Pressemitteilung. «Wir fühlen uns geehrt, dass<br />
Madonna den Preis an Anderson Cooper überreichen<br />
wird». In einer pathetischen Rede voller<br />
«Ähms» sprach Madonna, als Pfadfinderin<br />
verkleidet, auch darüber, dass es nicht erlaubt<br />
sei, <strong>im</strong> Namen Gottes zu diskr<strong>im</strong>inieren. Das<br />
Publikum reagiert frenetisch. Den Preis bekam<br />
Anderson Cooper dann doch noch. Der passionierte<br />
Madonna-Fan freute sich so sehr, dass er<br />
mit ihr gleich «fremdknutschte». (dd)<br />
© pd<br />
fragwürdige Wahlkampfhilfe ruhig schenken<br />
können. Doch der Mann, der mit Italo-Western<br />
wie «The Good, the Bad and the Ugly» bekannt<br />
wurde und danach Meilensteine des Films wie<br />
«Million Dollar Baby» inszenierte, fasziniert<br />
auch heute noch. Er unterzeichnete eine von<br />
Präsident Barack Obama lancierte Initiative,<br />
welche die Anerkennung der Homo-Ehe fordert.<br />
Das überraschte, denn der Inbegriff eines<br />
Hollywood-Haudegens distanziert sich damit<br />
wohltuend von den konservativen Republikanern<br />
und stellt sich auf die Seite der Gay-Community.<br />
Ätsch. Doch bei genauer Betrachtung<br />
ist diese Handlung nur logisch. Schliesslich<br />
dürften Clint Eastwood in seiner lange Karriere<br />
be<strong>im</strong> Film diverse Schwule und Lesben begegnet<br />
sein, die dafür sorgten, dass «Dirty Harry»<br />
nicht wirklich schmutzig vor der Linse stand.<br />
Ob sein Einsatz auch Früchte trug, blieb bis Redaktionsschluss<br />
unklar. Bei einem «Ja» dürfte<br />
Clint Eastwood aber ein erklärter Liebling der<br />
US Gay-Community werden. (dd)<br />
11
Nachgefragt CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
«In Wahrheit sind<br />
wir alle anders!»<br />
Interview mit Balian<br />
Buschbaum.<br />
von Daniel Diriwächter<br />
12<br />
Er sei ein Gentlemen, sagt<br />
Balian Buschbaum (32).<br />
Daran musste er jedoch härter<br />
arbeiten als andere Männer:<br />
Der Teilnehmer der RTL-Show<br />
«Let’s Dance» wurde mit weiblichen<br />
Geschlechtsmerkmalen<br />
geboren. Im CR-Interview<br />
spricht Balian Buschbaum<br />
über sein Leben, gewagte<br />
Fragen und sensa tionswütige<br />
Medien – wie uns.<br />
CR-Magazin: Sie nehmen in der RTL-Show<br />
«Let’s Dance» teil. Sind Sie schon heftig am<br />
trainieren?<br />
Balian BUSCHBAUM: Ich habe bereits meine erste<br />
Trainingseinheit mit meiner reizenden Tanzpartnerin<br />
Sarah Latton absolviert und freue<br />
mich auf jede weitere Lektion, die ich noch lernen<br />
werde. Leider hat mich bereits während<br />
des ersten Trainings eine Krankheit befallen.<br />
Diagnose: Tanzfieber! Ob es eine Heilung gibt,<br />
weiss ich nicht. Eines ist jedoch gewiss: Tanzen<br />
ist Freiheit.<br />
Balian Buschbaum © Katharina Dubno<br />
Was war ausschlaggebend, um an der Show<br />
teilzunehmen?<br />
Nachdem ich bereits mein erstes Buch veröffentlicht<br />
hatte, wurde ich von RTL angefragt, ob<br />
ich nicht in den Dschungel, zum Promi-Dinner<br />
oder zu «Let’s Dance» gehen möchte. Das Einzige,<br />
was ich mir vorstellen konnte, war Tanzen.<br />
Es passte jedoch drei Jahre lang nicht in meinen<br />
Zeitplan. Jetzt bin ich froh, dass ich bei dieser<br />
Staffel teilnehmen kann.<br />
Millionen von Zuschauer werden Sie unter<br />
die Lupe nehmen, denn Sie sind transsexuell<br />
und wurden als Frau geboren. Wie gehen Sie<br />
damit um?<br />
Ich habe stets klar signalisiert, dass ich <strong>im</strong>mer<br />
ein Mann war. Ich wurde lediglich mit den «falschen»<br />
Geschlechtsmerkmalen geboren. Was<br />
entscheidet denn über das Geschlecht eines<br />
Menschen? Unser Gehirn oder die Geschlechtsmerkmale?<br />
Aber wenn Sie salopp wissen möchten,<br />
wie ich mit meiner Vergangenheit umgehe:<br />
Locker, humorvoll und ehrlich, denn es gibt<br />
nichts, wofür der Mensch sich schämen muss.<br />
Wird «Let’s Dance» mithelfen, um Transsexualität<br />
sichtbarer zu machen?<br />
Wir werden sehen, wie weit die Gesellschaft<br />
ist, um zu verstehen, dass wir in Wahrheit alle<br />
anders sind. Schauen sie in diesem Augenblick<br />
einfach zu ihrem Nachbarn rüber und vergleichen<br />
sie ihre Nase mit seiner.<br />
In Ihrem ersten Buch beschreiben Sie die<br />
Operation, welche Sie körperlich zum Mann<br />
machte. Werden Sie oft auf Ihr «bestes Stück»<br />
angesprochen?<br />
Sexualität ist etwas ganz Natürliches. Ich bin,<br />
wie die meisten Männer, stolz auf meinen Penis,<br />
und trotzdem möchte ich ihn manch neugierigen<br />
Seelen nicht direkt ins Gesicht drücken. Ich<br />
versuche mit meiner Situation normal umzugehen,<br />
weil normal eben anders ist.<br />
Gab es einen Wesenszug an Yvonne<br />
(seine frühere Identität – Anm. der Red.),<br />
welchen Sie heute vermissen?<br />
Wenn man sich selbst und seine Identität gefunden<br />
hat, was sollte man dann noch vermissen?<br />
Ich bin dankbar und demütig, dass ich<br />
nun endlich in Harmonie mit Körper und Geist<br />
leben darf. Wenn ich an mein erstes Leben zurückdenke,<br />
dann ist es wahrscheinlich ähnlich,<br />
wie wenn Sie an Fotos von vor ihrer Pubertät<br />
zurückdenken.<br />
Wir sehen in der Öffentlichkeit eher Transfrauen<br />
als Transmänner, weshalb ist das so?<br />
Wahrscheinlich liegt es daran, dass Transfrauen<br />
eher auffallen als Transmänner. Wissen Sie<br />
so genau, wen Sie das letzte Mal in der Disco geküsst<br />
haben? Es gibt viel mehr Menschen, die<br />
anders sind, als wir vermuten. Ebenso empfinde<br />
ich solche Betitelungen wie Transmann, homosexuell<br />
etc. als überflüssig. Sie dienen lediglich<br />
dazu, die Menschen in Schubladen zu stecken.<br />
Eine Schublade ist wie ein Sarg. Denn wer darauf<br />
achtet, in welche Schublade er oder sie passen<br />
könnte, ist quasi schon tot.<br />
Ihren Leidensweg haben Sie als Buch veröffentlicht.<br />
Nun folgt das Zweite: «Frauen wollen<br />
reden, Männer Sex». Sind Sie ein «Macho»?<br />
Auf Grund meines Lebensweges und den Erfahrungen,<br />
die ich mit Frauen machen durfte, würde<br />
ich mich lieber als Gentlemen bezeichnen.<br />
Doch überlasse ich diese Bewertungen gerne<br />
der Damenwelt.<br />
Zu guter Letzt: Was wünschen Sie sich für die<br />
Zukunft?<br />
Ich bin glücklich und wünsche mir, dass jeder<br />
einzelne Mensch sich auch auf seinen persönlichen<br />
Weg zum Glück begibt und dabei <strong>im</strong>mer<br />
wieder gewillt ist, seinen Horizont zu erweitern.<br />
Ebenso wäre ich dankbar, wenn manch sensationswütige<br />
Medien den Schwerpunkt nicht auf<br />
meine Vergangenheit legten. Denn schließlich<br />
frage ich Sie auch nicht, ob sie sich vor sechs Jahren<br />
eine Fusswarze entfernt haben.<br />
Balian Buschbaum<br />
Ab 5. <strong>April</strong> bei «Let’s Dance» auf RTL!<br />
Bücher:<br />
Blaue Augen bleiben blau<br />
Frauen wollen reden, Männer Sex<br />
Fischer Verlag, Frankfurt am Main
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Kolumne<br />
Zu zweit hätte<br />
auch gereicht<br />
Anzeige<br />
Ich glaube, das Schl<strong>im</strong>mste, was einer Beziehung<br />
passieren kann, sind Kinder. Mir ist<br />
bewusst, dass diese Aussage angesichts der<br />
heutigen politischen GLBTetc-Agenda nicht sonderlich<br />
fortschrittlich erscheint. Schliesslich<br />
wollen wir Kinder adoptieren. Auch wir, die wir<br />
nicht unbedingt Kinder wollen, wollen zumindest<br />
welche haben dürfen. Ich bin auch unglaublich<br />
überzeugt, dass es Gays und Lesben gibt,<br />
die ganz formidable Eltern abgeben. Ebenfalls<br />
überzeugt bin ich, dass ich nicht zu diesen gehöre.<br />
Andererseits wäre ich kaum ein mieserer<br />
Papa als die meisten Väter, die meine Kumpels<br />
damals in den Achtzigern hatten. Und irgendwie<br />
ist aus der grossen Mehrheit von uns ja doch<br />
etwas geworden, ausser aus Peter, der hat sich<br />
nach ein paar Raubüberfällen und Klinikaufenthalten<br />
erhängt. Sein Vater war aber nicht<br />
besonders schlecht. Im Gegenteil, er nahm sich<br />
mehr Zeit für die Kinder als meiner. Unter diesem<br />
Gesichtspunkt betrachtet, wäre ich vielleicht<br />
wirklich ein genialer Vater. «Papi, schau<br />
mal, was ich gemacht habe!» – «Zeigs deinem anderen<br />
Daddy und sag ihm, er solls aufwischen.»<br />
Nein, ganz ehrlich, Kinder sind ja irgendwie entzückend,<br />
wenn man ein Faible für so was hat. Und<br />
ich beglückwünsche alle Paare, die eine Familie<br />
gründen wollen. Ich kann ja noch nicht einmal<br />
ausschliessen, dass ich auch irgendwann dazu<br />
gehören werde. Mein Mann hat derlei Flausen <strong>im</strong><br />
Kopf. Ich selber hätte angeboten, die Kinder auszutragen.<br />
Das könnte ich, zumindest beschied mir<br />
vor vielen Jahren so eine freche kleine Kröte, ich<br />
hätte ein gebärfreudiges Becken. Das sind exakt<br />
die Dinge, die man während dem Sex hören will.<br />
Wenn man überhaupt noch Sex hat. Denn ich<br />
glaube, Kinder zerstören das Sexualleben ihrer<br />
Eltern, und zwar von Grund auf. Ich weiss das<br />
nicht nur von etlichen Heterofreunden. Naja,<br />
von ein paar wenigen, zumindest, schliesslich<br />
hab ich nicht wirklich viele Freunde, egal ob<br />
hetero oder Transen. Nein, ich weiss das aus Erfahrung.<br />
Die Erkenntnis gewann ich, nachdem<br />
mein Mann und ich Nala adoptiert hatten, ein<br />
Bengalenkätzchen. Wenigstens die durften wir<br />
haben. Sie ist mit ihren acht Monaten stubenrein,<br />
was man vom Sohn meiner Schwester auch<br />
nach drei Jahren noch nicht behaupten kann.<br />
Nala brachte so viel Freude in unser Leben.<br />
Gleichzeitig zerstörte sie nicht nur meine Vorhänge<br />
sondern auch meine Libido. Es war weniger<br />
ihre dauernde Präsenz auf dem Kopfkissen,<br />
die als Lustkiller wirkte. Nein, es waren die<br />
Hormone. Kaum hatte das Fellteil die Wohnung<br />
betreten, sind meine Brüste angeschwollen. Ich<br />
verwandelte ich mich zur Supermama. Mit dem<br />
lästigen Nebeneffekt, dass ich den Superpapa<br />
neben mir nicht mehr wahrnahm. Und auch,<br />
wenn er mal wieder einen Fummelversuch startete,<br />
war eine meiner Hände stets auf dem Rücken<br />
der wohlig schnurrenden Mieze.<br />
Das ging eine ganze Weile so. Irgendwann haben<br />
wir dann darüber geredet. Also die Katze<br />
und ich. Sie pennt jetzt auf seiner Seite des Bettes.<br />
Ab und zu, wenn sie ganz tief schläft, schleiche<br />
ich mich in die Bibliothek, wo der Kratzbaum<br />
steht. Dort, auf der zweiten Plattform<br />
liegt in der Regel mein Mann, zusammengekuschelt.<br />
Und dann vögeln wir ein bisschen. Ganz<br />
leise, um die Katze nicht zu wecken.<br />
Oster<br />
nAcht<br />
sAunA<br />
eiersuche, gAnz entspAnnt.<br />
Happy Easter!<br />
An den OsterfeiertAgen<br />
hAben wir 4x nAchtsAunA in fOlge:<br />
Gründonnerstag auf Karfreitag<br />
Karfreitag auf Samstag<br />
Samstag auf Ostersonntag<br />
Ostersonntag auf Ostermontag<br />
Jeweils offen bis 7 Uhr früh.<br />
Engelstrasse 4, 8004 Zürich, Tel. +41 44 241 10 80, www.moustache.ch<br />
Täglich offen von 11.30 Uhr bis 23 Uhr. Fr. + Sa. Nachtsauna bis 7 Uhr<br />
13
Szene CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Partys und Events Paradise Garage<br />
Adam und Adam – Eva<br />
und Eva<br />
Bereits zum vierten Mal geht’s paradiesisch zur<br />
Sache <strong>im</strong> Supermarket. Ab Ende der 1970er bis<br />
1987 setzte die schwule Kult-Location «Paradise<br />
Garage» <strong>im</strong> New Yorker Greenwich Village Massstäbe<br />
in der Club-Kultur und gilt als Gründungsstätte<br />
des Garage House. Jetzt feiert «Paradise<br />
Garage» jeweils am ersten Freitag <strong>im</strong> Monat<br />
ein Revival. Ganz unter dem Motto: Adam und<br />
Adam bzw. Eva und Eva. An der Party am 5. <strong>April</strong><br />
geben sich Top-DJs die Klinke in die Hand! Mit<br />
DJ Peeza, DJ Juiceppe und Angel O. ist ein heisses<br />
Line-Up am Start.<br />
Paradise Garage<br />
Freitag, 5. <strong>April</strong>, 23 Uhr<br />
Supermarket, Geroldstr. 17, 8005 Zürich<br />
www.supermarket.li<br />
Shaft aus der<br />
Asche<br />
Neustart der reinen<br />
Männerparty<br />
Partys kommen und gehen. Auch «Shaft» erscheint<br />
nach langer Abwesenheit wieder auf der<br />
Bildfläche – mit dem legendären Männernachtmotto:<br />
«no dick – no entry!»<br />
«Shaft» lag lange <strong>im</strong> Dornröschenschlaf, wurde<br />
aber vom Prinzen in Form des Clubs 696 wieder<br />
wachgeküsst. Abzuwarten bleibt, ob dies nur<br />
ein kurzer Traum ist oder ob ein langes Leben<br />
bevorsteht.<br />
Die DJs Mental X, Willi P und Jesse Jay werden es<br />
den Besuchern leicht machen, die kalten Nächte<br />
heiss werden zu lassen. Klar, dass dabei auch<br />
nackte Oberkörper nicht trocken bleiben.<br />
Shaft «no dick – no entry!»<br />
Samstag, 6. <strong>April</strong>, 23 Uhr<br />
696 Club, Badenerstrasse 696, 8048 Zürich<br />
www.shaft.ch<br />
Club Heaven mit<br />
Minibar<br />
Minibar Opening &<br />
Zör Gollin’s Birthday<br />
Der Club «Heaven» läutet bereits den Sommer ein<br />
und öffnet die Mini-Bar für den Boulevard-Betrieb.<br />
Zürichs kleinste Bar ist nicht nur während den<br />
Partys geöffnet, sondern auch unter der Woche.<br />
Bei schönem Wetter laden die Aussen sitzplätze<br />
dazu ein, das Treiben auf dem Hirschenplatz zu<br />
beobachten und die Seele baumeln zu lassen.<br />
Da die Eröffnung der Mini-Bar gleich mit dem<br />
Geburtstag von DJ Zör Gollin zusammenfällt,<br />
wird aber nicht nur in der Mini-Bar gefeiert,<br />
sondern auch unten <strong>im</strong> Club. Hierzu hat das<br />
Geburtstagskind seine alte Freundin Nina<br />
Queer aus Berlin eingeladen. Die bekannte Drag<br />
Queen, Autorin, Musikerin und Partyveranstalterin<br />
wird die Gäste mit einem DJ-Set verzücken.<br />
Minibar Opening & Zör Gollin’s Birthday<br />
Donnerstag, 11. <strong>April</strong>, 21 Uhr<br />
Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich<br />
www.heavenclub.ch<br />
Jack<br />
The Love And Romance Issue<br />
Die Zeit des Grau in Grau ist vorbei. Frühlingsgefühle<br />
kommen auf – auch bei Jack und seiner<br />
Crew. Divinity heisst der Mann an den Plattentellern,<br />
ein fester, nicht mehr wegzudenkender<br />
Bestandteil der deutschen House-Szene.<br />
Unter anderem steht er jeweils <strong>im</strong> renommierten<br />
GMF in Berlin an den Decks, einem «Placeto-be»<br />
der deutschen Kapitale, oder auch <strong>im</strong><br />
«Space» auf Ibiza. Überall verbreitet er getreu<br />
seinem Namen die göttliche Botschaft: Love!<br />
Den roten Teppich auslegen wird ihm zuvor<br />
Juiceppe, welcher das Warm-up auf dem Mainfloor<br />
bestreiten wird.<br />
Bekannt von den Cube- oder der Boyahkasha-<br />
Partys, weiss er genau, worauf seine Gäste musikalisch<br />
abfahren. Im Hof auf dem Pop- und<br />
Disco-Floor steht zudem Angel O. <strong>im</strong> Einsatz,<br />
welcher schon bei den Angels-Events spielte.<br />
Jack – The Love And Romance Issue<br />
Samstag, 13. <strong>April</strong>, 23 Uhr<br />
Kaufleuten-Festsaal, Pelikanplatz, 8001 Zürich<br />
www.jackcompany.com<br />
www.twitter.com/jackcompany<br />
14
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Szene<br />
queerPlanet<br />
Mit Miss Delicious<br />
Im <strong>April</strong> kommt die unverwüstliche Miss Delicious<br />
aus Köln ins <strong>im</strong> Jugendstil erbaute Singerhaus<br />
direkt am Marktplatz in Basel, an die<br />
<strong>April</strong>–queerPlanet-Party. Ihr letzter Besuch löste<br />
wahre Begeisterungsstürme aus. Zusammen<br />
mit queerPlanet–Residents DJ Taylor Cruz garantiert<br />
sie für Topst<strong>im</strong>mung – mit auserlesenen<br />
House- und Electro-House-Tracks.<br />
QueerPlanet<br />
Samstag, 13. <strong>April</strong>, 23 Uhr<br />
Singerhaus, Marktplatz 34, 4051 Basel<br />
www.singerhaus.ch<br />
Rampensau<br />
Ein neues, freches Label<br />
Zum Frühlingsanfang meldet sich ein neues freches<br />
Label: Rampensau. Tanzende, tobende und<br />
saufende Jungs – ohne Zweifel und ohne Reue.<br />
Egal, wer mit wem und was wozu, egal ob Gay<br />
oder Hetero, ob Mann oder Frau oder Frau als<br />
Mann oder Mann als Frau. Was zählt, sind die<br />
Musik und die ausgelassene St<strong>im</strong>mung. Es soll<br />
getanzt und geflirtet werden, als gäbe es keinen<br />
Morgen danach. Und das Ganze an einem Ort,<br />
wo einst das Amboss-Bier ausgeliefert wurde.<br />
Heute befindet sich auf der Ambossrampe einer<br />
der geilsten Clubs Zürichs, inmitten des Raumes<br />
eine der längsten Bars der Stadt, und für<br />
alle Raucher ein grosses Fumoir.<br />
Musikalisch setzten die Veranstalter auf zwei<br />
talentierte Wiener DJs. Mit Kevin Richi und Max<br />
Gain wird der Abend für jede «Rampensau» ein<br />
geiler Event.<br />
Rampensau<br />
No regrets, no doubts<br />
Samstag, 13. <strong>April</strong>, 23 Uhr<br />
Ambossrampe, Zollstrasse 80, 8005 Zürich<br />
www.ambossrampe.ch<br />
Misbehave<br />
Ohne T-Shirt in den Sommer<br />
surfen<br />
In Vorfreude auf warme Temperaturen haben<br />
die zwei Organisatoren von «Misbehave» ein<br />
einzigartiges Line-up zusammengestellt, um<br />
in den Sommer zu surfen. Valentino, bekannt<br />
von der «Nacht der Blumen» <strong>im</strong> Hive, der Dachkantine<br />
oder dem Aera, lässt Tante Frieda und<br />
ihre warmen Jungs schwitzen. Das T-Shirt ist<br />
spätestens weg, wenn «Einzig & Faerber» mit<br />
ihren sommerlichen Beats die St<strong>im</strong>mung zum<br />
Kochen bringen.<br />
Misbehave@Friedas Büxe<br />
Freitag, 19. <strong>April</strong>, 23 Uhr<br />
Friedas Büxe, Friedaustr. 23, 8003 Zürich<br />
www.misbehave.ch<br />
www.friedasbuexe.ch<br />
Family Affair<br />
Mit Seb Dhajje aus Paris<br />
Um der «Familie» zu danken, hat «Family Affair»<br />
einen besonderen Leckerbissen für das nächste<br />
Treffen an Land gezogen. Seb Dhajje aus Paris<br />
wird den Club 696 erneut besuchen, und alle,<br />
die ihn bei seiner letzten Visite erlebt haben,<br />
wissen, was für ein musikalisches Kaliber dieser<br />
äusserst sympathische Mann aus Frankreich ist.<br />
Zudem wird DJ Franco die Gäste musikalisch<br />
verwöhnen. Franco ist nach einer Pause back on<br />
stage, und wer ihn noch von den Loop38-Partys<br />
kennt, der weiss, was für ein Powersound zu erwarten<br />
ist. Unterstützt werden die zwei Gäste<br />
von Jesse Jay und Willi P.<br />
Family Affair<br />
Samstag, 20. <strong>April</strong>, 23 Uhr<br />
Club 696, Badenerstrasse 696, 8048 Zürich<br />
www.696club.ch<br />
Club Heaven<br />
Tanz in den Mai<br />
Musik statt Pflastersteine! Während andere am<br />
1. Mai mit Pflastersteinen werfen, wird DJ Merte<br />
Rox am Vorabend zum 1. Mai mit Tracks und<br />
Melodien um sich werfen. Der Resident-DJ vom<br />
bekannten Hamburger Gay-Club 136° ist Garant<br />
für mitreissenden Sound und wird dafür<br />
sorgen, dass auch wirklich jeder froh ist, dass<br />
er am 1. Mai nicht arbeiten muss. Open Format,<br />
Mash-Up, House.<br />
Tanz in den Mai<br />
Dienstag, 30. <strong>April</strong>, 22 Uhr<br />
Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich<br />
www.heavenclub.ch<br />
Anzeige<br />
Musical von Eric idle & John Du Prez aus dem Kult-Film<br />
«Die Ritter der Kokosnuss»<br />
mit Raubgut<br />
VorVErkauf<br />
Theaterkasse: Di – Sa, 16 – 19 Uhr<br />
Telefon 044 252 32 34<br />
www.theaterhechtplatz.ch<br />
Schweizer Erstaufführung<br />
13. <strong>April</strong> – 8. Juni<br />
Theater am<br />
Hechtplatz<br />
Spamalot_<strong>Cruiser</strong>_195x70.indd 1 13.03.13 12:41<br />
15
Szene CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Ikarus-Club<br />
Neuer Club<br />
<strong>im</strong> Zürcher Kreis 5.<br />
von Branko B. Gabriel<br />
In der Zürcher Szene tut sich<br />
was – Endlich! Nach diversen<br />
Schliessungen in den letzten<br />
Jahren eröffneten vor kurzem<br />
gleich zwei Gay-Nachtclubs<br />
ihre Türen. Eine der neuen<br />
Adressen ist der Ikarus-Club<br />
<strong>im</strong> Kreis 5.<br />
CR trifft zum Gespräch ein nicht ganz unbekanntes<br />
Gesicht der Zürcher Gay Community:<br />
Tommy Steiner. Man sieht ihm die Eröffnungsstrapazen<br />
an. Kein Wunder, denn wie er erzählt,<br />
haben er und sein Team innert kürzester Zeit<br />
den Club auf Vordermann gebracht und be<strong>im</strong><br />
Renovieren gleich selber Hand angelegt: «Als<br />
ich zum ersten Mal die Location an der L<strong>im</strong>matstrasse<br />
besuchte, wusste ich sofort, das ist es! Ich<br />
wusste aber auch, dass wir hier noch viel Arbeit<br />
vor uns haben.»<br />
«Wir wollen kein Schicki-Micki-Club sein»<br />
Verspätung doch noch eröffnen. Und schliesslich<br />
mussten <strong>im</strong> 10-Minutentakt die Getränke<br />
heran gekarrt werden.»<br />
Unterschiedliche Clubs mit verschiedenen<br />
Musikrichtungen<br />
Just vor der T&M-Heaven-Eröffnung platzte in<br />
den Medien die Bombe, dass eine Woche zuvor<br />
ein neuer, grösserer Club seine Pforten eröffnet.<br />
Bekanntlich belebt die Konkurrenz das<br />
Geschäft. Man ergänzt sich eher, meint Tommy.<br />
«Wir sprechen nicht die gleiche Klientel an<br />
wie das Heaven. Es wird Zeit, dass es in Zürich<br />
zwei unterschiedliche Clubs mit verschiedenen<br />
Musik richtungen gibt.»<br />
Zur Namenswahl meint Tommy: «Ich habe zu<br />
Griechenland eine tiefe und herzliche Verbindung.<br />
Ich habe dort viele gute Freunde, und ein<br />
bekannter Gay Club auf Mykonos heisst auch so,<br />
deshalb haben wir uns für diesen Namen entschieden.<br />
Im Club selber muss aber doch noch<br />
einiges gemacht werden» ergänzt er. «Es ging<br />
alles sehr schnell, und wir wurden mit einigen<br />
Renovationen einfach nicht fertig.» Step by Step<br />
lautet denn auch das Credo der Macher. «Die<br />
Gäste sollen die Veränderungen ruhig miterleben.<br />
In zwei bis drei Monaten sollte dann auch<br />
der Darkroom fertig sein, und <strong>im</strong> Herbst planen<br />
wir eine riesengrosse Mykonosparty.»<br />
Das Team vom Ikarus Club fliegt hoch… © pd<br />
Da hat Tommy recht, das sieht man an allen<br />
Ecken und Enden, denn der Club wurde in den<br />
letzten Jahren mehr schlecht als recht geführt,<br />
es wurde nichts investiert. Eigentlich schade,<br />
denn hier hat es wirklich Potenzial. In einem<br />
ersten Schritt wurden die sanitären Anlagen aufgepeppt,<br />
es wurde frisch gestrichen und auch ein<br />
wenig umdekoriert. «Wir wollen kein Schicki-Micki-Club<br />
sein», erläutert Tommy, «wir sprechen<br />
mit unserem Konzept Gays jeder Couleur an. Uns<br />
und unseren Gästen ist das perfekte Interieur<br />
auch nicht so wichtig. Viel wichtiger ist es, den<br />
Gays wieder ein unkompliziertes Etablissement<br />
zu bieten, wo sie in legerer Umgebung neue Kontakte<br />
knüpfen und unbeschwert feiern können.»<br />
«Die Eröffnung war ein Desaster», schmunzelt<br />
Tommy, denn kurz vor dem offiziellen Startschuss<br />
erhielt er einen Anruf von der Feuerpolizei,<br />
dass der Club noch nicht abgenommen sei.<br />
«Da kam ich natürlich ordentlich ins Schwitzen<br />
und rechnete mit dem Schl<strong>im</strong>msten, denn so<br />
kurzfristig die Eröffnung zu verschieben wäre<br />
natürlich fatal gewesen. Aber Gott sein Dank,<br />
war es ein Fake-Anruf, und wir konnten mit<br />
Tommy Steiner steht nicht gerne <strong>im</strong> Vordergrund,<br />
deshalb erwähnt er auch <strong>im</strong>mer wieder<br />
sein tolles Team, denn ohne dieses wäre<br />
das Projekt überhaupt nicht zu Stande gekommen.<br />
«Viele ehemalige T&M-Mitarbeiter<br />
konnten übernommen werden, und wir sind<br />
froh, dass sie wieder eine neue Arbeitsstelle<br />
haben.» Der Ikarus-Club hat sieben Tage die<br />
Woche ab 21 Uhr geöffnet. Der obere Bereich<br />
steht den Gästen täglich zur Verfügung. Der<br />
untere Bereich mit dem grössten Dancefloor-<br />
Fumoir der Stadt mit DJ ist einzig sonntags nicht<br />
zugänglich. Ob das Konzept so tatsächlich funktioniert<br />
– wir sind gespannt und bleiben dran.<br />
Ikarus-Club<br />
L<strong>im</strong>matstrasse 195, 8005 Zürich<br />
www.ikarus-club.ch<br />
16
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Lifestyle<br />
HOT 4 YOU!<br />
1<br />
bequemer<br />
sitzen<br />
Die selbst erklärte Mission von gaga & design ist es, die richtige Balance zwischen<br />
Form und Funktion zu finden. Das ist dem Designer Neil Nenner<br />
mit seiner erweiterten Barhocker-Kollektion spielend gelungen. Die originellen<br />
Design-Objekte erinnern an die japanische Papierfaltkunst Origami,<br />
ausserdem sehen sie federleicht aus und sind auch noch bequem<br />
zum Sitzen. Neu kommen nun verschiedene Barhocker-Modelle in dezenten<br />
Farben dazu. Die Stühle passen nicht nur zur aparten Wohnung,<br />
auch auf der Terrasse machen sie eine tolle Figur. Die Möbel von gaga &<br />
design sind unter anderem in Zürich bei Grieder Concept Store und in<br />
Bottmingen (BL) bei Getzmann Wohnen ab CHF 1179.– erhältlich.<br />
3<br />
frischer<br />
Weitere Bezugsquellen unter: www.ildesign.ch2<br />
schöner sehen<br />
Seit rund zwei Jahren sind auch in der Schweiz die schicken Brillen von<br />
Xray aus Tel Aviv erhältlich. Innert kürzester Zeit avancierte das Label<br />
zum absoluten Kultobjekt. Jetzt doppelt man nach und lanciert auf<br />
den Frühling neben der Sonnenbrillen-Kollektion auch eine coole und<br />
tragbare Kollektion mit Fassungen für Korrekturgläser. Ein besonderes<br />
Highlight für Brillenträger sind die neuen Titanfassungen bei den Pilotenbrillen,<br />
denn die sind jetzt auch bei den Korrekturbrillen erhältlich.<br />
Die Brillen von Xray bieten neben Qualität und Design auch einen opt<strong>im</strong>alen<br />
Schutz, und das zu einem sehr günstigen Preis. Die von Hand<br />
gefertigten Brillen sind in der ganzen Schweiz bei McOptik für einen<br />
Preis um die CHF 100.– erhältlich.<br />
Weitere Infos und Modelle unter: www.xray-eyewear.ch<br />
kleiden<br />
Be<strong>im</strong> Zürcher Modelabel Markant hält der Frühling Einzug. Nach dem strengen Winter<br />
wird es endlich Zeit, seine Garderobe mit leichter und frischer Mode aufzupeppen. Designer<br />
Mike Kobel ist bekannt für seine tragbare und unkonventionelle Mode sowie sein<br />
Gespür für perfekte Schnitte. Die Markant-Frühjahrskollektion wird von seinem Team<br />
in Zürich <strong>im</strong> eigenen Atelier geschneidert, deshalb sind sie auch nur in l<strong>im</strong>itierter Auflage<br />
erhältlich. Wer keine Zeit oder Lust hat, bei Markant vorbeizuschauen, kann sich die<br />
ganze Kollektion nach Hause liefern lassen und so bei einem Salon Privé mit Prosecco die<br />
schönsten Stücke anprobieren und natürlich auch gleich kaufen.<br />
Markant, Birmensdorferstrasse 13, 8004 Zürich, www.markant.ch<br />
4<br />
gutes<br />
tun<br />
Sigg, der Schweizer Trinkflaschenhersteller, geht mit gutem Beispiel voran und<br />
lanciert mit den neuen Cuipo Bottles ein sinnvolles Projekt zur Rettung des<br />
bedrohten Regenwaldes. Für jede verkaufte Trinkflasche schützt Cuipo einen<br />
Quadratmeter Wald. Die ersten 3 Looks setzen auf ungewöhnliches Design und<br />
eine Portion Humor, um hervorzuheben, wie dringend es ist, aktiv gegen die<br />
Abholzung des Regenwaldes zu werden. Jeder Flasche liegt ein spezieller Aktivierungscode<br />
bei; so kann der Käufer seinen eigenen Quadratmeter Regenwald<br />
in Panama schützen.<br />
Erhältlich unter: www.sigg.com ab CHF 27.90<br />
17
FR 05.04.<br />
SÜSS WAR GESTERN<br />
Polabdul<br />
HIPSTER TUNES<br />
SA 06.04.<br />
KLUBNACHT<br />
Olivian Rom<br />
José Parra<br />
HOUSE<br />
DO 11.04.<br />
MINI-BAR OPENING<br />
& ZÖR GOLLINs B-Day<br />
Ab 21 Uhr<br />
Nina Queer BeRlin<br />
OPEN FORmaT<br />
FR 12.04.<br />
CITYBOY<br />
Gunnar Stiller Upon.yoU<br />
Petites Boules<br />
TEcH-HOUSE, DEEP-HOUSE<br />
FR 19.4.<br />
ROcKit<br />
Debbie Hairy qUeeRRRage<br />
Wheel<br />
alTERNaTIvE, ElEcTRO claSH & TRaSH, INDIE<br />
SA 20.4.<br />
HELL ON HEELS<br />
Gloria Viagra gmf BeRlin<br />
OPEN FORmaT, maSH-UP<br />
FR 26.4.<br />
ELECTRIC HEAVEN<br />
Senefelder BeRlin<br />
Marco De Rosa kiki ZüRich<br />
TEcH-HOUSE, DEEP-HOUSE<br />
SA 27.4.<br />
GRAVITY<br />
José Parra Boyahkasha!<br />
OPEN FORmaT, HOUSE<br />
SA 13.4.<br />
Avalon<br />
José Parra Boyahkasha!<br />
OPEN FORmaT, HOUSE<br />
DI 30.4.<br />
TANZ IN DEN MAI<br />
Merte Rox 136° hamBURg<br />
OPEN FORmaT, maSH-UP
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Fotostrecke<br />
POSITIVE<br />
PICTURES<br />
Ein Virus verändert die Welt.<br />
von Daniel Diriwächter<br />
Ein neuer Bildband illustriert,<br />
wie das HI-Virus seit seiner<br />
Entdeckung die Menschheit<br />
verändert hat. Im Aktions-<br />
Monat der Kampagne «Break<br />
The Chains» zeigt das CR-Magazin,<br />
in Zusammenarbeit mit<br />
dem Bruno Gmünder-Verlag,<br />
Bilder aus «Positive Pictures»<br />
von Paul Schulz und Christian<br />
Lütjens.<br />
«HIV hat sein Gesicht verloren» – dieser Spruch<br />
wird besonders aus Präventionskreisen <strong>im</strong>mer<br />
wieder geäussert. In der Tat sehen wir heute selten<br />
todkranke Menschen, welche den letzten<br />
Kampf mit dem HI-Virus durchleben.<br />
Dennoch haben HIV und AIDS auch heute<br />
noch ein Gesicht. Es sind nicht «nur» Bilder von<br />
Krankheit und Tod, sondern weit mehr. Das<br />
HI-Virus veränderte seit seiner Entdeckung <strong>im</strong><br />
Jahre 1983 die Welt. Es motivierte Millionen von<br />
Menschen, ihr Schutzverhalten zu überdenken.<br />
Und damit auch ihr Leben.<br />
Der Bildband «Positive Pictures» zeigt auf satten<br />
250 Bildern die Entwicklung des Lebens unter<br />
dem Bann von HIV und Aids. Dazu gehört die<br />
Schockwerbung von Benetton genauso, wie ein<br />
Bild von Elizabeth Taylor, dem ersten grossen<br />
Hollywood-Star, der sich für die HIV-Prävention<br />
stark machte.<br />
Auch die Motive der Kampagnen «Break The<br />
Chains» gehören nun zu diesen Bildern. Sie sind<br />
lebendig, bisweilen fröhlich und lassen einen<br />
neuen Zeitgeist der HIV-Aufklärung vermuten.<br />
HIV mag seinen Schrecken verloren haben. Aber<br />
niemals sein Gesicht.<br />
Positive Pictures<br />
Ein Virus verändert die Welt, Bildband von<br />
Paul Schulz und Christian Lütjens<br />
Bilder aus drei Jahrzehnten Kampf, Sex und<br />
Sieg. Aufwühlend, bewegend, wunderschön.<br />
Bruno Gmünder Verlag Berlin<br />
© Rosa von Praunhe<strong>im</strong> Archiv<br />
© Schwules Museum Berlin<br />
19
© ACT UP<br />
© Falcon Studios<br />
© Falcon Studios<br />
© Aids-Hilfe Sylt
© Stanley Steller
Publireportage CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Schöne<br />
Zähne mit<br />
Aerodentis<br />
Neue Behandlungsmethode<br />
der ästhetischen Zahnmedizin<br />
ermöglicht Korrektur <strong>im</strong> Schlaf.<br />
«Mit Aerodentis hat sich meine Zahn stellung über Nacht<br />
verbessert. Meine Zähne sind jetzt regelmässiger und sehen<br />
einfach schöner aus!»<br />
Branko B. Gabriel<br />
«Mit Aerodentis hat sich meine Zahnstellung<br />
verbessert. Meine Zähne sind jetzt regelmässiger<br />
und sehen einfach schöner aus!»<br />
Zitat Branko B. Gabriel<br />
22
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Publireportage<br />
Ein Lächeln sagt mehr als tausend Worte. In der heutigen Zeit gehört eine<br />
regelmässige Zahnstellung zum gängigen Schönheitsideal. Doch nur die<br />
wenigsten verfügen von Natur aus über eine perfekte Zahnstellung. Mit Aerodentis<br />
ist es ganz einfach, seine Beisser auf Vordermann zu bringen. Dank<br />
der diskreten Behandlungsmethode, die mit physiologischen Kraft<strong>im</strong>pulsen<br />
arbeitet, wird die Behandlungszeit auf zehn Stunden täglich verkürzt.<br />
Der Traum eines makellosen Lächelns wird damit über Nacht zur Realität.<br />
In Zürich bietet u.a. die Praxis «Zahnarzt am Helvetiaplatz» eine Behandlung<br />
mit Aerodentis an. Was hält Zahnarzt Klaas Friedel von dieser neuen<br />
Zahnkorrektur.<br />
Seit kurzem gibt es in der<br />
Schweiz eine neue Technologie<br />
<strong>im</strong> Bereich der ästhetischen<br />
Zahnkorrektur. Das<br />
Aerodentis-System wird nachts<br />
oder zu Hause während<br />
lediglich zehn Stunden täglich<br />
angewendet und garantiert<br />
eine diskrete und gleichzeitig<br />
schonende Behandlung in den<br />
eigenen vier Wänden – und<br />
das zu einem attraktiven Preis.<br />
Lifestyle Redaktor und Szenekenner<br />
Branko B. Gabriel wurde<br />
angefragt, ob er seine Zähne<br />
mit Aerodentis verschönern<br />
möchte.<br />
CR: Herr Klaas Friedel, wie funktioniert das Aerodentis System?<br />
Klaas FRIEDEL: Nachdem der Zahnarzt diagnostische Fotos und Abdrücke<br />
beider Kiefer hergestellt hat, liefert Aerodentis exakt passende Kunststoffschienen.<br />
In diesen Schienen liegt <strong>im</strong> nicht sichtbaren Bereich ein kleiner<br />
Schlauch. Dieser wird mit einem elektronisch gesteuerten und individuell<br />
programmierten Gerät aufgepumpt und übt einen leichten Druck auf<br />
die Zähne aus. So bewegt sich der Zahn in die vorausberechnete Richtung.<br />
CR: Was ist der Vorteil dieser neuartigen Zahnkorrektur?<br />
Klaas FRIEDEL: Der Luftdruck tritt nur intermittierend auf, d.h. er lässt <strong>im</strong>mer<br />
wieder nach, wird wieder aufgepumpt, lässt wieder nach usw. So<br />
erhalten die Blutgefässe Gelegenheit, den Zahn und das umliegende Gewebe<br />
<strong>im</strong>mer wieder mit Nährstoffen zu versorgen. Aerodentis verspricht<br />
somit eine schonende und sichere Behandlung.<br />
Der grosse Vorteil der Behandlung mit Aerodentis ist, dass man die Schienen<br />
nur dahe<strong>im</strong> und über Nacht tragen muss. Deshalb entsteht tagsüber<br />
oder <strong>im</strong> Ausgang also keinerlei Beeinträchtigung durch störende Schienen.<br />
CR: Wie ist der Vorgang? Kann sich jeder mit Aerodentis die Zahnstellung<br />
verschönern lassen?<br />
Klaas FRIEDEL: Das Aerodentis-System kommt nur bei einfacheren Fehlstellungen<br />
<strong>im</strong> Frontzahngebiet in Frage. Sobald der Biss verändert oder korrigiert<br />
werden muss, stösst Aerodentis an seine Grenzen. Das lässt sich<br />
aber bereits <strong>im</strong> Vorfeld relativ einfach und ohne grosse Kosten abklären.<br />
CR: Wie lange dauert die Behandlung? Wie hoch sind die Kosten dafür?<br />
Klaas FRIEDEL: Eine Behandlung dauert in der Regel rund 6-12 Monate und<br />
kostet zwischen 6500 bis 7000 Franken. Die Behandlungsdauer hängt<br />
nicht zuletzt auch von der Mitarbeit des Patienten ab, d.h. wie viele Stunden<br />
pro Tag er die Schienen trägt. Es sollten mindestens 8 Stunden pro<br />
Tag sein, und je mehr Stunden es sind, desto schneller geht es.<br />
Weitere Informationen: www.aerodentis.ch<br />
Med. dent. K. Friedel Zahnarzt am Helvetiaplatz<br />
Mitglied SSO/ZGZ/SGI/SSE/SSOS WBA allg. Zahnmedizin SSO<br />
Langstrasse 20, 8004 Zürich<br />
+41 43 243 80 00, info@zahn-arzt.ch, www.zahn-arzt.ch<br />
© Stefan Büchi<br />
23
Kultur CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Masculinity<br />
Der Bildband von Michael<br />
Stokes ist weniger eine Huldigung<br />
an den Sport, als an<br />
perfekt gestählte Körper. Kraft<br />
und Sexappeal, vereint mit<br />
der Macht der Bilder.<br />
Wer der sexy Schw<strong>im</strong>mer auf der CR-Magazin-<br />
Titelseite ist, wissen wir (leider) nicht. Hinter<br />
der Kamera stand aber Fotograf Michael Stokes,<br />
der seine Vorliebe für makellose Körper <strong>im</strong> Bildband<br />
«Masculinity» verewigte.<br />
Die Bildsprache von Michael Stokes ist so prägnant<br />
und unwiderstehlich sexy, dass er mit<br />
seinen Fotografien bereits die Cover der Anthologien<br />
«Turnon: Sports» und «Turnon: Muscles»<br />
schmückte. Was lag also näher, als den Bildern<br />
des Fotokünstlers einen eigenen Fotoband zu<br />
widmen?<br />
Depeche Mode<br />
Die wahren Götter des Elektropop<br />
sind mit «Delta Machine»<br />
zurück. Ein Meisterwerk in<br />
der Kunst, sich selbst treu zu<br />
bleiben und sich trotzdem<br />
neu zu erfinden.<br />
Um es vorwegzunehmen: «Delta Machine», das<br />
mittlerweile 13. Studioalbum von Depeche<br />
Mode, ist ein Meisterwerk! Angelehnt an «Violater»<br />
(1990), das bis dato wohl cleverste Album<br />
der Jungs aus dem mittelenglischen Basildon,<br />
verbindet die neue Scheibe alle typischen Ingredienzien,<br />
welche Depeche Mode so einmalig<br />
und erfolgreich machten. All das in einer kaum<br />
zuvor gehörten atmosphärischen Dichte.<br />
Gayle Tufts<br />
Komikerin Gayle Tufts besucht<br />
das Boulevard! Sie erzählt<br />
über das abenteuerliche<br />
Leben einer Entertainerin,<br />
die zwei Jahre jünger ist als<br />
Madonna: Lustvoll, laut und<br />
very hot!<br />
Wenn Gayle Tufts in ihrem Programm «Some<br />
like it heiss» singt: «I want to be Michelle Obama,<br />
I want to have her Oberarme», ist das nicht<br />
die übliche Selbsterniedrigung, sondern ein<br />
Statement gegen Fitness- und First-Lady-Zirkus.<br />
Wenn sie <strong>im</strong> bequemen Schuhwerk über die Kulturgeschichte<br />
der High Heels erzählt, sind das<br />
mehr als nur Anekdoten. Seitenhiebe auf die<br />
Königin der Popmusik inklusive: «Die Wechseljahre<br />
haben Angst vor Madonna!».<br />
© Bruno Gmünder Verlag<br />
«Masculinity» vereinigt alles, was die Arbeiten<br />
von Stokes ausmacht: Kraft, Sexappeal und den<br />
männlichen Körper in Perfektion. Inszeniert<br />
in glanzvollen Aufnahmen, die sich auf das<br />
Wesentliche konzentrieren und in denen trotzdem<br />
viel Liebe zum Detail steckt. Von Stokes<br />
und seinen atemberaubenden Models werden<br />
wir sicher noch viel sehen.<br />
Michael Stokes, «Masculinity»<br />
Fotobuch mit 128 Seiten<br />
Bruno Gmünder Verlag Berlin<br />
Im Handel<br />
24<br />
© EMI<br />
Pittoreske elektronische Soundcollagen, glasklare<br />
Gitarrenriffs und Dave Gahans unverwechselbare<br />
St<strong>im</strong>me werden in einer paradoxen<br />
Leichtigkeit durch einen alles umgebenden<br />
Klangfilter an unsere Ohren gepresst und lassen<br />
sie erglühen.<br />
David Gahans St<strong>im</strong>me klingt etwa in «Angel»<br />
oder der schlichten Gospelhymne und Vorabsingle<br />
«Heaven» eindringlich und lässt erahnen,<br />
dass er und Songwriter Martin Gore sich auch<br />
menschlich wieder gefunden haben. Mit Hilfe<br />
des Klangkünstlers Andrew Fletcher liefen beide<br />
zu neuer Höchstform auf.<br />
Wer nun denkt, die Synthiepoprocker seien<br />
zwar eine tolle Studioband, aber live etwas blutleer<br />
und steril, täuscht sich gewaltig. Wer sich<br />
davon überzeugen lassen will, dem sei der Openair-Auftritt<br />
vom 7. Juni <strong>im</strong> Berner «Stade de<br />
Suisse» ans Elektroherz gelegt. Vorausgesetzt,<br />
der Schwarzmarkt spuckt noch bezahlbare Tickets<br />
aus. (en)<br />
Depeche Mode, Delta Machine, Sony Music<br />
Im Handel<br />
© pd<br />
Die wohl bekannteste in Deutschland lebende<br />
Amerikanerin präsentiert neue Lieder und frische<br />
Texte über das Erwachsensein und das Jungbleiben.<br />
Und Frauen erhitzt vom Rampenlicht<br />
und anderen Energie-Quellen. Treffender Humor<br />
gemischt mit bittersüßen Reflektionen über die<br />
Rückkehr der Pubertät und die endlose Suche<br />
nach menschlicher Wärme. Perfektes T<strong>im</strong>ing,<br />
gepaart mit einer grandiosen Singst<strong>im</strong>me.<br />
Gayle Tufts, Some like it heiss!<br />
18., 19. und 20. <strong>April</strong>, Boulevard Zürich<br />
www.blvd.ch
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Kultur<br />
Spamalot<br />
Das preisgekrönte Monty-<br />
Python-Musical «Spamalot»<br />
feiert <strong>im</strong> Theater am Hechtplatz<br />
Premiere. Sandra Studer<br />
gibt darin die Herrin vom See.<br />
Sie sind scharf auf den «Heiligen Gral»: Der<br />
mächtige König Arthur, der edle Sir Lancelot<br />
oder die Herrin vom See. Die Komik der Legende<br />
ist leichter zu eruieren als besagter Kelch.<br />
Das wusste auch Monty Python, die sich mit<br />
dem Kult-Film «Die Ritter der Kokosnuss» vor<br />
der Saga rund um die Ritter der Tafelrunde auf<br />
närrische Art und Weise verneigten.<br />
© Christian Hecht<br />
Daraus resultierte 2005 das preisgekrönte Musical<br />
«Spamalot», und seither fliegen auf den Bühnen<br />
die Kühe, es morden Kaninchen, und unliebsame<br />
Raubritter werden bis auf den Rumpf<br />
zusammengestutzt. Im <strong>April</strong> kommt «Spamalot»<br />
vom Broadway in New York via London zum<br />
ersten Mal in die Schweiz.<br />
Die beschwerliche Suche nach dem heiligen<br />
Gral gerät dabei zu einem höchst heiteren Unterfangen.<br />
Wild, schräg und schwarz geht es<br />
in den unendlichen Wäldern um Camelot zu<br />
und her.<br />
Das Musical von Eric Idle und John Du Prez feiert<br />
seine Schweizer Premiere <strong>im</strong> Theater am<br />
Hechtplatz. Regie führt Dominik Flaschka, und<br />
als Herrin vom See ist TV-Moderatorin Sandra<br />
Studer zu sehen.<br />
Monty Python’s Spamalot<br />
Theater am Hechtplatz, ab 13. <strong>April</strong><br />
www.theaterhechtplatz.ch<br />
Julia Fischer<br />
Die Geigerin Julia Fischer<br />
überzeugt mit Violinkonzerten<br />
von Bruch und Dvo˘r ák<br />
in einer Aufnahme mit dem<br />
Tonhalle-Orchester Zürich.<br />
Julia Fischer ist dem Tonhalle-Orchester Zürich<br />
sowie dessen Leiter David Zinman seit Langem<br />
verbunden. So war die Geigerin in der Saison<br />
2009/10 als «Artist in Residence» an der L<strong>im</strong>mat<br />
engagiert. Es war deshalb Julia Fischers ausdrücklicher<br />
Wunsch, die Violinkonzerte von<br />
Antonín Dvo˘rák und Max Bruch (Nr. 1) mit dem<br />
Tonhalle-Orchester Zürich und David Zinman<br />
aufzunehmen.<br />
Bereits Anfang März war Julia Fischer mit diesen<br />
Konzerten in der Tonhalle zu hören. Sie<br />
liebt nach eigener Aussage die Werke von Antonín<br />
Dvo˘rák, die für sie auch eine persönliche<br />
Bedeutung haben. Wie der grosse Komponist<br />
stammt auch ihre Mutter aus Prag. Julia Fischer<br />
musiziert sozusagen zurück zu ihren Wurzeln.<br />
In ihrer Karriere überzeugte die Künstlerin, die<br />
© Decca<br />
schon mehrfach ausgezeichnet wurde, ihr Publikum<br />
<strong>im</strong>mer wieder mit der Kraft und Emotionalität<br />
ihres Spiels. Die Seattle T<strong>im</strong>es schrieb<br />
in einer Rezension zur jüngsten Tournee: «Die<br />
Medien attestierten ihr das Prädikat «Superstar»,<br />
aber Julia Fischer ist etwas viel Selteneres<br />
und Eindrucksvolleres: Sie ist eine große<br />
Musikerin.»<br />
Julia Fischer, Tonhalle-Orchester Zürich,<br />
David Zinman<br />
Bruch & Dvo˘rák, Decca<br />
Im Handel<br />
An<strong>im</strong>ali<br />
Im Landesmuseum Zürich<br />
wüten derzeit Drachen,<br />
Schlangen, Greife, Hirsche<br />
oder Kentauren. Tiere und<br />
Fabelwesen werden in der<br />
Ausstellung «An<strong>im</strong>ali» endlich<br />
gewürdigt.<br />
Tiere begleiten uns seit Menschengedenken als<br />
treue Freunde oder gefürchtete Feinde. Die Welt<br />
der Vormoderne beherbergte auch monströse<br />
Mischwesen. Der grosse Erfolg von Tiergeschichten<br />
bis in die heutige Populär- und Kinokultur<br />
zeigt, wie tief verankert Tiere und Fabelwesen<br />
noch heute in unserer Fantasie sind.<br />
Dejanira und der Kentaur, 1690,<br />
Giovani Antonio Burrini<br />
© Castello del Buonconsiglio, Trento<br />
Das Landesmuseum Zürich präsentiert in einer<br />
bestechenden Inszenierung, wie Tiere und<br />
Fabelwesen in Europa von der Antike bis zur<br />
Neuzeit dargestellt wurden. Dies erlaubt einen<br />
frischen Blick auf bedeutende Werke aus namhaften<br />
Museen wie der Galleria degli Uffizi und<br />
dem Palazzo Pitti in Florenz, dem Kunsthistorischen<br />
Museum Wien oder aus dem reichen<br />
Sammlungsschatz des Schweizerischen Nationalmuseums.<br />
Zu sehen sind etwa das Horn eines<br />
Einhorns, eine ausgestopfte Sirene oder ein<br />
obskures Drachenjunges.<br />
Die Komplexität der Tier-Mensch-Beziehungen<br />
zeigt sich in zwölf reich ausgestalteten Kabinetten,<br />
die je einem Tier und seinen verwandten<br />
Mischwesen gewidmet sind. Die Ausstellung<br />
gibt Einblick in vergangene Weltanschauungen<br />
und lädt ein zum Nachdenken über die An<strong>im</strong>alität<br />
<strong>im</strong> Menschen, denn: Sind wir nicht alle<br />
fantastische Wesen?<br />
An<strong>im</strong>ali<br />
Tiere und Fabelwesen von der Antike bis zur<br />
Neuzeit, Landesmuseum Zürich<br />
Bis 14. Juli<br />
25
Musik CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Die Droge Liebe<br />
Erstes Solo-Album nach<br />
seinem Burnout.<br />
Von Olaf Neumann<br />
Peter Plate verkaufte mit Rosenstolz<br />
Millionen von Platten.<br />
Er erhielt mehrere Preise<br />
und für sein Engagement <strong>im</strong><br />
Kampf gegen HIV und AIDS<br />
sogar das Bundesverdienstkreuz.<br />
Heute lebt der Mittvierziger<br />
zurückgezogen in<br />
Charlottenburg. Ein Gespräch<br />
über neue Lieben und alte Gewohnheiten,<br />
Homophobie und<br />
Gleichstellung und das ganz<br />
normale Leben.<br />
OLAF NEUMANN: Herr Plate, Ihr erstes Soloalbum<br />
heisst «Schüchtern ist mein Glück». Ist Songschreiben<br />
Glückssache?<br />
Peter Plate: Darüber gibt es viele Theorien. Ich<br />
glaube, Schreiben besteht aus zehn Prozent Talent<br />
und 90 Prozent Fleiss oder Glück. Zum Titelsong<br />
zum Beispiel wurde ich durch einen<br />
Albtraum inspiriert. Es war der Startschuss zum<br />
Peter-Album.<br />
NEUMANN: Je schlechter der Künstler gelaunt<br />
ist, desto besser geraten ihm die Songs – ein<br />
Klischee?<br />
PLATE: Bei mir klappt das Schreiben am besten,<br />
wenn ich mich auch einigermassen fühle. Als<br />
es mir richtig schlecht ging, fiel mir nicht viel<br />
ein. Das geht jetzt wieder besser. Relaxt bin ich<br />
zwar <strong>im</strong>mer noch nicht, aber meine Grundst<strong>im</strong>mung<br />
ist auf jeden Fall gut. Bei diesem<br />
Album habe ich erstmals Songs <strong>im</strong> Trio mit<br />
Ulf Leo Sommer und Daniel Faust geschrieben.<br />
Sonst waren Ulf und ich <strong>im</strong>mer unser eigener<br />
Kosmos. Für mich ist Songschreiben etwas sehr<br />
Int<strong>im</strong>es, man muss dabei die Hosen runterlassen.<br />
Deshalb ist hier gegenseitiges Vertrauen<br />
sehr wichtig.<br />
NEUMANN: 20 Jahre haben Sie Songs für Rosenstolz<br />
geschrieben. Wie ist es jetzt gelaufen –<br />
ohne Ihre Duopartnerin AnNa R.?<br />
PLATE: Ich konnte diesmal einfach für mich<br />
schreiben, darüber, was mir die letzten Jahre<br />
so passiert ist. Am Anfang dachte ich, es wird<br />
eher ein trauriges Album, aber es kam ganz<br />
anders. Eigentlich verarbeite ich hier ohne<br />
Groll meine alte Liebe und feiere gleichzeitig<br />
meine neue. Mit Ulf war ich 20 Jahre zusammen.<br />
Diese Liebe hat sich gewandelt zu einer<br />
Freundschaft.<br />
NEUMANN: War es schwierig, nach dem privaten<br />
Aus noch zusammen Musik zu machen?<br />
Peter Plate <br />
© Universal<br />
26
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Musik<br />
PLATE: Es war <strong>im</strong>mer klar, dass wir weiter zusammenarbeiten<br />
werden. Aber der Prozess ist<br />
schon sehr schmerzhaft gewesen. Früher war<br />
es manchmal unerträglich, weil man die Arbeit<br />
regelmässig mit nach Hause getragen hat. Aber<br />
jetzt gibt es einen Feierabend. Und das ist super.<br />
NEUMANN: Ist Ihr neuer Lebensgefährte wie Sie<br />
Musiker?<br />
PLATE: Nein. Natürlich spiele ich ihm meine Sachen<br />
vor, aber meist geht es zuhause um unseren<br />
Hund, unseren Kater, um unser Privatleben.<br />
Mein Freund hat überhaupt keinen Drang, in<br />
mein musikalisches Leben mit hineingezogen<br />
zu werden. Wir haben uns in London kennen<br />
gelernt, anfangs erzählte ich ihm gar nichts von<br />
meinem Beruf. Irgendwann hat er es natürlich<br />
erfahren. Sofern man nicht auf Englisch singt,<br />
nehmen Engländer es aber gar nicht so ernst,<br />
was man da macht. Die Rosenstolz-DVD, die ich<br />
ihm geschenkt hatte, hat er jedenfalls nach drei<br />
Liedern ausgemacht. Er fand es langweilig. Für<br />
mich war das eine Superreaktion.<br />
NEUMANN: Womit beschäftigen Sie sich gegenwärtig,<br />
wenn nicht mit Musik?<br />
PLATE: Ich koche jetzt, man sollte es nicht glauben.<br />
Ich kaufe sogar stundenlang ein. Es mag<br />
für viele langweilig klingen, für mich ist es<br />
aufregend. Ich habe 20 Jahre lang nur in Restaurants<br />
gegessen, das war für mich völlig normal.<br />
Wenn ich es heute tue, dann kann ich es endlich<br />
auch geniessen.<br />
NEUMANN: In «Ich steh noch» beschäftigen Sie<br />
sich mit dem Älterwerden. Wie entspannt gehen<br />
Sie damit um?<br />
PLATE: Mein 40. Geburtstag war für mich ein<br />
Drama. Heute frage ich mich, warum eigentlich.<br />
Im Moment ist das Leben so aufregend wie<br />
selten zuvor. Das Älterwerden hat auch Vorteile,<br />
die ich früher nie gesehen habe. Ich habe<br />
wunderbare Neffen und Nichten und geniesse<br />
es, mit ihnen Zeit zu verbringen. Mit 20 war ich<br />
noch nicht so weit, mich mit der Familie zu beschäftigen.<br />
NEUMANN: In dem Lied heisst es auch: «Ich fang<br />
erst an». Womit denn?<br />
PLATE: Ich hatte <strong>im</strong> Januar 2009 meinen Zusammenbruch<br />
vor 10 000 Leuten in Hamburg. Das<br />
war nicht schön. Irgendwann fing ich wieder an,<br />
mir Kleinkunstkonzerte anzugucken. Ich liebe<br />
das. Es ist viel schwieriger, 20 Leute zu begeistern<br />
als eine Masse von 15 000, die eh weiss, was<br />
kommt. Bei diesen Kleinkunstshows fing es bei<br />
mir wieder an zu kribbeln. Aber mit einem einzigen<br />
Album kann man nicht auf Tour gehen.<br />
Ich finde es schön, dass ich einmal keinen Plan<br />
habe. Es muss ja nicht gleich eine Tournee sein.<br />
NEUMANN: Sie stammen aus der kleinen Stadt<br />
Goslar <strong>im</strong> Harz. 2007 kamen Sie dahin zurück,<br />
um den renommierten Paul-Lincke-<br />
Ring für deutschsprachige Texte entgegenzunehmen.<br />
Hätten Sie sich das je träumen lassen?<br />
PLATE: Als ich ein Kind war, war die Verleihung<br />
des Paul-Lincke-Rings in Goslar <strong>im</strong>mer ein Riesenevent.<br />
Es war toll, diesen Preis eines Tages<br />
selbst zu bekommen, trotzdem hatte ich dabei<br />
ein seltsames Gefühl. In der Zeit, in der bei Rosenstolz<br />
so viel passierte, wurde es für mich<br />
persönlich einfach zu viel. Von der Droge Erfolg<br />
habe ich schon oft gekostet, <strong>im</strong> Moment ist mir<br />
die Droge Liebe wichtiger.<br />
NEUMANN: Kann man Erfolg steuern?<br />
PLATE: Das, was Anna und ich damals mit dem<br />
«Grossen Leben» erlebt haben, konnte man nicht<br />
mehr steuern. Einerseits war es wirklich ganz<br />
klasse, man wächst über sich selbst hinaus und<br />
schafft Dinge, die man sich nie zugetraut hätte.<br />
Zum Beispiel bei der Verleihung der «Goldenen<br />
Kamera» <strong>im</strong> Fernsehen die Dankesrede zu halten.<br />
Ich sterbe bei sowas <strong>im</strong>mer.<br />
NEUMANN: Zum ersten Mal singen Sie alle<br />
Songs auf einem Album selbst. War das ein<br />
Befreiungsschlag?<br />
PLATE: Ich bin kein begnadeter Sänger, habe aber<br />
trotzdem <strong>im</strong>mer gern gesungen und hoffe, dass<br />
sich das überträgt. Mein härtester Kritiker ist<br />
mein Produzent Ulf. Ich darf nicht versuchen,<br />
schön zu singen, sondern ich muss glaubhaft<br />
singen. Es war toll, mal in der Gesangskabine<br />
zu stehen und sich selbst produzieren zu lassen,<br />
nachdem ich das 20 Jahre lang für andere<br />
getan habe.<br />
NEUMANN: Hat denn AnNa R. mal <strong>im</strong> Studio vorbeigeschaut?<br />
PLATE: Nein. Wir haben uns gesagt, jeder soll jetzt<br />
mal seinen eigenen Abenteuern nachgehen.<br />
Ich weiss aber, dass sie mir alles Gute wünscht.<br />
Ohne Rosenstolz würde ich das alles gar nicht<br />
machen dürfen. Es ist der Wahnsinn, dass die<br />
Universal jetzt ein Album von mir rausbringt.<br />
Hätte ich Anna gefragt, bei mir Background zu<br />
singen, hätte es die Eigenständigkeit verwässert.<br />
Deshalb machen das jetzt Toni Kater und<br />
Maxine Kazis.<br />
NEUMANN: Der Massen-Erfolg von Rosenstolz<br />
zeige den Übergang der schwul-lesbischen<br />
Subkultur in den bürgerlichen Mainstream,<br />
schrieb der Spiegel. Auf der anderen Seite sollte<br />
ausgerechnet Bushido 2011 einen Bambi<br />
für «seine Verdienste um Integration» bekommen.<br />
Weltweit fühlten sich Schwule und<br />
Lesben verhöhnt. Gibt es in der Gesellschaft<br />
eine neue Homophobie?<br />
PLATE: Dass der Ausdruck «schwul» als Sch<strong>im</strong>pfwort<br />
<strong>im</strong>mer noch stattfindet, ist fürchterlich.<br />
Dass die Homophobie in der Gesellschaft<br />
schl<strong>im</strong>mer geworden ist, glaube ich jedoch<br />
nicht. Denn es war schon <strong>im</strong>mer schl<strong>im</strong>m. In<br />
einer Klasse mit 30 Schülern ist es statistisch<br />
unwahrscheinlich, dass drei davon schwul sind.<br />
Man ist also in der Schule schon ein Einzelkämpfer.<br />
Insofern muss die ganze Gesellschaft<br />
daran arbeiten, dass der Umgang mit Schwulen<br />
und Lesben zur Normalität wird. Das heisst,<br />
auch die Lehrer müssen da mitmachen.<br />
NEUMANN: Nach wie vor lehnen die CDU/CSU,<br />
Teile der SPD und die FDP die Rehabilitierung<br />
der nach 1945 verurteilten und verfolgten<br />
homosexuellen Männer ab. Wie weit sind<br />
wir von der Gleichstellung entfernt?<br />
PLATE: Die Politiker aller Parteien sollten einmal<br />
gemeinsam erklären, dass es Unrecht war, was<br />
da geschehen ist. Von Schwulen, die heute 70<br />
Jahre alt sind, weiss ich, dass sie damals he<strong>im</strong>lich<br />
mit ihren Partnern zusammengelebt haben.<br />
Unter solch einem Druck kann eine Liebe<br />
sich schwer entwickeln. Die Tatsache, dass wir<br />
heute offen schwule und lesbische Politiker haben,<br />
bedeutet noch lange nicht, dass wir auch<br />
die Gleichstellung erreicht haben. Dies sollte<br />
nach wie vor das Ziel sein. Ein Traum wäre es,<br />
eines Tages so miteinander zu leben, dass das<br />
überhaupt keine Rolle mehr spielt, dass man darüber<br />
nicht mal mehr reden muss. Aber davon<br />
sind wir leider noch weit entfernt.<br />
NEUMANN: Ende Februar will der DFB ein Strategiepapier<br />
veröffentlichen, um schwulen<br />
Fussballspielern und deren Vereinen be<strong>im</strong><br />
Coming-out zu helfen. Sollen schwule Kicker<br />
sich endlich outen?<br />
PLATE: Ich bin kein Fussballexperte, aber meine<br />
Erfahrung ist, dass die breite Masse oftmals vieles<br />
als selbstverständlicher hinn<strong>im</strong>mt, als man<br />
denkt. Man muss sich mal erinnern an die Diskussion,<br />
ob ein schwuler Politiker überhaupt<br />
ein wichtiges Amt ausüben könne. Er wäre doch<br />
erpressbar. Aber die Realität hat gezeigt, Leute<br />
wie Klaus Wowereit, Ole von Beust und Guido<br />
Westerwelle können das. Und auch eine Frau<br />
kann Bundeskanzler werden. Natürlich wäre es<br />
wünschenswert, wenn Spitzensportler den Mut<br />
hätten, sich zu outen. Ich glaube schon, dass die<br />
Fans das mittragen werden. Ich bin Opt<strong>im</strong>ist.<br />
NEUMANN: Der Rücktritt Papst Benedikts XVI.<br />
könnte nach Presseangaben mit einem gehe<strong>im</strong>en<br />
Schwulen-Netzwerk <strong>im</strong> Vatikan zu tun<br />
haben. Wie fanden Sie den deutschen Papst<br />
rückblickend?<br />
PLATE: Alle Würdenträger aus der Politik sagen,<br />
wie toll er das doch gemacht hätte und alle haben<br />
einen Respekt vor seinem Rücktritt. Für<br />
mich als Schwuler muss ich sagen: Tut mir leid,<br />
ich kann nicht sagen, dass Benedikt ein toller,<br />
liebevoller Papst gewesen ist. Insofern kann es<br />
nur besser werden.<br />
NEUMANN: Letzte Frage: Was möchten Sie <strong>im</strong> Leben<br />
unbedingt noch erreichen?<br />
PLATE: Ach, in meinem Leben ist <strong>im</strong>mer alles anders<br />
gekommen als gedacht. Meistens war das<br />
auch gut so. Insofern habe ich mir keine grossen<br />
Ziele gesteckt. Wir haben unsern kleinen Hund.<br />
Seine gute Laune ist ansteckend. Es ist wahnsinnig<br />
schön, ihn aufwachsen zu sehen. Ich versuche<br />
gerade zu lernen, mich treiben zu lassen.<br />
Peter Plate: Schüchtern ist mein Glück<br />
(Universal)<br />
Ab 5. <strong>April</strong> <strong>im</strong> Handel<br />
27
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Film<br />
Von Drachen und<br />
Intrigen<br />
Die zweite Staffel von «Game<br />
of Thrones» ist <strong>im</strong> Handel.<br />
Von Daniel Diriwächter<br />
Für Fanatasy-Fans existiert<br />
neben Mittelerde eine weitere<br />
Welt: Die sieben Königreiche<br />
von Westeros. Mit «Das Lied<br />
von Feuer und Eis» schuf Autor<br />
George R.R. Martin ein gewaltiges<br />
Epos. Die Verfilmung<br />
steht den Romanen in nichts<br />
nach.<br />
Liebe, Krieg, Intrigen, Inzest, Sex, Gewalt und<br />
eine schwule Affäre. Dies alles in einer Welt,<br />
welche unserem Mittelalter ähnelt, aber mit<br />
Drachen und schwarzer Magie aufwartet: Als<br />
2010 die erste Staffel von «Game of Thrones» <strong>im</strong><br />
TV ausgestrahlt wurde, waren Zuschauer wie<br />
Kritiker zunächst ratlos und verblüfft.<br />
Gleichzeitig erwacht <strong>im</strong> Norden, jenseits eines<br />
gewaltigen Eiswalls, der die sieben Königreiche<br />
abschirmt, eine uralte und gefährliche Macht...<br />
Will Königin werden: Emilia Clarke als Daenerys Targaryen © HBO<br />
Die Verfilmung des Romans von George R. R.<br />
Martin mit dem Titel «Das Lied von Feuer und<br />
Eis» entsprach in Format und Produktion durchaus<br />
der «Herr der Ringe»-Trilogie. Doch inhaltlich<br />
ging es weniger um opulente Schlachten<br />
denn um perfide Intrigen.<br />
Kritiker priesen die Saga als intelligenteste<br />
Fantasy-Verfilmung überhaupt an. Eine wahre<br />
Armada an Charakteren werden in «Game<br />
of Thrones» bis in tiefste Abgründe dargestellt<br />
und stehen der Vorlage in nichts nach. Den Regisseuren<br />
David Benioff und D.B. Weiss gelang<br />
ein Bravourstück.<br />
Westeros, jenseits der Meere und der Norden<br />
Die Geschichte selbst spielt an vielen fiktiven<br />
Orten und erzählt unterschiedliche Handlungen,<br />
welche miteinander verbunden sind. Die<br />
Serie beginnt zu einem Zeitpunkt, als ein neuer<br />
Machtkampf auf dem Kontinent der sieben Königreiche<br />
zu entflammen droht.<br />
Die mächtigen Adelsfamilien Stark, Lannister<br />
und Baratheon spielen dabei vorerst die wichtigste<br />
Rolle. Sie alle verfolgen eigene Pläne, um<br />
den «Eisernen Thron» zu erobern.<br />
Jenseits des Meeres planen in der Zwischenzeit<br />
die letzten Überlebenden der abgesetzten<br />
Königsfamilie Targaryen die Rückkehr nach<br />
Westeros, um wieder an die Macht zu gelangen.<br />
Hängebrüste und schwuler Sex<br />
Nachdem die erste Staffel sensationelle Einschaltquoten<br />
erreichte und diverse Preise wie<br />
den Emmy einhe<strong>im</strong>ste, war die Verfilmung des<br />
zweiten Romans beschlossene Sache.<br />
Dabei entlarvt die Serie die Doppelmoral der<br />
amerikanischen TV-Gemeinde wie keine zweite.<br />
Viel Kritik gab es für explizite Sexszenen. Dies,<br />
obwohl Hängebrüste weitaus weniger zu sehen<br />
sind als rollende Köpfe.<br />
Auch schwule Szenen sind in «Game of Thrones»<br />
zu finden. Die Prinzen Renly Baratheon und Loras<br />
Tyrell geben ein erotisches Pärchen ab, welches<br />
sich nackt auf der Pelzdecke räkelt. In den Romanen<br />
ist das nur angedeutet; die Serie vertraut<br />
auf die Macht der Bilder, bleibt aber meist subtil.<br />
Die Stärke von «Game of Thrones» ist jedoch die<br />
Story selbst. Die Filmemacher treiben die Handlung<br />
dank abgründigen Dialogen und plötzlichen<br />
Wendungen mit sanftem Tempo voran,<br />
ohne jemals reisserisch zu werden. Auffällig ist<br />
auch, dass viele Schlüsselfiguren weiblich sind.<br />
Die zweite Staffel<br />
Die Chronik der zweiten Staffel fokussiert unaufhörlich<br />
auf die erwünschte Eroberung der<br />
Hauptstadt Königsmund. Der Inzest zwischen<br />
Königsmutter Cersei und ihrem Bruder fordert<br />
viele Tote, die Familie Stark wird noch mehr auseinandergerissen,<br />
unhe<strong>im</strong>liche Magie hält Einzug,<br />
und die jungen Drachen der rechtmässigen<br />
Herrscherin halten die Welt in Atem.<br />
Aber jenseits des nördlichen Eiswalls wird zeitgleich<br />
Unfassbares entdeckt. Wenn am Ende<br />
die lebenden Toten aus dem Eis erwachen, kann<br />
man sich der Gänsehaut nicht mehr erwehren.<br />
In den Staaten startete Ende März bereits die<br />
dritte Staffel. Wir dürfen uns vorerst ob der<br />
Zweiten freuen.<br />
Game of Thrones, Die komplette zweite Staffel<br />
Warner Home<br />
Ab 5. <strong>April</strong> <strong>im</strong> Handel<br />
29
Reisen CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Siebenbürgen<br />
Eine Erfolgsgeschichte<br />
aus Rumänien<br />
Von Silviu Mihai<br />
Die grossen Städte Mittelosteuropas<br />
wie Budapest oder<br />
Prag sind Tourismus-Magnete.<br />
Doch den Rest von Osteuropa<br />
wie Siebenbürgen oder Transsilvanien<br />
verbindet man<br />
höchstens mit Dracula und<br />
vagen Vorstellungen. Zu Unrecht,<br />
denn das Gebiet am<br />
Karpatenbogen <strong>im</strong> heutigen<br />
Rumänien ist geografisch und<br />
kulturell spannend.<br />
Paul Radulescu hat vor wenigen Wochen in Sibiu<br />
seinen Haarsalon eröffnet und kümmert<br />
sich um die letzten Details. «Das Licht muss<br />
st<strong>im</strong>men, das ist extrem wichtig», sagt der<br />
26-jährige schwule Mann mit Salvador-Dali-<br />
Schnurbart und selbstgestylten Hemden. An<br />
den Wänden hängen alte Familienfotos wie<br />
aus Omas Schatzkisten, auch die Couch ist um<br />
die 100 Jahre alt. Dennoch wirkt der neue Salon<br />
modern und schick. Viele junge Menschen aus<br />
Sibiu, egal ob hetero- oder homosexuell, gehen<br />
gerne hin, und Paul, den fast alle hier kennen,<br />
freut sich natürlich über den vollen Terminkalender.<br />
Paul Radulescu, in seinem Haarsalon in<br />
Sibiu © Mihaela Voicu<br />
Die Stadt mit rund 160 000 Einwohnern liegt in<br />
Siebenbürgen, <strong>im</strong> heutigen Rumänien. Früher,<br />
als sie hauptsächlich von Siebenbürger Sachsen<br />
bewohnt war, wurde sie Hermannstadt genannt.<br />
Spätestens seitdem sie <strong>im</strong> Jahr 2007 europäische<br />
Kulturhauptstadt war, ziehen ihre<br />
eleganten Barockgebäude und ihr vielfältiges<br />
Kulturleben zahlreiche Besucher und Besucherinnen<br />
an – vor allem aus dem deutschsprachigen<br />
Raum. Trotzdem bleibt Sibiu, ähnlich<br />
wie die ganze Region, den meisten jüngeren<br />
Menschen <strong>im</strong> Westen weitgehend unbekannt.<br />
Mit Siebenbürgen oder Transsilvanien werden<br />
höchstens vage Vorstellungen und natürlich<br />
die Dracula-Folklore verbunden. Zu Unrecht,<br />
denn das Gebiet am Karpatenbogen ist sowohl<br />
geografisch als auch kulturell sehr interessant.<br />
Unschlagbare osteuropäische Preise<br />
Zwar sind fast 90 Prozent der deutschstämmigen<br />
Bewohner dieser mittelosteuropäischen<br />
Gegend in den 1980er und 1990er Jahren ausgewandert.<br />
Ihr Kultur- und Architekturerbe<br />
wurde jedoch bis heute sehr gut erhalten. Die<br />
kleine Innenstadt mit der spätgotischen evangelischen<br />
Kirche, dem barocken Brukenthal-Museum<br />
und der charmanten Lügenbrücke wurde<br />
in den letzten Jahren weitgehend restauriert<br />
und saniert. Manche der alten Häuser aus dem<br />
18. Jahrhundert wurden in Hotels umfunktioniert<br />
und bieten jetzt grosszügige Räume mit<br />
perfekten Services an, alles zu teilweise unschlagbaren<br />
osteuropäischen Preisen.<br />
Schwullesbischer Club seit Ende 2012<br />
Sibiu gilt in Rumänien als Erfolgsstory und geniesst<br />
ein ähnliches Image wie Paul Radulescus<br />
Haarsalon: Der alte Schick wurde aufgepeppt,<br />
dazu sind einige kreative Ideen gekommen: Das<br />
Gesamtkunstwerk hat Stil und ist lebendig. Im<br />
historischen Zentrum stehen auf den Karten der<br />
Restaurants natürlich altsiebenbürgische Spezialitäten<br />
– ein bunter Mix mit mitteleuropäischen<br />
und balkanischen Elementen – aber auch<br />
viele Highlights der italienischen und französischen<br />
Küche. An eleganten Cafés und Kneipen<br />
mangelt es in der Innenstadt nicht. Und<br />
seit Dezember hat Sibiu seinen ersten schwullesbischen<br />
Club, das Babilon. Jeden Abend ab<br />
19 Uhr empfängt der freundliche Betreiber<br />
Ionel, ein lokaler LGBT-Aktivist, auf seine Kunden.<br />
Besonders interessant sind die Samstagspartys:<br />
Wie in jeder kleineren Stadt kennen sich<br />
hier fast alle, die Atmosphäre ist gemütlich, und<br />
die kleinen Räume sind meistens gut gefüllt.<br />
Die Karpaten<br />
Für diejenigen, die während des kurzen Urlaubs<br />
mehr Natur geniessen möchten, bietet die Umgebung<br />
von Sibiu ideale Bedingungen für viele<br />
Freizeitaktivitäten<br />
Die Karpaten liegen nur 30 Kilometer von der<br />
Stadt entfernt, und <strong>im</strong> Winter lässt sich in kleinen<br />
Bergdörfern wie Paltinis, Gura Raului oder<br />
Balea Lac sehr gut snowboarden, schlitteln oder<br />
skifahren. Das Wetter spielt in der Regel mit: Von<br />
November bis März gibt es Schnee, meistens bei<br />
sonnigem Wetter mit blauem H<strong>im</strong>mel. Im Sommer<br />
empfiehlt es sich, Rad- und Wandertouren<br />
durch die malerische Hügellandschaft der Ge-<br />
30
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Reisen<br />
Michelsberg Cisnădioara © George Popescu<br />
gend zu unternehmen. Mit einem Mietwagen<br />
lassen sich die alten Kirchenburgen der Siebenbürger<br />
Sachsen und ihre Dörfer wie etwa Michelsberg<br />
(rumänisch: Cisnadioara) bequem entdecken.<br />
Die besondere Architektur erinnert vage<br />
an Süddeutschland, und die Bewohner begrüssen<br />
sich heute noch mit «Servus». Der Natur blieben<br />
die Industrialisierung und die Betonattacken der<br />
1960er –1980er-Jahre weitgehend erspart.<br />
Flickenteppich der Kulturen<br />
Wer Lust auf eine grössere Stadt verspürt und<br />
nicht ganze fünf Stunden über die Karpaten<br />
nach Bukarest fahren möchte, kann es in Cluj<br />
(Deutsch: Klausenburg) versuchen. Ähnlich wie<br />
Sibiu hat diese Stadt eine lange Geschichte des<br />
Zusammenlebens unterschiedlicher ethnischer<br />
und religiöser Gruppen. Das ist, neben der beeindruckenden<br />
Natur, was Siebenbürgen interessant<br />
macht: «Es war Jahrhunderte lang ein Flickenteppich<br />
der Kulturen, und es hat bis heute<br />
den toleranten und aufgeklärten Geist von damals<br />
gut bewahrt», wie Lucian Dunareanu nicht<br />
ohne Stolz feststellt. Der junge LGBT-Aktivist<br />
hat vor zwei Jahren einen neuen queeren Club<br />
eröffnet. Der Delirio-Club ist mittlerweile zu einer<br />
Institution in der Szene von Cluj geworden<br />
und hat den Anspruch, siebenbürgisches Multikulti<br />
für heutige Ohren neu zu interpretieren.<br />
Neben dem Club funktionieren die Räume auch<br />
als Treffpunkt für die lokale Community.<br />
Jedes Jahr <strong>im</strong> November findet in Cluj ein<br />
schwullesbisches Filmfestival statt. Die Stadt<br />
ist weniger touristisch als Sibiu, doch die Präsenz<br />
einer grossen Uni macht sie zu dem unumstritten<br />
urbanen Zentrum in Siebenbürgen, das<br />
auch über entsprechende Ausgehmöglichkeiten<br />
verfügt. Flanieren in den Fussgängerzonen,<br />
deftig siebenbürgisch essen, shoppen in der<br />
neuen Stadt oder spazieren gehen <strong>im</strong> botanischen<br />
Garten gehören zu den Highlights. Zwei<br />
kleine Tipps: Die unabhängigen Kunstgalerien<br />
<strong>im</strong> Zentrum sowie die Klausenburger Kohlrouladen.<br />
Guten Appetit!<br />
Sibiu und die Gegend auf einen Blick<br />
Anreise: Flugverbindungen mehrmals täglich<br />
über München, Stuttgart oder Wien, Euronights-Nachtzüge<br />
von Wien und Budapest.<br />
Mit dem Auto von Zürich über Wien und Budapest<br />
in rund 15 Stunden erreichbar.<br />
Sehenswürdigkeiten: Evangelische Stadtkirche,<br />
Rathaus, Ratsturm, alte Stadtmauer,<br />
katholische Ursulinenkirche, Lügenbrücke,<br />
Brukenthal-Museum (Barock und Renaissance).<br />
Übernachten: Casa Luxemburg (Piata Mica 16).<br />
Essen und Trinken: Café Pardon<br />
(Strada Cetatii 14, schwul betrieben),<br />
Restaurant Hermania (Strada Filarmonicii 2,<br />
traditionell siebenbürgisch).<br />
Ausgang: Babilon Club<br />
(jeden Abend ab 19 Uhr, grössere Partys<br />
samstags, Strada Avram Iancu 2-4,<br />
Cluj, Hautstadt Siebenbürgens<br />
Anreise: Flugverbindungen mehrmals täglich<br />
über München oder Wien. Euronight-Nachtzüge<br />
von Wien und Budapest. Mit dem Auto von Zürich<br />
über Wien und Budapest innerhalb von<br />
15 Stunden erreichbar. Von Sibiu mit Bus oder<br />
Minibus mehrmals täglich innerhalb von drei<br />
Stunden erreichbar.<br />
Sehenswürdigkeiten: Statue des ungarischen<br />
Königs Mátyás I. und katholische Sankt-<br />
Michael-Kirche (Spätgotik), Bánffy-Palast,<br />
Franziskaner-Kloster.<br />
Übernachten: Hotel Transilvania (Strada<br />
Regele Ferdinand 20), Hotel Melody Central<br />
(Piata Unirii 29).<br />
Essen und Trinken: Restaurant Casa Ardeleana<br />
(rumänisch / siebenbürgisch, Bulevardul 21<br />
Decembrie 1989, Nr. 5), Restaurant Crama<br />
Haiducilor (rumänisch / siebenbürgisch, Strada<br />
Cometei 12-14), Diesel Club (Piata Unirii 17).<br />
Ausgang: Club Delirio<br />
(grössere Partys freitags und samstags,<br />
Bulevardul 21 Decembrie 1989, Nr. 8).<br />
31
Gesundheit CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Pia<br />
Sieben kurzweilige<br />
Abende<br />
Wie fett wird eigentlich mein Arsch, wenn ich<br />
mit dem Rauchen aufhöre? Keine unrelevante<br />
Frage, wenn man bedenkt, dass 24 gerauchte<br />
Zigaretten pro Tag durchschnittlich 200 Kalorien<br />
brauchen. Dafür kann man eine halbe Tafel<br />
Schoggi fressen. Könnte man. Aber das Gäbige<br />
ist ja, dass «eins rauchen» auch super gegen «eins<br />
fressen» hilft. Man könnte natürlich mit demselben<br />
Effekt auch eins koksen – aber das ruiniert<br />
den Ruf und das Hirn. Ich habe sogar gelesen,<br />
dass ehemals starke Raucher nach dem Aufhören<br />
fetter werden als ehemals mässige Raucher.<br />
Also Anzahl Zigaretten pro Tag mal Rauchstopp<br />
gleich neuer Arschumfang. Welcher Schwule<br />
bei Trost lässt sich auf so eine Perspektive ein?!<br />
Klar kann man anfangen, mehr Sport zu treiben.<br />
Aber das ist, wie wenn man anfängt, Zucker<br />
durch Birnendicksaft zu ersetzt: Extrem anstrengend.<br />
Und wie wahrscheinlich ist es schon,<br />
dass man zum Action Jackson wird, nur weil<br />
man sich die Zigi verkneift? Ich habe da meine<br />
Zweifel.<br />
Warum rauchen so viele Schwule überhaupt?<br />
Gemäss der Santé-Gaie-Studie aus Genf rauchen<br />
ca. 70 % der schwulen Männer; bei den Hetis<br />
sind es ca. 30 %. Ist das wirklich <strong>im</strong>mer die Zigarette<br />
danach? Sieht der rauchende Mann einfach<br />
verwegener aus? Müssen die Hetis wegen<br />
den Kindern aufhören? Denkbar einfach.<br />
Vielleicht haben die Schwulen auch nur noch<br />
keine Zeit gefunden, um aufzuhören. Man<br />
kann sich ja schliesslich nicht um alles kümmern,<br />
das Coming-out, den Gummidrum, die<br />
Gaypride, den Pr<strong>im</strong>o-Infekt, Nicht-so-viel-Saufen,<br />
Selbstbest<strong>im</strong>mt-Drogen-Nehmen und endlich<br />
was gegen die Depressionen machen. Ist<br />
doch schon eine stattliche Pendenzenliste.<br />
Gehen wir davon aus, dass schwule Raucher keine<br />
Schnarchzapfen sind, dann habt ihr Obengenanntes<br />
sicher bis Ende März erledigt und seid<br />
ab <strong>April</strong> parat für den kostenlosen Raucherentwöhnungskurs<br />
Queer Quit <strong>im</strong> Checkpoint Zürich<br />
(oder auch in Luzern, Basel, Bern und Genf)!<br />
Warum muss es ein schwuler Raucherentwöhnungskurs<br />
sein? 1. Weil unter Gleichgesinnten<br />
alles mehr Spass macht. 2. Weil die Teilnehmer<br />
besser aussehen und ev. nachher auch<br />
noch nichts vorhaben. 3. Weil der Kurs gratis ist.<br />
4. Weil die Gefahr, dass dich einer der Teilnehmer<br />
irgendwo in der Szene be<strong>im</strong> Rückfällig werden<br />
erwischt, gross genug ist. 5. Weil man dort<br />
eventuell einen Partner für den neuen Salatkochkurs<br />
oder die Joggingrunde findet.<br />
Wir können dir nicht versprechen, dass du es<br />
schaffst, aber wir versprechen dir sieben kurzweilige<br />
Abende und die Aussicht darauf, dass<br />
Nichtrauchen deine Haut verjüngt und vor<br />
allem die Durchblutung verbessert. Und gut<br />
durchblutete Dinge – welcher Schwule bei Trost<br />
würde eine solche Perspektive ignorieren…<br />
Am 28. März findet ein Infoabend <strong>im</strong> Checkpoint<br />
statt, der Kurs beginnt am 9. <strong>April</strong>, und anmelden<br />
könnt ihr euch unter: www.queer-quit.ch.<br />
Wenn ihr jetzt aufhört, seid ihr zu Beginn der<br />
Balzzeit fit, habt keine graue Haut mehr, dafür<br />
einen angenehmen Atem. Ihr müsst in den Bars<br />
nicht mehr wie die Flitzpiepen vor der Tür stehen<br />
und hoffen, dass euch drinnen in der Zwischenzeit<br />
keiner die Jacke klaut. Und ihr habt<br />
deutlich mehr Geld <strong>im</strong> Sack. Die Vorteile überwiegen,<br />
und darum sage ich es mit den Worten<br />
von Stefanie Heinzmann: I want YOU!<br />
Auf bald, Eure Frau Spatz<br />
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LIVE RUND UM DIE UHR:<br />
Aufregende Flirts<br />
Junge Gays Live<br />
Scharfe Boys online<br />
CHF 2.-/Min.<br />
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Festnetz<br />
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0906 87 87 87<br />
32
Z U R I C H<br />
ZÜRICH LIEBT<br />
ANDERS<br />
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Kapitel Titel<br />
PRÄSENTIERT:<br />
VOM 1. BIS 30. APRIL<br />
Liebe<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Ich habe eine Frage, die mich schon länger beschäftigt: Ist ein jugendlicher<br />
Boy von vielleicht 20 Jahren überhaupt fähig zur Liebe? Kann er lieben,<br />
so wie ich als älterer Mann das kann? Ich meine nicht, irgendwelche Sex-<br />
Praktiken durchzuführen oder Turnübungen zu machen, sondern Lieben<br />
mit dem Körper als Ausdruck der Sehnsucht und der Seele. Danke für die<br />
Antwort auf diese sicher nicht einfache Frage.<br />
Gruss, Peter, 69<br />
= <strong>im</strong> <strong>April</strong> mitmachen + <strong>im</strong> Mai testen lassen<br />
Hallo Peter<br />
Die Fähigkeit zu lieben ist meines Erachtens nicht vom Alter einer Person<br />
abhängig. Vielmehr sind andere Faktoren wie der Charakter einer Person<br />
oder das Umfeld massgebend. Um die Frage aber abschliessend beantworten<br />
zu können, müsste man zuerst den Begriff «Liebe» definieren. Und<br />
das wiederum würde den Rahmen dieser Beratungsplattform sprengen.<br />
Nicht ohne Grund erhält man be<strong>im</strong> Googeln des Wortes «Liebe» ungefähr<br />
271 000 000 Ergebnisse.<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Risse an der Vorhaut<br />
Hallo Dr. Gay<br />
In der letzten Zeit bilden sich <strong>im</strong>mer öfter Risse an meiner Vorhaut, die<br />
manchmal sogar bluten. Nach ein paar Tagen gehen diese jedoch wieder<br />
weg. Muss ich mir Sorgen machen?<br />
Gruss, Michael, 20<br />
Hallo Michael<br />
Dir Sorgen zu machen bringt dich nicht weiter. Du solltest der Sache durch<br />
eine ärztliche Untersuchung auf den Grund gehen. Ob die Ursache nun<br />
trockene Haut, ein Ekzem, Hautpilz oder gar ein Syphilis-Geschwür ist:<br />
lass dich untersuchen. Selbst wenn es sich um etwas Harmloses handelt,<br />
scheinen mir die Risse mit Blutungen doch sehr lästig zu sein. Zudem ist<br />
eine blutende Wunde am Penis ein mögliches Risiko, dich be<strong>im</strong> Sex mit<br />
HIV oder anderen sexuell übertragbaren Infektionen anzustecken. Ein<br />
Arzt kann dir helfen, die Sache in den Griff zu bekommen.<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Rote Augen<br />
oder<br />
APP HERUNTERLADEN<br />
EINSATZ WÄHLEN<br />
VON EXKLUSIVEN «BREAK THE<br />
CHAINS» ANGEBOTEN PROFITIEREN<br />
Hallo Dr. Gay<br />
Im Frühling letzten Jahres hatte ich eine kurze Beziehung mit einem HIV-<br />
Positiven, dessen Werte nicht unter der Nachweisgrenze lagen. Wir hatten<br />
bloss Oralverkehr, <strong>im</strong>mer ohne Sperma oder Blut <strong>im</strong> Mund. Ich hatte damals<br />
2 - 3 Wochen später grippeähnliche Symptome und vor allem rote Augen<br />
(Bindehaut). Diese habe ich nun seit einigen Wochen wieder. Könnten<br />
die roten Augen von einer HIV-Infektion kommen?<br />
T<strong>im</strong>, 24<br />
Hallo T<strong>im</strong><br />
Wenn du be<strong>im</strong> Oralverkehr kein Sperma oder Blut in den Mund genommen<br />
hast, bist du kein HIV-Risiko eingegangen, egal ob dein Partner HIVpositiv<br />
oder HIV-negativ war. Es ist daher unwahrscheinlich, dass es sich<br />
bei den Grippesymptomen um eine HIV-Infektion handelte. Auch die roten<br />
Augen sind keine typischen Symptome einer Pr<strong>im</strong>oinfektion.<br />
Alles Gute, Dr. Gay<br />
Mit Break The Chains machst du den Sex für dich und alle anderen sicherer.<br />
80% der HIV-Neuinfektionen entstehen bei Sexkontakten mit Typen, die ernsthaft meinen,<br />
sie seien negativ. Das Risiko, jemanden anzustecken, ist in den ersten drei Monaten nach<br />
einer Infektion mit dem HI-Virus bis zu 100 Mal höher als später. Und jeder Neuinfizierte<br />
kann wiederum das Virus sehr einfach an andere Fuckbuddies weitergeben.<br />
Es gibt eine Kettenreaktion. Du kannst diese Übertragungsketten unterbrechen:<br />
Sorg <strong>im</strong> <strong>April</strong> dafür, dass keine Neuinfektionen entstehen und lass dich <strong>im</strong> Mai zusammen<br />
mit deinen Partnern testen. Die Verbreitung des HI-Virus wird dadurch gestoppt und die<br />
Virenlast in der Community sinkt. Mit deinem Einsatz wird der Sex sicherer für dich<br />
und die schwule Gemeinschaft. Darum mach’ mit bei Break The Chains.<br />
33
Agenda CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
März <strong>2013</strong><br />
FR 29. März<br />
Bern<br />
22.00 Bad Boyz Party: Hosting Ginger C. Brown.<br />
Touch Club, Genfergasse 10. Fr. 15.-<br />
St. Gallen<br />
18.00 Badehaus Mann-o-Mann:<br />
St. Jakob-Strasse 91. For Bears and Friends<br />
Zürich<br />
18.00 Checkpoint <strong>im</strong> Gespräch@Bubbles:<br />
Werdstrasse 54. Anmeldung nicht erforderlich.<br />
HIV und Ernährung. Vortrag von<br />
Arturo Mesquite PhD. Ab 18h Apéro, ab 19h<br />
Vortrag anschliessend Essen & Trinken<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Only Socks, Sneakers & sexy Underwear<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Hot<br />
Fever. One damn hot clubnight. Mainfloor:<br />
DJ Christiano S; Basement-Floor: DJ Mad<br />
House. Fr. 20.–<br />
22.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. 4 Jahre<br />
Balkan Gay Night. Trashige Show um 23h,<br />
danach Balkan Beat<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Sexfabrik.<br />
Notgeil<br />
23.00 Kiki Gay Party: mit DJs Rumlaut, Henry<br />
Sure, Bardo & Frenchwerk. Host BlackCat.<br />
Pfingstweide, Pfingstweidestr. 12.<br />
Infos www.yourkiki.ch<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 70s & 80s-Party<br />
23.00 Sector c; Fetish Club:<br />
Wagistr. 13. Strikter Dresscode Gangbang<br />
SA 30. März<br />
Basel<br />
22.00 Offstream – the alternative Gay Party:<br />
on Tour Resident DJs werden den Sound<br />
liefern. Kuppel, Binningerstrasse 14<br />
Bern<br />
23.00 Gentleboyz – Break the Chains Party:<br />
als Startschuss zur Kampagne <strong>2013</strong> der<br />
Aids Hilfe. DJs José Galisteo & Duo Glitzerhaus.<br />
Du Théâtre, Hotelgasse 10. Fr. 25.–,<br />
Presale Fr. 20.– Cranberry Zürich und Olmo<br />
Bern. Infos www.gentleboyz.ch<br />
23.00 Wanted – gays or lesbians – alive!:<br />
Anklang verwandelt den Frauenraum der<br />
Reitschule in eien Western-Saloon. DJs Die<br />
Vogelperspektive, Dunch & Xylophee. Fr.<br />
15.–<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua:<br />
Hertistrasse 24, Wallisellen. U30-Sauna<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Dirty.<br />
Mainfloor: DJ Mad House. Basementfloor:<br />
DJs Upspace & Surprise<br />
22.00 Easter Wonderworld: presented by Flexx<br />
& Selection Party. Mainfloor: DJ Juiceppe,<br />
DJane Sharon O Love & DJ Ajaxx. Pop Floor:<br />
DJ Wollana aka Lässig. Club X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />
118. Vorverkauf Cranberry, Daniel<br />
H., Männerzone & Ministry of Kink.<br />
Infos www.flexx-party.ch<br />
& www.selectionparty.ch<br />
22.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. The Bunny<br />
Massaker. Wenn du einen <strong>im</strong> Club versteckten<br />
Osterhasen findest, darfst du ihn essen<br />
und zudem bekommst du an der Bar noch<br />
ein Bier. DJ Pepe Core<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Osterfick<br />
23.00 696 Club: Badenerstr. 696. Purple Wonderland<br />
presented by Purplemoon. DJs Shinouda,<br />
Chipe, Share, Azedex, Biotec (all live),<br />
Chemical Smurfs, Cämix, Traumstoff &<br />
MoonChild. Fr. 30.– Vorverkauf Fr. 25.– über<br />
michael.purplemoonlightevents@gmail.com<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter<br />
Dresscode-Anlass X-treme Leather & Rubber<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Osterparty<br />
SO 31. März<br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 Osternspecial<br />
mit DJ High Heels on Speed - allerlEi von alt<br />
bis neu<br />
Lausanne<br />
22.00 Jungle: the gay Party – Easteria Club MAD,<br />
Rue de Genève 23. 4 Dancefloors. Maintfloor:<br />
International Guest DJ Micky Friedmann<br />
& DJ Antoine909. Circuit Gogo Dancers.<br />
Underground: DJs Franco & Jesse Jay. Funky<br />
Disco Floor; DJs Murray Mint & Nicodisco.<br />
Girlie; DJane Yazz. Vorverkauf Fr. 25.– (Cranberry<br />
& Sauna Moustache in Zürich, Sauna<br />
Sun Deck Bern; Sauna Sunnyday Basel),<br />
Abendkasse Fr. 30.–. www.gay-party.net<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Kaffee & Kuchen. Partnerday – kommt zu<br />
Zweit, bezahlt nur 1 Eintritt<br />
21.00 Cube@Club: Bellevue Rämistrasse 6 / Freieckgasse.<br />
Gay-Sonntag Ostersonntag special<br />
mit DJ Juiceppe & Gast<br />
22.00 9 Jahre Boyahkasha!: Dies wird gefeiert<br />
mit einer Liveshow der Drag Queen Sherry<br />
Vine aus New York. 2 Dancefloors. DJs<br />
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Loop 38 / Zürich<br />
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-Doors open @ 23°°Uhr-<br />
34
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
Sascha Fiërce, Merte Rox, Gloria Viagra<br />
& Zör Gollin. Plaza Club, Badenerstr. 109.<br />
Infos www.boyahkasha.ch<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren. Oster-<br />
Freistoss. Sports & Sneaks<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
Oster-Freistoss. Sports & Sneaks only<br />
<strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
MO 01. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Groovy<br />
Monday. Freier Eintritt. Clubsound/Charts<br />
70er bis 90er mit DJ Groovemaster<br />
DI 02. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
20.00 Das Zelt: Diverse Showevents vom 2. bis<br />
21.4. u.a. Divert<strong>im</strong>ento, Rock Circus mit<br />
Stéphane Lambiel on stage, Cavewoman,<br />
Marco R<strong>im</strong>a etc. Kasernenareal.<br />
Infos www.daszelt.ch<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Freaky<br />
Night. DJ Freak Fant Beathoven<br />
MI 03. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Naked (Mask) Party. Masken können für<br />
Fr. 5.– gemietet werden<br />
21.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Naked (obligatorisch)<br />
DO 04. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
21.00 Seite 69 – frische Fritten – neue Talente:<br />
Kopfporno. DJs Dunch & PCB - Techno,<br />
Techhouse & Visuals. Mit «Break the<br />
Chains»-App hast du freien Eintritt. Kapitel,<br />
Bollwerk 41. Infos www.facebook.com/seite69<br />
Winterthur<br />
19.30 Badgasse 8: LesBiGay & Friends Treff <strong>im</strong><br />
Lokal Badgasse 8<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mega Sklavenmarkt<br />
19.00 Bi-Treffpunkt: offener Treff für bisexuelle<br />
Männer und Frauen 19h Treff <strong>im</strong> Café Rathaus,<br />
L<strong>im</strong>matquai 61 zum Apéro, dann ab<br />
20.15h <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai 67 zu geleiteten<br />
Gesprächen zum Thema Bi-Sexualität<br />
und Polyamory<br />
20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistrasse 13,<br />
Schlieren. Mega Nackt-Party<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Sound<br />
Factory. Freier Eintritt. DJ Mad House<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
FR 05. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Grosser Stuten-Markt<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff:<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Feel the<br />
Sihlquai 240 DJ siehe www.heldenbar.ch<br />
bass. Mainfloor: DJ Christiano S. Basement:<br />
add_cruiser_ohne_pfade.pdf 1 19.03.2010 19:44:00 DJs Mad House & Upspace<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Wednesday<br />
Bash. Freier Eintritt. DJ Christiano S<br />
Agenda<br />
22.00 Lollipop Party auf 4 Ebenen!: Lollipop<br />
Floor: Schlager, Schweizerhits, Mallorca,<br />
Klassiker & Canzoni; Wannabe Floor:<br />
80er/90er Party Hits; Après Suisse Floor:<br />
Die grössten Pistenheuler und Hitparaden<br />
Knaller. Plus Karaoke Lounge. X-Tra, L<strong>im</strong>matstr.<br />
118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Süss war<br />
gestern. DJ Polabdul – Hipster Tunes<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Bad boyz<br />
Friday<br />
23.00 Paradise Garage@Supermarket:<br />
Gay & Lesbian Party. DJs Peeza, Angel O &<br />
Juiceppe. Supermarket, Geroldstr. 17.<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Sportswear &<br />
Sneakers<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode sportsLAB – sportswear only!<br />
SA 06. <strong>April</strong><br />
St. Gallen<br />
21.00 Badehaus Mann-o-Mann: St. Jakob-<br />
Strasse 91. Lange Nacht. Oriental Night<br />
Thurgau<br />
19.30 HOT: Spezialanlass <strong>im</strong> HOT, Wilerstrasse 5,<br />
9545 Wängi Indisches Buffet. Roger Tobler<br />
verwöhnt dich kulinarisch. Bar ab 19.30h,<br />
Essen um 20.15h. Mitglieder Fr. 30.–, Gäste<br />
Fr. 35.–. Anmeldung notwendig bis 2.4.<br />
unter anmeldung@hot-tg.ch<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Bären Sex Party (Code Wort «CR» Gratiseintritt<br />
für Bären)<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Vibrate.<br />
DJs Nick Harvey, Christiano S & Mad House<br />
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L<strong>im</strong>mattalstrasse 25<br />
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KALKBREITENSTRASSE<br />
11<br />
BÄCKERANLAGE<br />
ENGELSTRASSE<br />
12<br />
BADENERSTRASSE<br />
10<br />
HOHLSTRASSE<br />
13<br />
LANGSTRASSE<br />
BIRMENSDORFERSTRASSE<br />
LANGSTRASSE<br />
HELVETIAPLATZ<br />
STAUFFACHERSTRASSE<br />
MILITÄRSTRASSE<br />
KASERNENAREAL<br />
Rudolf-Brun-<br />
Brücke<br />
Stauffacherbrücke<br />
LAGERSTRASSE<br />
KASERNENSTR.<br />
Sihlbrücke<br />
Sihl<br />
GESSNERALLEE<br />
MUSEUMSSTRASSE<br />
15<br />
9 14<br />
2 3<br />
8<br />
9 14<br />
2 3<br />
8<br />
9 14<br />
STAUFFACHER<br />
2 3 9 14<br />
8<br />
8<br />
3 14 3 14<br />
2 9<br />
HAUPTBAHNHOF<br />
13<br />
BAHNHOFSTRASSE<br />
PARADEPLATZ<br />
2 9 6 7<br />
8 13 11<br />
3 14<br />
13<br />
LINDENHOF<br />
Walche-Brücke<br />
4<br />
13<br />
Bahnhofbrücke<br />
Rathausbrücke<br />
Münsterbrücke<br />
4<br />
15<br />
LIMMATQUAI<br />
4<br />
15<br />
1<br />
8<br />
4<br />
15<br />
CENTRAL<br />
4 3 5 6<br />
15 7 10<br />
NIEDERDORFSTRASSE<br />
7<br />
3 5<br />
4<br />
6<br />
SEILERGRABEN<br />
2<br />
BAHNHOFSTRASSE<br />
L<strong>im</strong>mat<br />
8 13<br />
BELLEVUE<br />
4 15 5<br />
2 9 8 11<br />
A1<br />
2 9 8<br />
Quaibrücke<br />
10 HERR GRÜN<br />
BLUMEN & GESTALTUNG<br />
Badenerstrasse 131<br />
www.herrgruen.ch<br />
PRÄSENTIERT:<br />
1 CRANBERRY<br />
BAR<br />
Metzgergasse 3<br />
www.cranberry.ch<br />
6 MACHO<br />
CITY SHOP<br />
Häringstrasse 16<br />
www.macho.ch<br />
11 MOUSTACHE<br />
DIE SAUNA FÜR MÄNNER<br />
Engelstrasse 4<br />
www.moustache.ch<br />
2 TIPTOP BAR<br />
SCHLAGER – DRINK – TREFF<br />
Seilergraben13<br />
www.tiptopbar.ch<br />
7 JOHANNITER<br />
RAUCHER LOUNGE<br />
Zähringerstrasse 33<br />
www.johanniter.com<br />
12 HUUSMAA<br />
KAFI – MITTAGSTISCH – BAR<br />
Badenerstrasse 138<br />
www.huusmaa.ch<br />
3 PARAGONYA<br />
WELLNESS CLUB<br />
Mühlegasse 11<br />
www.paragonya.ch<br />
8 LEONHARDSAPOTHEKE<br />
Stampfenbachstr. 7<br />
www.leonhards.apotheke.ch<br />
13 ZAHNARZT AM<br />
HELVETIAPLATZ<br />
ZAHNARZT<br />
Langstrasse 20<br />
www.zahn-arzt.ch<br />
4 PREDIGERHOF<br />
BISTRO – BAR<br />
Mühlegasse 15<br />
www.predigerhof.ch<br />
9 CHECKPOINT<br />
GESUNDHEITSZENTRUM<br />
Konradstrasse 1<br />
www.checkpoint-zh.ch<br />
044 455 59 10<br />
14 ROUTE 39<br />
B&B AND APARTMENTS<br />
Winzerstrasse 39<br />
www.route39.ch<br />
5 THE DYNASTY CLUB<br />
3 BARS – 1 ENTRANCE<br />
Zähringerstrasse 11<br />
www.dynastyclub.ch<br />
Interesse in diesem Inserat aufgeführt zu sein? Anfrage bitte an: info@zbiro.ch<br />
Design: fraudiethelm.ch
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
22.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Clubnacht mit<br />
DJs Josè Parra & Olivian – House<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
23.00 Shaft – No dick – no entry!:<br />
DJs Jesse Jay, Mental X & Willi P. Die Legende<br />
kehrt zurück! 696 Club, Badenerstrasse<br />
696. Infos www.shaft.ch & www.696club.ch<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Erection – Full Fetish<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Discoparty<br />
SO 07. <strong>April</strong><br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 Untragbar vs.<br />
Unbrauchbar Vol. 3<br />
Zürich<br />
07.30 HAZ Outdoor Frühlingswanderung:<br />
Infos und Anmeldung siehe www.haz.ch/<br />
outdooraktuell<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Old & Young (2 für 1 für Pärchen)<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 80s-Party<br />
MO 08. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:<br />
Serienabend: «Will & Grace», E/d. EHT<br />
Hauptgebäude, Rämistrasse 101, Raum E 22<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Groovy<br />
Monday. Freier Eintritt. Clubsound/Charts<br />
70er bis 90er mit DJ Groovemaster<br />
DI 09. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
20.00 Uncut – warme Filme am Dienstag: <strong>im</strong><br />
Kino der Reitschule. «Yossi», Israel 2012, Digital<br />
85 Min., Hebräisch/d. Bar ab 20h, Film<br />
um 20.30h. Infos www.gaybern.ch/uncut<br />
Zürich<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Freaky<br />
Night. DJ Freak Fant Beathoven<br />
MI 10. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
18.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />
11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das<br />
translesbischwule Bern. Bar ab 18.30h,<br />
Abendessen ab 19.30h. Zudem Jassabend<br />
Schaffhausen<br />
19.00 Queerdom Schaffhausen: Treff für<br />
Lesben, Bisexuelle, Schwule & Freunde <strong>im</strong><br />
JazzArt Café, Herrenacker 18<br />
Winterthur<br />
19.30 Badgasse 8: Lesbenbar<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Bukkake Party<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ<br />
siehe www.heldenbar.ch<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Wednesday<br />
Bash. Freier Eintritt. DJ Christiano S<br />
21.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Underwear<br />
(obligatorisch) / naked (freiwillig)<br />
Agenda<br />
DO 11. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Balkan Gay Sexparty<br />
21.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Opening<br />
Minibar – Zör Gollins B-Day. DJ Nina Queer<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Sound<br />
Factory. Freier Eintritt. DJ Mad House<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 80s-Party<br />
FR 12. <strong>April</strong><br />
St. Gallen<br />
23.30 Badehaus Mann-o-Mann: St. Jakob-<br />
Strasse 91. u30 trifft sich<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Masken Gang Bang Party<br />
19.30 HAZ-Centro: Sihlquai 67. Freitags-Centro<br />
mit speziellem kulinarischem Angebot<br />
präsentiert von Stefan, Marco & Dänu<br />
20.00 gay: my way: Schwule Männer <strong>im</strong><br />
Coming-out Treff <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai<br />
67. Coming-out Gespräche in Kleingruppen<br />
20.00 Gay Bikers Zürich:<br />
Höck <strong>im</strong> Aron, Rolandstrasse 9<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Tatoo.<br />
Basement: DJs Mad House & Christiano S.<br />
Mainfloor: DJ QBass<br />
22.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Cityboy. DJs<br />
Petites Boules & Gunnar Stiller – Tech-<br />
House, Deep-House<br />
22.00 Rage:<br />
Wagistr. 13, Schlieren Cum, cruise & enjoy<br />
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ENTWÖHNUNGS<br />
KURSE <strong>2013</strong><br />
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LUZERN<br />
BERN<br />
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37
Agenda CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 House-Party<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Underwear, Jocks, naked<br />
SA 13. <strong>April</strong><br />
Basel<br />
23.00 QueerPlanet Party: The hot house &<br />
electro house party for gays, lesbians and<br />
friends. DJs Miss Delicious & Taylor Cruz.<br />
Im Singerhaus, Marktplatz 34.<br />
Infos www.queerplanet.ch<br />
Winterthur<br />
17.00 WILSCH: Winterthurer Lesben und Schwule<br />
We are family! Essen, Geniesserabend<br />
für die LesBiSchwule Community <strong>im</strong> Lokal<br />
Badgasse 8 mit Elias & Thomas. Bärlauch-<br />
Suppe, Aargauer Eintopf & Dessert. Anmeldung<br />
über www.badgasse8.ch bis 11.4.<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Sling Orgie<br />
21.00 come together: Lesbian & Gay Party 30+.<br />
DJane Mary. Marquee Club, Weinbergstrasse<br />
68 (Tram 7 & 15, N6, Sonneggstrasse). Infos<br />
www.party4lesandgay.ch<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. House Revolution.<br />
Basement: DJs Gaetano & Upspace.<br />
Mainfloor: DJ Mad House<br />
22.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Avalon.<br />
DJ Josè Parra – Open Format & House<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Industrial<br />
cruise city<br />
23.00 Jack Party: The Love and Romance Issue.<br />
DJs Devinity (Berlin), Juiceppe & Angel O.<br />
Im Festsaal (Kaufleuten), Pelikanplatz.<br />
Infos www.jackcompany.com<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Ultraleather – leather only<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
SO 14. <strong>April</strong><br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 DJ Dr. D! - 7»<br />
Singles Night<br />
Zürich<br />
14.00 EntreNous - Sunday Tea Dance: Treff<br />
für tanzbegeisterte Lesben und Schwule<br />
zu Standard- und lateinamerikanischen<br />
Tänzen oder einfach zum plaudern. Club<br />
Silbando (Swisscom Gebäude), Förrlibuckstr.<br />
62<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
U45 (35-45, 2 für 1 für Pärchen)<br />
20.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13, Schlieren.<br />
SportsCODE - Sportswear only!<br />
21.00 Cube@Club: Bellevue Rämistrasse 6/<br />
Freieckgasse. Sechseläuten Special. DJs Jack<br />
Union & Juiceppe<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Chillout-Party<br />
MO 15. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Groovy<br />
Monday. Freier Eintritt. Clubsound/Charts<br />
70er bis 90er mit DJ Groovemaster<br />
DI 16. <strong>April</strong><br />
Aarau<br />
20.00 Aarglos Lesbengruppe:<br />
Treff Wir gehen Squashen. Anmeldung bei<br />
pkamer@hotmail.com<br />
Zürich<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Freaky<br />
Night. DJ Freak Fant Beathoven<br />
MI 17. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Naked Mask Party<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 Ab<br />
20h Lesecircle. «Momo» von Michael Ende,<br />
danach Heldenbar-Party<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Wednesday<br />
Bash. Freier Eintritt. DJ Christiano S<br />
21.00 Magnusbar:<br />
Magnusstr. 29 Naked (obligatorisch)<br />
DO 18. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Mega Sklavenmarkt<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Sound<br />
Factory. Freier Eintritt. DJ Mad House<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Worker-Party<br />
Anzeige<br />
38
CRUISER Edition <strong>April</strong> <strong>2013</strong><br />
FR 19. <strong>April</strong><br />
Luzern<br />
22.00 Frigay Night: happy sound for happy people@The<br />
Loft Haldenstr. 21 DJ Pop o Lectric<br />
& C-Side. Boys ab 18, Girls ab 20. Fr. 15.-<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Grosser Stutenmarkt<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Blue.<br />
Basement: DJs Mad House & Upspace.<br />
Mainfloor: DJs QBass & Christiano S<br />
22.00 Lollipop Party: Party auf 4 Ebenen.<br />
Lollipop Floor: Schlager, Schweizerhits,<br />
Mallorca, Klassiker & Canzoni mit DJs Rolly<br />
& Wollana; Wannabe Floor: 80er/90er Party<br />
Hits mit DJs Adrinardi & T<strong>im</strong>on; Après<br />
Suisse Floor: Die grössten Pistenheuler und<br />
Hitparaden Knaller mit DJ Schneekönig,<br />
Badi & Freunde. Plus Karaoke Lounge. X-Tra,<br />
L<strong>im</strong>matstr. 118. Infos www.lollipopparty.ch<br />
22.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Rockit.<br />
DJs Wheel & Debby Hairy - Alternative,<br />
ElectroClash&Trash, Indie<br />
22.00 Rage: Wagistr. 13, Schlieren Kick-off!<br />
Sportswear & Sneakers<br />
23.00 misbehave@büxe: Fridaustr. 23. DJs<br />
Valentino, Einzig&Faerber.<br />
Infos www.misbehave.ch<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Cruisen<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Kick-off! Sportswear & Sneakers<br />
only!<br />
SA 20. <strong>April</strong><br />
Genève<br />
23.00 Virage - Underground Gay Party: Mainfloor<br />
DJs: Justin Freakychups & Seb Genre.<br />
Jet Lag Floor DJ: Mark O Mariotti. VJs: Dobermann<br />
& Ponix. MOA Club, Chemin des<br />
Batailles 22, Vernier-Genève. Fr. 25.-. Infos<br />
www.maurocat.com/virage<br />
Lausanne<br />
21.00 Naked Bastards: Nackte Sexparty <strong>im</strong><br />
Trafick Sex Club, Avenue de Tivoli 22 (gegenüber<br />
Pink Beach). Strikter Dresscode: Nackt!<br />
Nur die Schuhe kannst du anbehalten. Fr.<br />
20.- (inkl. 1 Getränk). Einlass nur bis 23h. Ab<br />
01h ist auch die Sauna Pink Beach offen. Fr.<br />
15.- mit Quittung der Naked Bastards. Infos<br />
www.gayromeo.com/naked_bastards<br />
Luzern<br />
22.30 Uferlos Schwul-lesbisches Zentrum Geissensteinring<br />
14. Subl<strong>im</strong>e. Party sounds<br />
dance. Open for all sex & gender<br />
St. Gallen<br />
21.00 Badehaus Mann-o-Mann:<br />
St. Jakob-Strasse 91. Lange Nacht. Lounge<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua:<br />
Hertistrasse 24, Wallisellen. Oral Orgie<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Vibrate<br />
Xtra. Basement: DJs Nick Harvey & Fumi<br />
Kondoh. Mainfloors: DJ Mad House<br />
22.00 Offstream - The alternative Gay Party:<br />
Indierock, Electro, Dancepop etc. mit dem<br />
Offstream DJ Kollektiv. Exil, Hardstrasse<br />
245. Infos www.offstream.ch<br />
22.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Hell on Heels.<br />
DJ Gloria Viagra - open format & Mash-up<br />
22.00 Rage: Wagistrasse 13, Schlieren Cruising<br />
unl<strong>im</strong>ited<br />
22.30 Aviator Layover Party: Los Angeles DJs<br />
Jack Chang & Juiceppe. An<strong>im</strong>ation. Alte<br />
Kaserne, Kanonengasse 16<br />
23.00 Family Affair: the Original Gays & Friends<br />
Party. DJs Seb Dhajje, Franco, Jesse Jay &<br />
Willi P. Im 696 Club, Badenerstrasse 696. Fr.<br />
25.-. Infos www.696club.ch<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Strikter Dresscode-<br />
Anlass Open sector - no dresscode today<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 80s-Party<br />
SO 21. <strong>April</strong><br />
Basel<br />
21.00 Untragbar!: Die heterofreundliche Homobar<br />
am Sonntag <strong>im</strong> Keller des Restaurants<br />
Hirscheneck, Lindenberg 23 Das Komplott<br />
Soundsystem - Catwalk Tunes<br />
Zürich<br />
09.00 Gay Bikers Zürich: Eröffnungstour. Info &<br />
genaue Zeit www.gaybikers.ch<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
60+ (2 für 1 für Pärchen)<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Discoparty<br />
MO 22. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Groovy<br />
Monday. Freier Eintritt. Clubsound/Charts<br />
70er bis 90er mit DJ Groovemaster<br />
DI 23. <strong>April</strong><br />
Zürich<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Freaky<br />
Night. DJ Freak Fant Beathoven<br />
MI 24. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
18.30 3gang in der Villa Stucki: Seftigenstrasse<br />
11. Essen und Kultur. Treffpunkt für das<br />
translesbischwule Bern. Apéro ab 18.30h,<br />
Essen ab 19.30h<br />
Agenda<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
Bukkake Mask Party<br />
20.00 Heldenbar@Provitreff: Sihlquai 240 DJ<br />
Lässig aka Wollana. The other 80s & some<br />
wild TNT mix<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Wednesday<br />
Bash. Freier Eintritt. DJ Mad House<br />
21.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 Underwear<br />
(obligatorisch) / naked (freiwillig)<br />
DO 25. <strong>April</strong><br />
Bern<br />
21.00 Comeback Bar: Rathausgasse 42. Elektronischer<br />
Musikabend mit DJ ELfERich<br />
Zürich<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen.<br />
R<strong>im</strong>ming Party<br />
19.30 z&h Schwule Studis an Uni & ETH:<br />
z&h Nachtessen <strong>im</strong> HAZ-Centro, Sihlquai<br />
67. Fr. 10.–. Wein etc. bitte mitnehmen<br />
20.00 HAZ-Centro: Schwubliothek, Schwule<br />
Bücher- und ausgewählte Videoausleihe,<br />
Sihlquai 67<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Sound<br />
Factory. Freier Eintritt. DJ Mad House<br />
22.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 House-Party<br />
FR 26. <strong>April</strong><br />
St. Gallen<br />
18.00 Badehaus Mann-o-Mann: St. Jakob-<br />
Strasse 91. For Bears and Friends<br />
Zürich<br />
18.00 Checkpoint: <strong>im</strong> Gespräch@Bubbles Werdstrasse<br />
54. Anmeldung nicht erforderlich.<br />
Break the Chains special. «Gewalt gegen<br />
Schwule, Lesben & Trans* - Was tun?».<br />
Gespräch mti Adrian Feubli, Stadtpolizist<br />
und Vorstandsmitglied von PinkCop. Ab<br />
18h Apéro, 19h Referat und Diskussion, ab<br />
20h kann gegessen werden<br />
19.00 GayAqua: Hertistrasse 24, Wallisellen. FF<br />
& Stutenmarkt<br />
21.00 Ikarus-Club: L<strong>im</strong>matstrasse 195. Dirty.<br />
Basement: DJs Gaetano & Upspace. Mainfloor:<br />
DJ Christiano S<br />
22.00 Heaven Club: Spitalgasse 5. Electric<br />
Heaven. DJs Marco de Rosa & Senefelder -<br />
Tech-House, Deep-House<br />
22.00 Rage:<br />
Wagistr. 13, Schlieren Cum, cruise & enjoy<br />
23.00 Magnusbar: Magnusstr. 29 80s-Party<br />
23.00 Sector c; Fetish Club: Wagistr. 13. Strikter<br />
Dresscode Friday naked<br />
Impressum<br />
Herausgeber und Verleger: AfM-Publikationen, Martin Ender<br />
Redaktion und Verlagsadresse: AfM-Publikationen, Martin Ender, Mühlebachstrasse 174, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, info@cruiser.ch<br />
Infos für die Agenda: agenda@cruiser.ch<br />
Infos an die Redaktion: redaktion@cruiser.ch<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Martin Ender (Chefredaktor), Daniel Diriwächter (Stv. Chefredaktor), Lola Sara Arnold-Korf, Thomas Borgmann, Charly Büchi,<br />
Branko B. Gabriel, René Gerber, Oliver Hölcke, Hanspeter Künzler, Michael Lenz, Alex Rudolf<br />
Lektorat: Samuel Zinsli<br />
Fotograf: Stefan Büchi, talk@stefanbuechi.ch<br />
Grafik / Layout: Deny Fousek, Bertastrasse 1, 8003 Zürich Litho: Beni Roffler, Letzigraben 114a, 8047 Zürich<br />
Inserate: AfM-Publikationen, Martin Ender, Postfach, 8034 Zürich, Tel. 044 388 41 54, Fax 044 388 41 56, anzeigen@cruiser.ch<br />
Druck: Neue Luzerner Zeitung AG, Auflage: 15 000 Exemplare, 10 Ausgaben jährlich<br />
39
Wo Persönlichkeiten Paare werden<br />
Florian T. und Daniel K.<br />
„Abenteuer finde ich woanders. Die wahre Liebe nur bei PARSHIP.“<br />
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08.02.<strong>2013</strong> 10:37:12 Uhr