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Frankfurt - Strandgut

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Theater<br />

Do 1.11. 2000 Ensemble 9. November<br />

»Die Vögel«<br />

Fr. 2.11. 2000 Ensemble 9. November<br />

»Die Vögel«<br />

Sa. 3.11. 2000 Brigitte<br />

»Neues Chanson«<br />

EZB- KULTURTAGE<br />

So 4.11. 1500 Krümel Theater<br />

»Krümel und Stelze« ab 2 J<br />

Mi 7.11. 2000 Ensemble 9. November<br />

»Die Vögel«<br />

Do 8.11. 1100 Hermannshoftheater<br />

»Dornröschen« ab 4 J<br />

Do 8.11. 2000 Ensemble 9. November<br />

»Die Vögel«<br />

Fr 9.11. 2000 Ensemble 9. November<br />

»Die Vögel«<br />

Sa 10.11. 2000 Ensemble 9. November<br />

»Die Vögel«<br />

So 11.11. 1500 Hermannshoftheater<br />

»Dornröschen« ab 4 J<br />

So 11.11. 2000 Liederliche Lesben<br />

»Das Erbe von Trull«<br />

Di 13.11. 1100 Ferri und Anna Fregin<br />

Di 13.11. 16<br />

»Herrr Wolf erzählt..Rotkäppchen« ab 5 J<br />

00 Platypus Theater Berlin<br />

Mi 14.11. 1100 »The Tortilla Curtain«<br />

Do 15.11. 1100 »The Tortilla Curtain«<br />

Fr 16.11. 16 00<br />

November 2012<br />

Gallus Theater · Kleyerstraße 15 · 60326 <strong>Frankfurt</strong><br />

Karten 069-758060-20 · www.gallustheater.de<br />

18 | <strong>Strandgut</strong> 11/2012<br />

»The Tortilla Curtain«<br />

Sa 17.11. 19 00 Tanzplan Ensemble FRANKFURT-PREMIERE<br />

»LebenkomischTod«<br />

So 18.11. 17 00 Tanzplan Ensemble<br />

19 00 »LebenkomischTod«<br />

Mo 19.11. 9 00 Thomas Wolff & Marie Hübner LESEEULE<br />

11 00 »Fred und Anabel « ab 6 J<br />

Di 20.11. 9 00 Theater Marabu LESEEULE<br />

11 00 »Die Treppe zum Garten« ab 8 J<br />

Fr 23.11. 15 00 visionale 12 25. HESS. JUGENDMEDIENFESTIVAL<br />

Sa 24.11. 14 00 »Filmprogramm, Vernissage«<br />

So 25.11. 12 00 »Filmprogramm, Preisverleihung«<br />

Di 27.11. 20 00 Juliane Kilb AUSSTELLUNG<br />

»Fasanerie«<br />

Fr 30.11. 11 00 Theater Anna Rampe<br />

»Dornröschen« ab 4 J<br />

Fr 30.11. 20 00 Daedalus Company<br />

»Geschlossene Gesellschaft«<br />

Sa 1.12. 15 00 Theater Anna Rampe<br />

»Dornröschen« ab 4J<br />

Sa 1.12. 20 00 Daedalus Company<br />

»Geschlossene Gesellschaft«<br />

© Seweryn Zelazny<br />

Patchwork des Bewegten<br />

Theater Willy Praml: »Marx, Engels, Hennes & Mauritz«<br />

Es geht kein Gespenst um in Europa. Jedenfalls keines,<br />

das auf Kommunismus hört oder mit dem man ernsthaft<br />

sympathisieren könnte. Schon deshalb dürfte das Theater Willy<br />

Praml in seinem neuen, wesentlich dem Kommunistischen<br />

Manifest gewidmeten Stück »Marx, Engels, Hennes & Mauritz«<br />

auf diese populäre Sentenz aus dem 1890 geschriebenen<br />

4. Vorwort der Kampfschrift von 1848 verzichtet haben.<br />

Umso gewichtiger greifen die<br />

Theatermacher dafür die genetische<br />

Analyse der noch immer herrschenden<br />

Wirtschaftsordnung auf.<br />

Als Marx und Engels so bildstark<br />

wie zwingend die Expansion des<br />

Kapitals und die Usurpation der<br />

Welt unter seine Gesetze beschrieben,<br />

hatten sie wohl keinen Schimmer,<br />

wie recht sie damit bis heute<br />

haben sollten. Mit der revolutionären<br />

Perspektive des Proletariats,<br />

die sie quasi naturgesetzlich aus<br />

ihrer Analyse ableiteten, haperte<br />

es dann freilich.<br />

Doch zurück zum Stück, das Regisseur<br />

Willy Pramls eine »theatrale<br />

Installation« nennt und das vor<br />

dem Hintergrund der Debatten um<br />

zeitgemäße Theaterformen durchaus<br />

auch als ein Ausrufezeichen<br />

des Alt- und Großmeisters zu wer-<br />

© Seweryn Zelazny<br />

ten ist. Praml integriert die politischen<br />

Positionen von Georg Büchner<br />

(Der Hessische Landbote) Jean<br />

Ziegler (Aufstand des Gewissens)<br />

und Stéphane Hessels (Empört<br />

Euch) in ein historisch dramatisiertes<br />

Manifeste-Festival und läßt es<br />

mit den Erfahrungen von vier zeitgenössischen<br />

linken Lebensläufen<br />

korrespondieren. In segmentierten<br />

Videoeinspielungen, die den Erinnerungsinterviews<br />

von Mats Staub<br />

ähneln, kommen zwei Altgewerkschafter,<br />

ein Alt-68er (Dieter Bott!)<br />

und ein auch nicht mehr junger<br />

Occupist mit KBW-Vergangenheit<br />

zu Wort. Das titelzierende H&M ist<br />

bloße Attitüde.<br />

In überwiegend ansprechenden,<br />

vereinzelt bemühten und musikalisch<br />

oft bizarr untermalten<br />

Szenen zitieren Birgit Heuser,<br />

Susanne Meyer, Reinhold Behling,<br />

Michael Weber und Christian<br />

Schwab zentrale Textpassagen. Sie<br />

dozieren wie Lehrer Hempel das<br />

erste Manifest-Kapitel »Bourgeois<br />

und Proletarier«, zerlegen zum<br />

Thema Marktexpansion einen<br />

Hamburger und demonstrieren<br />

mit Stuhl-Gehhilfen auf Koturnen<br />

und High-Heels die ersten Gehversuche<br />

der Bourgeoisie. Ein gut<br />

anderthalb-stündiges Patchwork<br />

der Bewegungen und Bewegten,<br />

das zumindest die Älteren nicht<br />

unbewegt läßt. Was wir schon<br />

immer von uns wissen wollten und<br />

nie zu hinterfragen trauten.<br />

Termine: ab 11.112012,<br />

Di.–Sa. 19.30 Uhr; So. 18 Uhr<br />

Winnie Geipert

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