Download - Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und ...
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4 Vorbereitende Planung<br />
Der strategische Ansatz zur Verhandlung mit dem Ziel der Einführung von Leistungsverein-<br />
barungen als Gr<strong>und</strong>lage <strong>für</strong> die Leistungserbringung im Beratungsbereich der Stadt Mainz<br />
wurde von zwei Gr<strong>und</strong>annahmen geprägt:<br />
Einerseits war erkannt worden, dass eine Neupositionierung des Verhältnisses zwischen<br />
öffentlichem <strong>und</strong> Träger der Freien Wohlfahrtspflege stattfinden musste. Hierbei mussten die<br />
Rollen eindeutig bestimmt <strong>und</strong> ein verlässliches Regularium zur Kooperation <strong>und</strong> zur Über-<br />
nahme von Leistungen eingeführt werden.<br />
Andererseits konnte <strong>für</strong> die Verhandlungen auf keine bereits existenten Vereinbarungen in<br />
Deutschland zurückgegriffen werden, die eine wirkungsorientierte Steuerung als Gr<strong>und</strong>lage<br />
hatten. Die Entwicklung musste somit über einen kommunikativen Aushandlungsprozess<br />
stattfinden, in dem fachliche Parameter gemeinsam entwickelt wurden.<br />
Die Verknüpfung von politischen <strong>und</strong> finanziellen Vorgaben mit dem konsensual basierten<br />
fachlichen Aushandlungsprozess war dabei eine hohe Anforderung insbesondere <strong>für</strong> die<br />
Verhandlungsführerinnen <strong>und</strong> Verhandlungsführer auf kommunaler Seite.<br />
Die übergreifende Strategie dabei war, eine über den gesamten Zeitraum offengelegte kom-<br />
munale Position beizubehalten. Dabei wurden Rahmenvorgaben seitens der Kommune offen<br />
benannt, Diskussionen ermöglicht <strong>und</strong> die Fachlichkeit der Träger in die Entwicklung von<br />
Qualitätsmerkmalen <strong>und</strong> Kennziffern integriert. Es gab zwar verwaltungsinterne Abstim-<br />
mungsprozesse, aber keine Sonderverhandlungen mit einzelnen Trägern. Konflikte wurden<br />
in den gemeinsamen Sitzungen benannt <strong>und</strong> auch dort gelöst. Somit entwickelte sich in der<br />
Verhandlungsgruppe ein Regulativ der Träger untereinander.<br />
Der strategische Ansatz war auch, den Verbänden immer wieder die Vorteile einer vertragli-<br />
chen Regelung aufzuzeigen. Besonders in den Situationen, in denen während des Verhand-<br />
lungsverlaufs eine feste Absprache als einengend empf<strong>und</strong>en wurde, war dies von großer<br />
Bedeutung <strong>für</strong> eine Schaffung von Akzeptanz. Feste Absprachen dienten zwar vorwiegend<br />
der Sicherstellung qualitativ hochwertiger Leistungen unter dem Aspekt der Wirkungsorien-<br />
tierung. Zusätzlich jedoch gewährleisten diese, dass zukünftig keine Einrichtungen Leistung<br />
übernehmen können, die nicht über eine entsprechende Ausstattung <strong>und</strong>/oder Qualifikation<br />
verfügen. Dies sichert die Qualität ebenso, wie den Erhalt bestehender Strukturen.<br />
4.1 Vorplanungen <strong>und</strong> Beratungen innerhalb der Verwaltung<br />
Innerhalb der Kommunalverwaltung wurde die Verhandlungsführung vornehmlich von den<br />
jeweiligen Fachabteilungen übernommen. Es wurde davon ausgegangen, dass diese sich in<br />
einem laufenden Abstimmungsprozess mit den Verbänden befinden <strong>und</strong> somit einerseits die<br />
fachlichen <strong>und</strong> andererseits die strategischen Aspekte der Verhandlung abdecken können.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der oben beschriebenen kommunalen Trägerschaft der Drogen- <strong>und</strong> Suchtbera-<br />
tung <strong>und</strong> der sich daraus ergebenden doppelten Zuständigkeit sowohl als Einrichtungs- wie<br />
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