Download - Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und ...
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• Überwindung der Trennung zwischen psychologisch-orientierter Erziehungsberatung <strong>und</strong><br />
sozialpädagogisch-orientierter Ehe- <strong>Familie</strong>n- <strong>und</strong> Lebensberatung durch die Einrichtung<br />
von integrierten Beratungsstellen, in der beide Berufsgruppen vertreten sind.<br />
• Bildung von Beratungsteams mit unterschiedlichem professionellen Hintergr<strong>und</strong> (Einfüh-<br />
rung des Prinzips der Multiprofessionalität).<br />
Die Diskussionen zur Gestaltung der Leistungsbeschreibungen, Finanzierungsvereinbarun-<br />
gen <strong>und</strong> der speziell <strong>für</strong> diesen Bereich entwickelten Vereinbarungen zur Ausgestaltung des<br />
Teams einer integrierten Beratungsstelle <strong>und</strong> der Kooperationsvereinbarung zwischen ASD<br />
<strong>und</strong> Beratungsstelle waren inhaltlich sehr komplex <strong>und</strong> benötigten ein hohes Maß an Aus-<br />
gleich zwischen unterschiedlichen Positionen.<br />
Die im Kapitel der Auswertung der qualitativen Interviews (siehe Punkt 6) dokumentierte Kri-<br />
tik der Verhandlung auf unterschiedlicher Augenhöhe kann vor dem beschriebenen Hinter-<br />
gr<strong>und</strong> verstanden werden. In diesem Beratungsbereich hatte die Kommune eine eindeutige<br />
Positionierung vorgenommen, die sie nicht zur Disposition stellte <strong>und</strong> in der gr<strong>und</strong>sätzlichen<br />
Entscheidung nicht verhandelt wurde. Dies bezog sich auf den Beschluss, nur noch integrier-<br />
te Beratungsstellen zu fördern <strong>und</strong> einen multiprofessionellen Personalschlüssel vor-<br />
zugeben.<br />
Bis zu Beginn der Verhandlungen unterhielt die Stadt Mainz eine eigene städtische Erzie-<br />
hungsberatungsstelle, die Ende 2004 aufgelöst wurde. Das Zurückziehen der Stadt Mainz<br />
aus dieser Art der Leistungserbringung erfolgte zu Gunsten der Leistungsanbindung an die<br />
Träger der Freien Wohlfahrtspflege nach dem Subsidiaritätsprinzip. Aufgr<strong>und</strong> der Schließung<br />
konnten <strong>für</strong> diesen Bereich zusätzlich 95.000 € bereitgestellt werden.<br />
Die Sitzungsfolge der Verhandlungen fand im Normalfall alle zwei Wochen von April bis Sep-<br />
tember 2004 statt. Aufgr<strong>und</strong> der strukturellen Veränderungsnotwendigkeit <strong>und</strong> der Komplexi-<br />
tät der Inhalte kristallisierte sich ein gegenüber den anderen Beratungsprozessen formelles<br />
Vorgehen heraus:<br />
• Die Verhandlungen wurden äußerst detailliert protokolliert;<br />
• unterschiedliche Positionen wurden dabei schriftlich festgehalten;<br />
• zur Bearbeitung von spezifischen inhaltlichen Kontexten wurden eigene Arbeitsgruppen<br />
gegründet, die dann Ergebnisse vorlegten, die wiederum in der Gesamtgruppe diskutiert<br />
wurden;<br />
• zur Vorbereitung auf die nächste Sitzung wurden entsprechende Papiere versandt <strong>und</strong><br />
eine Rückmeldefrist gesetzt;<br />
• die entsprechenden Stellungnahmen wurden thematisch gebündelt <strong>und</strong> in der Folgesit-<br />
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zung abgearbeitet.