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IEG Mainz - Jahresbericht 2016

Jahresbericht 2016 des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte

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gegnen. Das Teilprojekt analysiert die<br />

Geschichte des Weltkultur- und Naturerbes<br />

der UNESCO unter besonderer<br />

Berücksichtigung der Konfliktlinien des<br />

Kalten Krieges, der Dekolonisation und<br />

des Nord-Süd-Konflikts sowie des Spannungsverhältnisses<br />

zwischen Lo ka litäten<br />

und Globalismen. Der Untersuchungszeitraum<br />

beginnt Ende des 19. Jahrhunderts<br />

mit den ersten Vorschlägen, ein<br />

»gemeinsames Erbe der Menschheit«<br />

durch eine kosmopolitische Ordnung zu<br />

schützen, und endet 1994 mit der Verabschiedung<br />

einer globalen Strategie<br />

für eine repräsentative und gerechte<br />

Welterbeliste. Der Schwerpunkt der<br />

Untersuchung liegt in den 1970er- und<br />

1980er-Jahren auf der Verabschiedung und<br />

Implementierung der Welterbekonvention.<br />

Im Mittelpunkt steht die Frage, wer warum<br />

und wie im Rahmen der UNESCO eine<br />

Geschichts- und Umweltpolitik verfolgte.<br />

Europäisches Erbe auf der Weltbühne:<br />

Der Aachener Dom, westdeutsche Geschichtspolitik und die<br />

Anfänge der UNESCO-Welterbeliste – Teilprojekt 2<br />

Als die UNESCO 1978 die Welterbeliste eröffnete, entschied die Bundesrepublik Deutschland,<br />

den Aachener Dom als Pilotobjekt zu nominieren.<br />

Der Aachener Dom wurde jedoch nicht als<br />

Symbol einer nationalen Geschichte vor<br />

die UNESCO gebracht, sondern als »Verpflichtung<br />

auf die Einigung Europas« apostrophiert.<br />

Die Studie geht deshalb von der<br />

Hypothese aus, dass die Bewerbung des<br />

Aachener Doms in Versuche eingebettet<br />

war, die Europäische Gemeinschaft durch<br />

eine verbindende Geschichte und gemeinsame<br />

Identität zu integrieren. Gleichzeitig<br />

diente die Bewerbung im nationalen Kontext<br />

auch dazu, vor dem Hintergrund des<br />

geteilten Deutschland<br />

ein spezifisches,<br />

Elsa Duval<br />

bundesdeutsches Geschichtsnarrativ zu<br />

kreieren. Auf der Grundlage von Archivrecherchen<br />

analysiert dieses Teilprojekt die<br />

Narrative um den Aachener Dom mit Blick<br />

auf ihren Stellenwert für lokale, nationale<br />

und transnationale Politiken sowie auf die<br />

Art und Weise, wie Erinnerung, Geschichte<br />

und heritage, aber auch Denkmalschutz<br />

und Denkmalpflege in diesem Kontext<br />

politisch nutzbar gemacht wurden.

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