IEG Mainz - Jahresbericht 2016

Spannungsfeld entwickelten und verwoben
sich das Welterbekonzept und die
Erinnerung an Auschwitz-Birkenau in der
sogenannten »Transformationszeit« der
1980er- und 1990er-Jahre in regionaler,
nationaler und globaler Perspektive? Diesen
Fragen geht das Dissertationsprojekt
nach und analysiert die Funktionen, welche
die Zugehörigkeit zum UNESCO-
Welterbe bei der oftmals konflikthaften
Aushandlung kultur- und geschichtspolitischer
Deutungen von Auschwitz-Birkenau
annehmen konnte.
Galapagos: Verkörperung des Wissenschafts- und
Naturschutzverständnisses im Welterbe? – Teilprojekt 5
Galapagos, das »Schaufenster der Evolution«, galt in Expertenkreisen Ende der 1970er-
Jahre als herausragendes Beispiel für internationale Wissenschaftskooperation und
Naturbewahrungsstrategien.
Über Jahrzehnte hinweg hatten sich Wissenschaftlerinnen
und Wissenschaftler in
Zusammenarbeit mit der UNESCO und nationalen
Einrichtungen für die Erforschung
und den Schutz der Inseln engagiert. 1978
wurde diesen der erste UNESCO-Welterbetitel
verliehen. Gleichzeitig wurde
ihr Schutz symbolisch in internationale
Verantwortung gestellt. Die Fallstudie
untersucht dieses Spannungs- und Aushandlungsfeld
zwischen Wissenschaft,
Naturschutz und Ökonomie und erforscht
dabei, wie Galapagos Elke Ackermann
das Natur- und Umweltverständnis
der Welterbeidee geprägt
hat. Im Vordergrund stehen dabei Akteurinnen
und Akteure, die an der Erschaffung
der Galapagos-Inseln als Modellstätte für
universales Naturerbe beteiligt waren. Der
Blick gilt sowohl den Interessen, Strategien
und Konzepten der Beteiligten als auch
den lokalen Auswirkungen der vielfältigen
Aushandlungsprozesse.
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