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IEG Mainz - Jahresbericht 2016

Jahresbericht 2016 des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte

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Unversöhnte Verschiedenheit – Verfahren zur Bewältigung<br />

religiös-konfessioneller Differenz<br />

in der europäischen Neuzeit<br />

Die Bewältigung religiös-konfessioneller<br />

Differenz gehört zu den großen gesellschaftlichen<br />

und politischen Herausforderungen<br />

der europäischen Neuzeit.<br />

Angesichts der sich zuspitzenden religiös-konfessionellen<br />

Spannungen, die<br />

häufig Anlass zu gewaltsamen Konflikten<br />

gaben, bedurfte es politisch abgesicherter<br />

Verfahren der Konfliktlösung und<br />

der Differenzbewältigung. Bei näherem<br />

Hinsehen erweisen sich solche Verfahren<br />

als ebenso vielfältig wie die religiöse<br />

Landschaft Europas selbst.<br />

Neben der Befriedung der<br />

Konflikte durch Wiederherstellung<br />

der religiösen Einheit<br />

innerhalb eines Territoriums,<br />

was zumeist Repression und<br />

Vertreibung als gewaltsame<br />

Formen der Konfliktbewältigung<br />

einschloss, lassen<br />

sich Strategien erkennen,<br />

die eine weitgehend friedliche<br />

Koexistenz der V<strong>IEG</strong> Beiheft 108<br />

unterschiedlichen<br />

religiös-konfessionellen<br />

Gruppen gewährleisteten.<br />

Dies<br />

konnte durch obrigkeitliche Duldung qua<br />

»Toleranzedikt« geschehen, aber auch<br />

durch Frieden, der zwischen gleichberechtigten<br />

Vertragsparteien geschlossen<br />

wurde. Auf dieser Grundlage entwickelten<br />

sich formelle Verfahren, die politische<br />

Gleichberechtigung und Parität garantierten.<br />

Nicht weniger charakteristisch für<br />

die Bewältigung religiös-konfessioneller<br />

Differenz im neuzeitlichen Europa waren<br />

aber auch Verfahren, die informeller Natur<br />

waren und deren friedensstiftendes Potential<br />

gerade darin bestand, dass sie die<br />

bestehenden Differenzen verwischten und<br />

so Raum für Ambiguität ließen. Der Band,<br />

der auch Einsichten für die Gegenwart eröffnet,<br />

nimmt diese Phänomene in breiter<br />

europäischer Perspektive in den Blick.<br />

Herausgeber: Johannes Paulmann,<br />

Matthias Schnettger, Thomas Weller<br />

ISBN: 978-3-525-10143-8

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