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AltaVista Juni 2017

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Prävention und Behandlung von<br />

Migräne mit Nervenstimulation<br />

Rund eine Million Menschen in der Schweiz leiden unter Migräne. Durch ein neues<br />

Therapieverfahren, bei dem der Hirnnerv Trigeminus stimuliert wird, lässt sich Migräne<br />

ohne den Einsatz von Medikamenten reduzieren oder lindern.<br />

Publireportage<br />

Die Zusammenarbeit medizinischer Fachbereiche muss gut koordiniert werden.<br />

Alterspsychiater und Geriater wohl die<br />

fachliche Kombination ist, von der der<br />

hochbetagte Patient am meisten profitiert<br />

(Erlinger & Bergmann, <strong>2017</strong>). Im<br />

Behandlungsteam, das mit der spezialisierten<br />

Pflege im Pflegeheim zusammenarbeitet,<br />

ist neben der Medizin idealerweise<br />

auch die Gerontopsychologie und oder<br />

Neuropsychologie, ressourcenorientierte<br />

Aktivierungstherapie, altersspezialisierte<br />

Physiotherapie und Seelsorge vertreten.<br />

Empfehlenswert ist die Verankerung aller<br />

Assessments im elektronischen Dokumentationssystem<br />

der möglichst in das Heim<br />

integrierten Arztpraxis, wobei ein Abgleich<br />

der Informationen der verschiedenen<br />

Berufsgruppen empfehlenswert ist.<br />

Eine Fragmentierung der medizinischen<br />

Informationen über den einzelnen Patienten,<br />

wie sie häufig vorliegt, sollte überwunden<br />

werden. Als Beispiel soll hier die Physiotherapie<br />

dienen, von der der hochbetagte<br />

und polymorbide Patient noch mehr profitiert,<br />

wenn die Physiotherapeutin über die<br />

kognitiven Defizite des Patienten informiert<br />

ist und bei der Behandlung darauf<br />

Rücksicht nehmen kann.<br />

Psyche und Körpergesundheit<br />

wichtig für Lebensqualität<br />

Die Lebensqualität und damit auch das<br />

seelische Wohlbefinden im höheren Alter<br />

hängen zum grossen Teil von körperlichen<br />

Parametern ab. Am Beispiel der Depression<br />

nach Herzinfarkt wird deutlich, dass<br />

einerseits die Schwere der strukturellen<br />

Herzerkrankung mit den daraus resultierenden<br />

Einbussen an Leistungsfähigkeit<br />

und damit auch die Resultate der kardiologischen<br />

Behandlung das Risiko der Entstehung<br />

einer Depression massgeblich beeinflussen,<br />

und andererseits eine eventuell<br />

auftretende Depression die Überlebenschancen<br />

nach einem Herzinfarkt senkt.<br />

Bei Delirien, Verhaltensauffälligkeiten und<br />

psychischen Leiden bei Demenz, Erkrankungen<br />

und Syndromen, die der Alterspsychiater<br />

vor allem im Heim behandelt, ist<br />

immer die Prüfung und allfällige Behandlung<br />

typischer Auslöser angezeigt. Solche<br />

Auslöser können eine akute somatische Erkrankung,<br />

eine Verschlimmerung einer<br />

chronischen Erkrankung oder eine neu aufgetretene<br />

funktionelle Einschränkung sein.<br />

Um die Wechselwirkungen zwischen körperlichen<br />

und seelischen Leiden für eine<br />

Behandlung und den Erhalt oder die Verbesserung<br />

der Lebensqualität polymorbider<br />

und betagter Patienten nutzen zu können,<br />

ist es deshalb sinnvoll, geriatrische<br />

und alterspsychiatrische Standards zu<br />

kombinieren, wie oben bereits beschrieben.<br />

Sowohl in der Praxis als auch im Pflegeheim<br />

sollten diese altersmedizinischen As-<br />

sessments und Behandlungen auch im<br />

Rahmen alterspsychiatrischer Behandlungen<br />

durchgeführt oder berücksichtigt werden,<br />

wenn sie bereits vorliegen.<br />

Dr. med. U.<br />

Erlinger<br />

Herr Dr. med. U. Erlinger M.P.H. ist Inhaber<br />

einer Praxis für Alterspsychiatrie<br />

mit Standorten an der Beckenhofstrasse 6,<br />

8006 Zürich (Partner in der Psychiatrischen<br />

Praxisgemeinschaft Zürich) und<br />

im Pflegezentrum Gorwiden, 8057 Zürich.<br />

Er ist spezialisiert auf die Behandlung<br />

von mehr- und vielfach erkrankten, polymorbiden,<br />

Patienten, die auch unter<br />

psychischen Symptomen leiden. Herr<br />

Dr. med. U. Erlinger verfügt über langjährige<br />

Berufserfahrung als Leitender<br />

Arzt im Stadtärztlichen Dienst Zürich<br />

und als Chefarzt Alterspsychiatrie des<br />

Sanatoriums Kilchberg.<br />

P<br />

ulsierende, einseitige Kopfschmerzen, begleitet von Übelkeit,<br />

Licht- und Lärmsensibilität sowie sensorische oder motorische<br />

Störungen gehören zu den Symptomen einer akuten<br />

Migräne. Weltweit leiden 18 % der Frauen und 6 % der Männer<br />

an Migräne 1 .<br />

Herkömmliche Behandlungsmethoden reichen kaum aus<br />

Primäres Ziel der Migränebehandlung ist es, die Anzahl und Intensität<br />

von Anfällen zu reduzieren und zu verhindern, dass sich ein chronischer<br />

Schmerz entwickelt. Verschiedene Medikamente und Alternativtherapien<br />

stehen zur Verfügung, um Migräne vorzubeugen und zu<br />

behandeln. Trotzdem reicht das breite Angebot oft nicht aus. «Eine<br />

Schwierigkeit in der Migränebehandlung kann sein, dass medikamentöse<br />

Therapien Unverträglichkeiten mit sich bringen oder wenig wirken»<br />

meint PD Dr. med. Andreas Gantenbein, Präsident der Schweizerischen<br />

Kopfwehgesellschaft.<br />

Sichere und wirksame Migränetherapie ohne Einsatz von<br />

Medikamenten<br />

Eine neue Möglichkeit der Migränebehandlung bietet das Therapiesystem<br />

Cefaly. Das leichte, ca. 5 cm grosse Gerät wird mit einer Klebeelektrode<br />

an der Stirn angebracht und stimuliert mit feinen Impulsen<br />

den Trigeminus-Nerv (Abb. 1). Dieser Hirnnerv ist bei der Entstehung<br />

der Migräneschmerzen involviert. Eine randomisierte, placebokontrollierte<br />

Doppelblindstudie zeigte, dass die regelmässige Anwendung von<br />

täglich 20 Minuten die Häufigkeit von Migräneanfällen reduziert<br />

(Abb. 2) 2 . Eine weitere Studie zeigte, dass sich der Migräne-Arzneimittelkonsum<br />

um 75 % senken kann 3 . Die Wirksamkeit von Cefaly zeigte<br />

sich bei 75 % aller Nutzer, die das Therapiesystem regelmässig und<br />

korrekt anwendeten. Während einer Migräne- oder Kopfschmerzattacke<br />

kann die Anwendung von Cefaly die Schmerzen lindern und die<br />

Migränedauer verkürzen. «Cefaly bietet Betroffenen eine interessante<br />

und evidenzbasierte Ergänzung zur medikamentösen Therapie», erklärt<br />

PD Dr. med. Andreas Gantenbein.<br />

Weitere Informationen zu Cefaly finden Sie unter<br />

www.cefaly.ch<br />

1<br />

Webseite der Schweizerischen Kopfwehgesellschaft: www.headache.ch<br />

2<br />

Schoenen, J., Vandersmissen, B., Jeangette, S., Herroelen, L., Vandenheede,<br />

M., Gérard, P., Magis, D. (2013). Neurology, 80(8), 697-704.<br />

3<br />

Russo, A., Tessitore, A., Conte, F., Marcuccio, L., Giordano, A., Tedeschi, G.<br />

(2015). The Journal of Headache and Pain, 16(1):69<br />

Tägliche, 20-minütige Stimulation des Trigeminus-Nervs<br />

mit Cefaly.<br />

0.5<br />

0.0<br />

-0.5<br />

-1.0<br />

-1.5<br />

Placebo<br />

-2.0<br />

Cefaly<br />

-2.5<br />

*<br />

-3.0<br />

0 1 2 3 Months<br />

Reduktion der Migränetage durch regelmässige Anwendung<br />

von Cefaly 2 .<br />

24 ALTA VISTA JUNI <strong>2017</strong> Fokus Alterspsychiatrie<br />

Migräne Neuer Behandlungsansatz <strong>Juni</strong> <strong>2017</strong> ALTA VISTA 25

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