Neue Szene Augsburg 2017-07 K
Stadtmagazin für Augsburg mit umfassendem Terminkalender
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Zoom<br />
Zeig mir dein Idol ...<br />
und ich sage dir, wer du bist<br />
Bekannte <strong>Augsburg</strong>er und ihre Jugendvorbilder<br />
Gut, ganz so einfach ist es wahrscheinlich nicht, schließlich<br />
verändern wir uns im Laufe der Jahre ja ein bisschen und die Idole<br />
und Ideale der Jugend ... ach, sie sind vergänglich wie alles<br />
auf der Welt. Aber spannend ist es trotzdem und so haben wir<br />
bekannte <strong>Augsburg</strong>er nach ihren Idolen gefragt.<br />
In diesem Sinne: Vorhang auf!<br />
Max Messer:<br />
Mein Opa<br />
Max Messer (Musiker):<br />
Mein Opa<br />
Zu der Zeit, als ich noch ein Kind war, im Alter von sechs bis acht Jahren, kann ich mich nur an ein einziges<br />
Idol erinnern – und das bis zum heutigen Tage: Mein Großvater mütterlicherseits, Gott hab ihn selig. Der<br />
(einzig wahre) Opa, seines Zeichens Selfmade-Baustoändler, Geschäsmann und Nachkriegspionier, hat es<br />
in den frühen 50ern gescha, aus „ein Paar Sackeln Zement und einem Haufen Sand im Hinterhof“ ein florierendes<br />
mittelständisches Unternehmen zu errichten. Seine herausragendste Eigenscha war eine gute Menschenkenntnis<br />
gepaart mit einer typisch baeyrischen Dosis Skepsis gegenüber alles und jedem. Außerdem viel<br />
Herzlichkeit und, wie es in der Baubranche unabdinglich ist, ein gesunder Durst. In diesem Sinne – Prost auf<br />
den Opa!<br />
Klaus Müller (Schauspieler):<br />
Loriot<br />
Ich hörte keine Musik, rauchte und kie nicht, ging sonntags zur Kirche und war gut in der Schule. Wir lebten<br />
zu fün in einer 70qm-Mietwohnung. Ich litt unter der gemütlichen Enge. Und dann kam Mitte der 70er Loriot<br />
Klaus Müller:<br />
Loriot<br />
zu uns, der gepflegte Anarchist auf dem Biedermeiersofa. Während mein Großcousin der erste Punk Bad<br />
Hersfelds wurde, reichte es mir, dass ein Stellvertreter der väterlichen Pedanterie ein Zimmer ruinierte,<br />
weil er ein schief hängendes Bild korrigieren wollte. Loriot gab all das der Lächerlichkeit preis, was ich an<br />
der kleinbürgerlichen Angestelltenwelt heimlich hasste: Rechthaberei, Harmoniesucht, die verkrampe<br />
Triebstruktur. Loriot zeigte mir einen Ausweg.<br />
Stephanie Schuhknecht:<br />
Madonna<br />
Stephanie Schuhknecht, Stadträtin (Grüne):<br />
Madonna<br />
1996 kam der Musical-Film „Evita“ in die Kinos. „Don’t cry for me Argentina“ lief zum Leidwesen meiner<br />
Familie in Dauerschleife. Das war mein erster Kontakt sowohl mit Madonna als auch mit der argentinischen<br />
Geschichte, die mich dann später, während meines Studiums sehr ausführlich beschäigt hat. Madonna ist<br />
für mich eine Frau, die es gescha hat, sich immer wieder neu zu erfinden. Kein Album ist wie das andere,<br />
aber auf jedem ihrer Alben ist mindestens ein Lied, das mich seit meiner Teenagerzeit begleitet hat und<br />
mich immer noch auf die Tanzfläche treibt.