Neue Szene Augsburg 2017-07 K

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rÜCKBLICK
02.06. City Club:
The Bats
Man hat schon Bands gesehen, die halb so alt waren - und nicht mal annähernd
so fresh. Die neuseeländische Indie-Legende The Bats (gegründet 1982)
agierte, als hätten die Musiker, die übrigens bis heute konstant in derselben
Besetzung spielen, gerade eben ihr Debüt veröffentlicht und als wäre der City
Club ein Lieblings-Hangout von Plattenfirmenscouts in London. Wer braucht
Nostalgie, wenn die Gegenwart so viel Spaß macht? Dazu trug natürlich auch
die Vorband bei, das deutsch-englische Projekt The BV’s aus Falmouth und
Augsburg. Um es mit Michael Jackson zu sagen: „Who’s bat?“ (flo)
Foto: Christian Menkel
Foto: Christian Menkel Foto: Christian Menkel
14.06. Kongress am Park:
Roy-Preisverleihung
Der adäquate Auftakt zum Modular: Am Vorabend des SJR-Festivals wurde
im großen Kongresssaal wieder der Augsburger Poppreis „Roy“ vergeben.
Mit Doppelmoderation von Barbara Friedrichs und Sebastian Arranz
sowie der Showband um Tom Jahn war die Verleihung eine kurzweilige
Angelegenheit. Live-Beitäge von B Dot Issa und Benni Benson, witzige
Videoeinspielungen, engagierte Laudatios und launige Dankesreden, so
muss es sein. Ausgezeichnet wurden als Künstler des Jahres: Bruno Tenschert
alias Der Herr Polaris (Bildmitte); Newcomer: Friedrich Sunlight;
Club: Provino Club; Programmmacher: Theter Ensemble; herausragende
Leistungen: Michael Kamm. (flo)
15.-17.06. Kongress & Wittelsbacher Park:
Modular 2017
Für die DAZ waren es „Beats, die in die Körper der unbeteiligten Bewohner
der Stadt dringen und ihre Seelen vergiften“, für 30.000 Besucher war
das Modular 2017 ein absolutes Highlight. Dem SJR-Team ist es mit 400
Ehrenamtlichen (!) gelungen, die vorhergehenden Ausgaben noch einmal
zu toppen. Kein Wunder, dass schon am Tag danach die Diskussion um den
zukünftigen Standort einsetzte. Es sei bekannt, dass „viele Gäste weiterhin
im Wittelsbacher Park feiern wollen“, so Bürgermeisterin Eva Weber, „dieser
Wunsch ist nachvollziehbar.“ Demnächst soll eine Entscheidung fallen. Das
Gute daran: Die Zukunft des Festivals an sich stellt niemand in Frage. (flo)
24.06 Stadtgebiet Augsburg:
Lange Nacht der Freiheit
Hoch hinaus auf leisen Sohlen: Die Performance „Heinz baut“ auf dem
Elias-Holl-Platz könnte stellvertretend für die diesjährige Kunstnacht stehen.
Ohne großes Straßentheaterspektakel war die wieder 200 Programmpunkte
umfassende Ausgabe eine eher ruhige, aber umso sympathischere Veranstaltung.
Der verzauberte Fronhof, der surreal anmutende Gefängnishof mit
Kapelle in der ehemaligen JVA in der Karmelitengasse, Kammermusik im
Klostergarten und Martin Luther King „live“ in der Soho Stage. Selbst ohne
strikt getakteten Abendkalender bot die „Lange Nacht der Freiheit“ zahlreiche
berührende Momente. Das sollte man nicht vergessen, auch die Organisation
einer solchen Kunstnacht ist große Kunst. (flo)