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IM KW 32

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Geschichte erlebbar machen<br />

Dokudrama über Pfarrer Otto Neururer soll 2018 in die Kinos kommen<br />

„Otto Neururer – Hoffnungsvolle Finsternis“ ist der Titel des<br />

Dokudramas, das derzeit gedreht wird. Julia Gschnitzer, Karl<br />

Merkatz oder Ottfried Fischer sind dabei, wenn Lucas Zolgar den<br />

Seligen vom Piller mimt.<br />

Lucas Zolgar und Antonio Wannek<br />

Lucas Zolgar, Regisseur Hermann Weiskopf, Sophie Resch und Drehbuchautor<br />

Peter Mair (v. l.)<br />

Von Daniel Haueis<br />

Hermann Weiskopf von AVG<br />

Filmproduktion ist immer wieder<br />

auf der Suche nach „herausragenden<br />

Schicksalen, die mit dem Nationalsozialismus<br />

zusammenhängen und<br />

mit unserer Heimat“: In „Meine<br />

Tante Lydia“ etwa erzählt er eine<br />

wahre Liebesgeschichte, die sich<br />

während des Zweiten Weltkriegs<br />

in Innsbruck zugetragen hat. Auf<br />

DVD ist „Zersplitterte Nacht“ erhältlich,<br />

ein Film über den 9. November<br />

1938 in Innsbruck, als in der<br />

„Reichspogromnacht“ der Vorstand<br />

der israelitischen Kultusgemeinde<br />

Innsbruck, Richard Berger, von den<br />

Nazis umgebracht wurde. Und nun<br />

nehmen sich Regisseur Weiskopf<br />

und Drehbuchautor Historiker Peter<br />

Mair Otto Neururers Schicksal an.<br />

DOKUDRAMA MIT BEZUG<br />

ZUR GEGENWART. Otto Neururer<br />

stammte vom Piller. Er war<br />

Pfarrer in Götzens, als er 1938 einer<br />

jungen Frau von der Ehe mit einem<br />

aus der Kirche ausgetretenen und<br />

geschiedenen NS-Mitglied abriet.<br />

1939 kam er ins KZ Buchenwald,<br />

wo er aufgrund des abgehaltenen<br />

Glaubensunterrichts umgebracht<br />

wurde – verkehrt herum und nackt<br />

wurde Neururer aufgehängt, bis der<br />

Tod nach 34 Stunden eintrat. 1996<br />

wurde er selig gesprochen. Daraus<br />

wird das Dokudrama „Otto Neururer<br />

– Hoffnungsvolle Finsternis“.<br />

Emotional werden die historischen<br />

9./10. August 2017<br />

Spielszenen, in denen Julia Gschnitzer,<br />

Karl Merkatz oder Ottfried Fischer<br />

spielen, Neururer wird von Lucas<br />

Zolgar dargestellt. Didaktisch ist<br />

der dokumentarische Teil – die von<br />

Peter Mair erdachte „Rahmenhandlung“<br />

spielt in der Gegenwart: Der<br />

alternde Schauspieler Heinz, dessen<br />

Vater ein feuriger Nazi war, verfolgt<br />

mit der jugendlichen Straftäterin Sofia<br />

und dem an Parkinson erkrankten<br />

Priester Anton die Spur des 1940<br />

im KZ Buchenwald von den Nazis<br />

ermordeten Neururer. „Mit den unterschiedlichsten<br />

Ambitionen macht<br />

sich das ungleiche Trio auf den Weg<br />

und findet sich am Ende seiner Reise<br />

auf die eine oder andere Weise<br />

mit der Figur Otto Neururer stark<br />

verbunden“, ist das Dokudrama auf<br />

www.avgproduktion.com beschrieben.<br />

Lucas Zolgar mit Julia Gschnitzer<br />

DREHARBEITEN AM PIL-<br />

LER. Die Dreharbeiten haben bereits<br />

begonnen. Hermann Weiskopf<br />

und Peter Mair machen mit ihrem<br />

Team – ihm gehört u. a. der renommierte<br />

Kameramann Gino Sgreva<br />

an – bald weiter: Ab 21. August wird<br />

eine Woche lang in Innsbruck, Götzens<br />

und am Piller gedreht. Es sei<br />

eine „Low-Budget-Produktion mit<br />

viel Herzblut“, sagt der Regisseur.<br />

Förderungen wie vom Zukunftsfonds<br />

der Republik Österreich oder<br />

Fotos: AVG Filmproduktion credits<br />

dem Nationalfonds der Republik<br />

Österreich für Opfer des Nationalsozialismus<br />

machen die Produktion<br />

erst möglich. Weiskopf will „Otto<br />

Neururer – Hoffnungsvolle Finsternis“<br />

im Winter fertig stellen und<br />

dann bei Top-Filmfestivals zeigen.<br />

Danach folgt die Kinopremiere<br />

(wahrscheinlich in Innsbruck), Hermann<br />

Weiskopf will den Film aber<br />

„gerne auch in Landeck“ zeigen.<br />

Filmteam und Darsteller: Aline Krabacher, Gwen McGuirk, Hannes Leitgeb, Gino Sgreva, Hermann Weiskopf, Lucas Zolgar,<br />

Peter Mair, Jesse Kent, Massimilano Baccella, Kirsten Ossoinig und Eileen Hill (v. l.)<br />

RUNDSCHAU Seite 39

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