sportFACHHANDEL 11_2017 Leseprobe
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II |<br />
beraten<br />
verkauft<br />
NR.44<br />
| Wasseraufbereitung<br />
Abb. 1: Die geringste<br />
Infektionsgefahr herrscht<br />
oberhalb der Weidegrenze.<br />
Unterhalb der Weidegrenze<br />
steigt sie aufgrund intensiver<br />
Almwirtschaft an.<br />
Die chemische Formel H 2<br />
O steht für das<br />
Lebenselixier Wasser. Trinkt man auf<br />
einer Reise oder Wanderung verunreinigtes<br />
Wasser, muss der Reiseplan oft überarbeitet<br />
werden. Im schlimmsten Fall muss man einen<br />
Arzt aufsuchen. Um dies zu vermeiden, sollten<br />
Reisende und Wanderer Wasser stets aufbereiten.<br />
Dafür gibt es unterschiedliche Varianten: Neben<br />
Tabletten werden Wasserfilter und Geräte zur<br />
UV-Bestrahlung im Handel angeboten.<br />
97 Prozent des irdischen Wassers ist salzig,<br />
weitere zwei Prozent liegen an den Polen zu Eis<br />
gefroren, nur ein Prozent gilt als Süßwasser,<br />
das man trinken kann, wäre es sauber. Wer mit<br />
ABB. 2: GESUNDHEITSGEFÄHRDENDE MIKROORGANISMEN IM WASSER (AUSWAHL)<br />
NAME<br />
KRANKHEITEN<br />
GRÖSSE<br />
BAKTERIEN VIREN PROTOZOEN<br />
E-coli (Escherichia coli),<br />
Hepatitis A,<br />
Amöbenruhr<br />
Salmonellen (Salmonella<br />
Norwalk-Virus,<br />
(Entamoeba histolytica),<br />
typhimurium), Cholera<br />
(Vibrio cholerae)<br />
Rota-Virus,<br />
Polio-Virus<br />
Giardia, Lamblien<br />
(Giardia intestinalis),<br />
Kryptosporidien<br />
(Cryptosporidium<br />
parvum)<br />
0,2-5 μm<br />
~ 0,02-0,2 μm<br />
1 μm = 1 Mikron = 1/1000 mm;<br />
zum Vergleich: ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von ca. 100 Mikron.<br />
1-15 μm<br />
Krankheitserregern infiziertes Wasser trinkt,<br />
riskiert krank zu werden. 80 Prozent aller Reisekrankheiten<br />
gehen darauf zurück.<br />
Fakt ist auch, dass der menschliche Körper zu<br />
50 bis 60 Prozent aus Wasser besteht. Ist man<br />
sportlich aktiv, versucht der Organismus gerade<br />
auch an heißen Tagen die erhöhte Köpertemperatur<br />
durch Schwitzen auszugleichen.<br />
Die dadurch verlorene Flüssigkeit muss durch<br />
Trinken wieder aufgenommen werden, damit<br />
man nicht überhitzt.<br />
Sauberes Trinkwasser ist klar, farb- und geruchlos.<br />
Es enthält wichtige Minerale und Salze, aber<br />
nur eine begrenzte Zahl an Keimen (100 Stück pro<br />
100 Milliliter). Wasser aufzubereiten empfiehlt<br />
sich nicht nur für Reisende in ferne Regionen mit<br />
geringen Hygienestandards. Auch Bergwanderer<br />
sollten nicht aus jedem Bach trinken – auch wenn<br />
er noch so sauber aussieht. Ein Blick fluss- oder<br />
bachaufwärts gibt Aufschluss darüber, wie sauber<br />
das Wasser wirklich ist (Abb. 1).<br />
Wasser sollte aber nicht nur zum Trinken,<br />
sondern auch zum Zähneputzen und Kochen<br />
aufbereitet werden. Zu den häufigsten gesundheitsgefährdenden<br />
Verunreinigungen zählen die<br />
Mikroorganismen Bakterien, Viren und Protozoen.<br />
Die Art und Größe der Keime entscheidet<br />
darüber, welche Form der Wasseraufbereitung<br />
optimal ist.<br />
Bakterien sind Einzeller, die sich in warmem<br />
Wasser sehr schell vermehren. Viren sind<br />
Parasiten. Sie vermehren sich nur in lebenden<br />
Zellen, da sie keinen eigenen Stoffwechsel haben.<br />
Hitze vertragen sie nur schlecht. Protozoen sind<br />
tierische Einzeller, die wie Bakterien und Viren<br />
über tierische und menschliche Fäkalien ins<br />
Trinkwasser gelangen. Als Parasiten umgeben sie<br />
sich zum eigenen Schutz mit einer hartschaligen<br />
Membran (Zyste). Im menschlichen Körper führen<br />
sie zu akuten Magen-Darm-Erkrankungen.<br />
Meist sind sie im Oberflächenwasser zu finden.<br />
Allerdings wurden sie in Milwaukee, London<br />
und Sydney auch schon im Trinkwasser nachgewiesen.<br />
Die Aufnahme einer einzigen Zelle<br />
genügt, um sich zu infizieren.<br />
Landwirtschaftliche Gifte Herbizide, Pestizide<br />
und Dünger (Phosphat und Nitrat) werden<br />
weltweit in großen Mengen eingesetzt. Über<br />
den Regen werden die Chemikalien ausgewaschen<br />
und gelangen so in die Gewässer und<br />
in das Grund-, ohne Aufbereitung auch in das<br />
Trinkwasser. Doch nicht nur dort, wo die Gifte<br />
vor Ort eingesetzt werden, tauchen sie im<br />
Wasser wieder auf. Das Insektizid DDT (Dichlordiphenyltrichlorethan),<br />
das seit 2005 in weiten<br />
Teilen der Welt verboten ist, fand man selbst in<br />
© KATADYN, MSR