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TECHNIK<br />

Wegweisende Technologie<br />

Seit Dezember 2016 ist es in Betrieb – das zurzeit weltweit modernste Ionentherapie-<br />

und Forschungszentrum, in dem in vielerlei Hinsicht mit wirklich<br />

wegweisenden Technologien gearbeitet wird, und das in den unterschiedlichsten<br />

Bereichen. Denn Teilchenbeschleuniger, die in enger Zusammenarbeit mit<br />

dem Genfer CERN entwickelt wurden, befinden sich bei MedAustron genauso<br />

im Einsatz wie Industrieroboter, die je nach Bedarf in sieben Bewegungsrichtungen<br />

agieren oder DMX-gesteuerte Leuchten, die den Patienten als „charmante“<br />

Orientierungshilfe dienen.<br />

Spezielle Anwendungen verlangen<br />

nach speziellen Lösungen.<br />

Und das in Wiener<br />

Neustadt beheimatete Krebsbehandlungs-<br />

und Forschungszentrum<br />

MedAustron ist definitiv etwas<br />

ganz Besonderes. Ähnliche Einrichtungen<br />

gibt es auf der ganzen Welt<br />

nur fünf an der Zahl, schließlich ist<br />

der Teilchenbeschleuniger der Niederösterreicher<br />

einer der wenigen,<br />

der sowohl Protonen als auch Kohlenstoffionen<br />

punktgenau auf Primärtumore<br />

„abfeuern“ kann. „Das<br />

Wundermittel schlechthin gegen<br />

Krebs gibt es zwar nicht, aber die<br />

Ionentherapie ist eine vielversprechende<br />

Ergänzung im Spektrum der<br />

Therapiemethoden. Sie kann beispielsweise<br />

bei Tumoren helfen, die<br />

gegen traditionelle Strahlentherapie<br />

resistent sind oder sich in schwierig<br />

zu behandelnden anatomischen<br />

Lagen befinden“, zeigt sich die<br />

PR- & Marketing-Verantwortliche<br />

der EBG MedAustron GmbH Petra<br />

Wurzer, stolz auf eine Anlage, die<br />

gemeinsam mit Experten des Europäischen<br />

Kernforschungszentrums<br />

CERN konzipiert wurde. Vorerst<br />

kommen in Wiener Neustadt ausschließlich<br />

Protonen zum Einsatz<br />

bei der Krebsbehandlung, ab 2018<br />

sollen dann aber Bestrahlungen mit<br />

Kohlenstoffionen folgen. „In beiden<br />

Fällen handelt es sich um geladene<br />

Teilchen, mit denen der Tumor<br />

bestrahlt wird. Welche Teilchenart<br />

zum Einsatz kommt, hängt von der<br />

Art des Tumors ab“, verrät Petra<br />

Wurzer. Der große Vorteil dieser<br />

Behandlungsmethode ist ein hochpräziser,<br />

gezielter „Beschuss“ des<br />

vorhandenen Tumors mit geladenen<br />

Teilchen, das umliegende gesunde<br />

Gewebe wird dabei weitestgehend<br />

geschont. Derzeit läuft der Patientenbetrieb<br />

bei MedAustron noch<br />

im 1-Schicht-Modus, aber hinter<br />

den Kulissen wird bereits eifrig an<br />

der Inbetriebnahme weiterer Behandlungsräume<br />

gearbeitet. Nun,<br />

das u. a. mithilfe von Beckhoff und<br />

IWAASS realisierte Orientierungssystem<br />

ist bereits jetzt startklar für<br />

den ab 2020 erwarteten Vollbetrieb<br />

mit bis zu 1.000 Patienten jährlich.<br />

Eine innovative Lösung<br />

für ein innovatives Haus<br />

Das MedAustron-Gebäude ist<br />

Wegbeschreibung auf dem iPad<br />

ungefähr drei Fußballfelder groß.<br />

Groß genug also, um irgendwann<br />

einmal eine falsche Abzweigung<br />

zu nehmen als Patient. Das wollte<br />

man verhindern. Allerdings nicht<br />

mit den „klassischen“ Methoden<br />

wie spitalsüblichen Hinweisschildern<br />

oder mehr oder weniger<br />

aussagekräftigen Stickern an der<br />

Wand. „Wir wollten ein Leitsystem,<br />

das genauso innovativ ist wie das,<br />

was wir hier machen“, erklärt Petra<br />

Wurzer, warum es bei MedAustron<br />

nunmehr die Beleuchtung ist, die<br />

den Patienten den Weg vom Empfang<br />

bis zu den einzelnen Wartebereichen<br />

weist. Wobei diese je nach<br />

Behandlungsraum auf roten, blauen,<br />

gelben, violetten oder grünen<br />

Pfaden wandeln. „Bei der Rezeption<br />

erhält der Patient die Information,<br />

in welchen Behandlungsraum<br />

er als nächstes muss. Die Wegbeschreibung<br />

dorthin findet er auf<br />

einem im Eingangsbereich montierten<br />

iPad. Dort sind die Wartebereiche<br />

für das Erstgespräch, für<br />

die Kontrolluntersuchung, für CT/<br />

MR, für das Untersuchungszimmer<br />

sowie für die Bestrahlungsräume<br />

in verschiedenfarbigen<br />

Kreisen aufgelistet. Wird nun<br />

beispielsweise der Bestrahlungsraum<br />

2 angepeilt, reicht ein Touch<br />

auf den gelben Bestrahlungsraum<br />

2-Button und schon gehen die im<br />

wahrsten Sinne des Wortes wegweisenden<br />

gelben Lichter an“,<br />

beschreibt IWAASS-Geschäftsleiter<br />

Guido Werni eine innovative<br />

Leitsystem-Lösung, die sich vor<br />

allem im Gesundheits- und Pflegebereich<br />

zunehmender Beliebtheit<br />

erfreut. Schließlich ist es längst<br />

kein Geheimnis mehr, dass sich<br />

bestimmte Lichtfarben wohltuend<br />

auf Körper und Seele auswirken.<br />

Bei MedAustron sind es insgesamt<br />

rund 250 Beleuchtungsmittel, die<br />

einerseits als „charmante“ Orientierungshilfe<br />

fungieren und andererseits<br />

eine „gute Wohlfühlstimmung“<br />

verbreiten.<br />

Rund um die Uhr in Betrieb<br />

Während sich die bei Med-<br />

Austron montierten Leitsystem-<br />

Panels üblicherweise zwischen<br />

20 und 6 Uhr in den Nachtmodus<br />

begeben und die Anzeige abschalten,<br />

bleibt die dahinterliegende<br />

Steuerungstechnik – ein CX5120<br />

Embedded PC mit 8-GB-CFast-<br />

Karte – rund um die Uhr hellwach.<br />

„Das ist auch der Grund, warum<br />

wir hier Komponenten einsetzen,<br />

die ursprünglich für die industrielle<br />

Automatisierung erfunden<br />

wurden. Wir wollten einfach sichergehen,<br />

dass auch nach einem<br />

monatelangen Dauerbetrieb nichts<br />

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Die Beleuchtungsmittel, die als Orientierungshilfe dienen, verbreiten auch eine Wohlfühlstimmung.<br />

Auch bei Industriebauten anwendbar?

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