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25.000 Illegale nach Masseneinwanderung

Einwanderer tauchen nach negativen Asylbescheiden in Österreich einfach unter

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4 Innenpolitik<br />

Neue Freie Zeitung<br />

„Die Kinder sollen wieder<br />

für das Leben lernen!“<br />

Der freiheitliche Lehrervertreter Josef Pasteiner erläutert im<br />

NFZ-Interview die Gründe für die aktuellen Probleme im österreichischen<br />

Schulsystem und skizziert die freiheitlichen Vorschläge<br />

zur Lösung dieser von SPÖ und ÖVP verschuldeten Misere.<br />

Herr Professor Pasteiner, wie<br />

beurteilt ein langjähriger Gymnasiallehrer<br />

die Reformbestrebung<br />

der rot-schwarzen Koalition im<br />

Bildungsbereich?<br />

Pasteiner: Was in den letzten<br />

Jahrzehnten auch immer als „tolle<br />

Reformen“ verkauft worden ist,<br />

hat sich in der Realität als Akte der<br />

Schulzerstörung erwiesen. Beginnend<br />

mit Kürzungen der wöchentlichen<br />

Unterrichtszeit in vielen<br />

Fächern, dem<br />

vermeiden des<br />

„Sitzenbleibens“<br />

bis hin<br />

zur Degradierung<br />

der Rechtschreibung<br />

zur<br />

Nebensache. Organisatorisch umgesetzt<br />

hat man das mit der „Neuen<br />

Mittelschule“ (NMS), die sich teurer<br />

als die Hauptschule, aber mit<br />

einem geringeren Lernniveau erwiesen<br />

hat. Und jetzt soll mit einer<br />

niveaulosen Gesamtschule auch<br />

noch die letzte Bildungshochburg,<br />

das Gymnasium, geschleift werden<br />

– und die ÖVP-dominierte Lehrergewerkschaft<br />

schweigt.<br />

Woran hapert es im österreichischen<br />

Bildungssystem?<br />

Pasteiner: Die Lehrpläne haben<br />

seit 14 Jahren hauptsächlich nur<br />

noch didaktische Inhalte und sind<br />

sehr kurz formuliert. Dies war offensichtlich<br />

die Antwort der Politik<br />

auf die ständigen Forderungen<br />

von „Schulexperten“ und Medien,<br />

die Lehrpläne zu „entrümpeln“.<br />

Engagierte Junglehrer können sich<br />

kaum noch daran orientieren, während<br />

sich linke Kuschelpädagogen<br />

darüber freuen. Dazu kam das<br />

2013 von den Lehrern heftig bekämpfte<br />

neue Dienstrecht und<br />

die neue Lehrerausbildung.<br />

Die Lehrer müssen seither<br />

mehr unterrichten, bekommen<br />

dafür aber weniger<br />

bezahlt. Gleichzeitig wurden<br />

die hochqualifizierten<br />

Spezialausbildungen<br />

„Akte der Schulzerstörung<br />

wurden als ,tolle<br />

Reformen‘ verkauft.“<br />

für die verschiedenen Schultypen<br />

und Fächer abgeschafft und stattdessen<br />

gibt es eine verkürzte „Allrounder-Ausbildung“.<br />

Nach einer<br />

vierjährigen Bachelorausbildung<br />

müssen alle Junglehrer schon voll<br />

unterrichten und „berufsbegleitend“<br />

nur noch ein zweisemestriges<br />

„Masterstudium“ absolvieren.<br />

Was müsste passieren, um das<br />

heimische Bildungssystem wieder<br />

auf Vordermann zu bringen?<br />

Pasteiner:<br />

Eine verantwortungsbewusste<br />

Schulpolitik<br />

heißt<br />

Schluss mit<br />

der Gesamtschul-Diskussion.<br />

Dazu braucht<br />

es keine „Pilotprojekte“. Ein Blick<br />

<strong>nach</strong> Deutschland zeigt, dass dieser<br />

Schultyp gescheitert ist. Unser<br />

differenziertes Schulsystem hat<br />

sich bis zum „Schulversuchswahn“<br />

<strong>nach</strong> der Jahrtausendwende bestens<br />

bewährt. Im „Freiheitlichen<br />

Schul- und Bildungsprogramm“<br />

sind unsere Vorschläge aufgeführt,<br />

von der Verbesserung der Lehrerausbildung<br />

bis hin zu neuen Lehrplänen,<br />

damit die Schüler wieder<br />

„für das Leben“ lernen. Damit sie<br />

das auch schaffen, sollten sie über<br />

ausreichende Deutschkenntnisse<br />

bereits vor Eintritt in den Regelunterricht<br />

verfügen.<br />

Josef Pasteiner unterrichtete 35 Jahre am Bundesgymnasium Babenbergerring<br />

(Wiener Neustadt) und ist seit 2008 Obmann der Freiheitlichen<br />

Lehrer in Niederösterreich sowie Bundesobmannstellvertreter.<br />

Foto: NFZ<br />

Foto: NFZ<br />

Thema<br />

der<br />

Woche<br />

Nicht mehr jedem, was er braucht, sondern allen das Gleiche. Das ist die<br />

Qualitätsoffensive<br />

Die FPÖ will mit ihrem Bildungsreform-Paket die<br />

Österreichs Bildungssystem schlitterte unter Rot-Schwarz von<br />

einer „Reform“ in die nächste. Die Änderungen in der Verwaltung<br />

des Bildungssektors und qualitätssenkende Maßnahmen bei den<br />

Lehrinhalten hinterließen Spuren. Österreichs Schüler schneiden bei<br />

internationalen Bildungsvergleichstests immer schlechter ab.<br />

Die Leistungen der österreichischen<br />

Schüler beim letzten<br />

PISA-Test 2015 lagen – wie schon<br />

bei den vorherigen Vergleichstests<br />

der OECD – nur noch auf einem<br />

Platz im Mittelfeld und zeigten<br />

weiter „Tendenz <strong>nach</strong> unten“.<br />

Gefährlicher Abwärtstrend<br />

Mit ein Grund ist auch der überdurchschnittlich<br />

hohe Anteil von<br />

Schülern mit Migrationshintergrund.<br />

Der ist in Österreich von elf<br />

Prozent im Jahr 2006 auf 20 Prozent<br />

im Jahr 2015 gestiegen. Der<br />

OECD-Schnitt liegt bei 13 Prozent.<br />

Diese Gruppe schneidet bei der<br />

PISA-Studie deutlich schlechter ab<br />

als Schüler, deren Eltern in Österreich<br />

geboren wurden. In den Naturwissenschaften<br />

erreichten auch<br />

bereits in Österreich geborene Einwandererkinder<br />

nur das Niveau der<br />

Türkei oder Albaniens, im Ausland<br />

geborene sogar nur das Niveau von<br />

Jordanien oder Indonesien.<br />

Da verwundert es auch nicht,<br />

dass von den 18- bis 24-Jährigen<br />

mit Migrationshintergrund jeder<br />

sechste die Schule oder eine Lehre<br />

abgebrochen hat, bei den Österreichern<br />

hingegen nicht einmal jeder<br />

zwanzigste Jugendliche.<br />

Und das Problem wird sich weiter<br />

verschärfen. In den Kindergärten<br />

haben österreichweit bereits<br />

31 Prozent der Kinder eine andere<br />

Muttersprache als Deutsch. Laut<br />

Statistik Austria betrug ihr Anteil<br />

im Schuljahr 2015/16 österreichweit<br />

24 Prozent, in Wien bereits an<br />

die 50 Prozent.<br />

Deutsch vor Schuleintritt<br />

„An der öffentlichen Schule ist<br />

an einen Unterricht <strong>nach</strong> den klassischen<br />

Schultypen nicht mehr zu<br />

denken. Ohne zusätzliche Mittel für<br />

gezielte Sprachförderungen ist das<br />

Problem nicht zu lösen“, beklagte<br />

die niederösterreichische Schulinspektorin<br />

Sabine Karl-Moldan. Im<br />

Zuge des letzten Integrationspakets<br />

des Bundes hat Niederösterreich<br />

trotzdem nur sechs Sozialarbeiter<br />

zugewiesen bekommen.

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