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Stiepeler Bote Nr. 255 – September 2017

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SERIE: STIEPEL HISTORISCH<br />

Fünf Generationen und ein Sportplatz<br />

Gaststätten in Stiepel, Folge eins: Haus Schreier<br />

Der <strong>Stiepeler</strong> <strong>Bote</strong> veröffentlicht<br />

in Zusammenarbeit<br />

mit dem <strong>Stiepeler</strong> Verein für<br />

Heimatforschung eine Serie<br />

über historische Gaststätten<br />

in Stiepel. In loser Reihenfolge<br />

werden die Folgen<br />

erscheinen. Die erste Folge<br />

befasst sich mit der Gaststätte<br />

„Haus Schreier“.<br />

Heute ist es „Der Grieche“ in<br />

Stiepel, doch die Geschichte<br />

der Gastwirtschaft an der<br />

Gräfin-Imma-Straße 48 beginnt<br />

mit Familie Schreier<br />

bereits im Jahr 1836 am ursprünglichen<br />

Standort auf<br />

der anderen Straßenseite<br />

schräg gegenüber, heute die<br />

Hausnummer 49. Das genaue<br />

Jahr des Grundstückerwerbs<br />

und des Hausbaues ist nicht<br />

bekannt, aber man kann davon<br />

ausgehen, dass Heinrich<br />

Schreier vor 1824 mit dem<br />

Beruf des Leinenwebers nach<br />

Stiepel gekommen ist. Das<br />

von ihm erworbene, ursprünglich<br />

rund 19.000 m² große<br />

Grundstück war Teil des seit<br />

der sog. Markenteilung 1786<br />

dem evangelischen Pastorat<br />

gehörenden Waldstücks, des<br />

„Pastoratsbusches“. Auf diesem<br />

Grundstück errichtete er<br />

zusammen mit seiner Ehefrau<br />

Das ursprüngliche Haus, heute Hausnummer 49, mit dem gemauerten<br />

Kamin der Bäckerei.<br />

Foto: privat<br />

Anna Catharina, geborene<br />

Wefelscheid, das Fachwerkhaus.<br />

Ab 1836 betrieb er dort<br />

eine Schankwirtschaft, die<br />

später zunächst sein Sohn<br />

Friedrich Wilhelm Schreier (*<br />

1841, verheiratet mit Mathilde,<br />

geborene Schulte-Schüren),<br />

dann sein Enkel Heinrich<br />

Schreier (* 1871, verheiratet<br />

mit Caroline, geborene Grünendiek)<br />

weiterbetrieben. Die<br />

beiden letztgenannten Schreiers<br />

hatten als Haupterwerb<br />

den Beruf des Bäckers, von<br />

der Bäckerei zeugt noch der<br />

gemauerte außenliegende<br />

Kamin an der Ostseite des<br />

Hauses. Heute ist dieser Kamin<br />

mit Schiefer verkleidet.<br />

Neben der Bäckerei betrieben<br />

sie einen kleinen Laden und<br />

die besagte Gastwirtschaft.<br />

Aus dieser Zeit ist im heutigen<br />

Garten noch eine Steinplatte<br />

erhalten, die, versehen mit<br />

neun eingemeißelten kleinen<br />

Kreisen, zu einer Außen-Kegelbahn<br />

gehörte und als Stellfläche<br />

für die Kegel diente.<br />

Erwähnenswert ist der nach<br />

1900 auf dem Grundstück<br />

liegende ehemalige Sportplatz.<br />

In der Gründerzeit des<br />

Fußballs um die vorletzte<br />

Jahrhundertwende hatte Stiepel<br />

mehrere Fußballvereine,<br />

aber keinen vernünftigen<br />

Sportplatz. Diesen stellte Wirt<br />

Heinrich Schreier auf seinem<br />

Grundstück zur Verfügung,<br />

und zwar auf der Fläche der<br />

heutigen Siedlung Auf der<br />

Egge. Allerdings war die<br />

Existenz des Sportplatzes<br />

nicht von langer Dauer. Im<br />

Jahr 1913 verkaufte Heinrich<br />

Schreier die Grundstücksfläche,<br />

auf der in den 1920er<br />

Jahren durch die Gemeinde<br />

8 | <strong>Stiepeler</strong> <strong>Bote</strong> | <strong>September</strong> <strong>2017</strong>

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