Leitfaden_Minibasketball-2017_web
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Technik<br />
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Passen und Fangen - Zahlenpassen, Fangspiel<br />
Lernziele:<br />
• Schnelles Passen und Fangen, Mitspieler und Gegenspieler sehen<br />
• Genaues Passen und Fangen, Mitspieler sehen<br />
• Peripheres Sehen, Mitspieler und Gegner sehen<br />
• Bereitschaft beim Passen und Fangen, auch in der Bewegung und unter Druck<br />
Material:<br />
• Mehrere Basketbälle/Softbälle<br />
• Hütchen<br />
Übungen:<br />
• Zahlenpassen: Jeder Spieler bekommt eine<br />
Nummer von 1 bis X. Die Spieler passen sich in<br />
der Zahlenfolge den Ball zu. Dabei bewegen sie<br />
sich frei im Spielfeld.<br />
• Zahlenpassen als Fangspiel: Ein oder mehrere<br />
Fänger versuchen die anderen Spieler zu berühren.<br />
Wer berührt wurde, wird neuer Fänger.<br />
Die Gejagten haben einen oder mehrere Bälle,<br />
die sie sich zupassen dürfen. Wer einen Ball in<br />
der Hand hat darf nicht abgeschlagen werden.<br />
Erschwerte Variante:<br />
• Mehrere Teams bewegen sich in einem Feld.<br />
• Vorgeben, welche Passarten gespielt werden<br />
dürfen.<br />
• Jeder muss nach seinem Pass eine Aufgabe<br />
erfüllen (z.B. Hütchen am Spielfeldrand berühren).<br />
• Auf Ansage einer Nummer, versucht derjenige<br />
der gegnerischen Mannschaft den Ball zu<br />
stehlen oder dieser Spieler muss so schnell<br />
wie möglich einen Korb erzielen.<br />
Methodische Hinweise:<br />
• Darauf achten, dass beim Fangen und Passen keine Schrittfehler passieren, jedoch hierbei das Niveau<br />
der Kinder berücksichtigen.<br />
• Die Spieler müssen ihre Mit– und Gegenspieler beobachten und ausweichen, damit es keine Zusammenstöße<br />
gibt.<br />
• Beim Fangspiel zunächst Softbälle verwenden, da die Spieler am Anfang nicht immer den Passgeber<br />
beobachten.<br />
• Augenkontakt beim Passen und Fangen mit dem Mitspieler.<br />
• Gutes Startspiel!<br />
6.3 Werfen<br />
Werfen ist das, was beim Basketballspielen alle am liebsten<br />
machen. Noch schöner ist aber werfen und treffen.<br />
Daher ist es wichtig, den Kindern möglichst viele Erfolgserlebnisse<br />
(heißt Treffer) zu ermöglichen. Da der Korb oft<br />
auf der normalen Höhe von 3,05 Meter hängt, der Ball<br />
noch sehr schwer und die Kinder noch sehr klein und<br />
schmächtig sind, muss man den Kindern Erleichterungen<br />
schaffen, um trotzdem treffen zu können. Man kann den<br />
Korb näher holen, indem man die Kinder von Erhöhungen<br />
(Bänke, Kästen, etc.) werfen lässt. Man kann leichtere<br />
und kleiner Bälle verwenden und man kann alternative<br />
Ziele (stehende Weichböden, Sprossenwand, Hütchen,<br />
Korbballkörbe, umgekehrte Kästen, etc.) anbieten, um<br />
den Kindern Treffer zu ermöglichen. Dies ist sehr wichtig,<br />
denn Kinder brauchen zur Motivation unbedingt Erfolgserlebnisse.<br />
Zunächst geht es beim Werfen auch darum, ein Wurfgefühl<br />
für höher hängende Ziele zu entwickeln. Dazu<br />
gehört, dass die Kinder lernen, den Schwung aus den<br />
Beinen mitzunehmen und auf die Armstreckung zu übertragen.<br />
Anfänglich können/sollen die Kinder auch beidhändig<br />
werfen. Erst wenn die Kinder genügend Kraft und<br />
Schwungtechnik entwickelt haben, um mit dem Ball gut<br />
zum Korb zu kommen, sollte man mit der einhändigen<br />
Technik beginnen. Ob dies mit 10, 11, 12, 13 oder 14 Jahren<br />
gelingt, ist individuell sehr unterschiedlich und kann<br />
nicht verallgemeinert beantwortet werden.<br />
6.3.1 Wurfspiele<br />
Das Werfen auf den Korb ist für jedes Kind, welches<br />
Basketball spielt, immer die größte Attraktion. Deshalb<br />
widmen wir den Wurfspielen ein extra Kapitel. Bei diesen<br />
Spielen sollte eine hohe Anzahl von Würfen im Vordergrund<br />
stehen, die Komponente „Zeitdruck“ aber eher<br />
hintenanstehen. Ansonsten wird die noch sehr unsichere<br />
Wurftechnik nicht verbessert, sondern ein schnelles<br />
Wegstoßen des Balles als Wurf zur Gewohnheit. Generell<br />
muss man einfallsreich und kreativ sein, damit die<br />
Kinder Erfolgserlebnisse haben. Sollten die Körbe nicht<br />
verstellbar sein, nur schwerere 5er Bälle zur Verfügung<br />
stehen und die Minikinder nur mit Mühe den Ring erreichen,<br />
muss man hier beispielsweise mit Turnkästen unterstützend<br />
eingreifen. Fast alle Wurfspiele kann man in<br />
der Form abwandeln.<br />
• Around the world<br />
• Jackpot<br />
• Bump<br />
• Nachsetzen<br />
• Roulette<br />
• Hütchen-Wurfspiel<br />
• Touchball<br />
6.3.2 Korbleger<br />
Technik<br />
Auch mit sieben Jahren kann man Kindern schon die<br />
Grundformen des Korblegers beibringen. Dabei sollte<br />
man aber nicht die bekannten methodischen Reihen nutzen,<br />
da diese zu explizit sind und die Kinder sich schwierig<br />
auf diese langen und monotonen Übungen konzentrieren<br />
können. Wir möchten hier eine etwas spielerische<br />
Methode vorstellen, die im ersten Schritt den Schwerpunkt<br />
auf die Rhythmisierung beim Korbleger legt. Der<br />
Rhythmus des Zweierkontakts ist der elementare Teil des<br />
Korblegers. Ist dieser beherrscht, kann man später am<br />
Abschluss arbeiten, linke Seite oder rechte Seite, etc.<br />
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