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2017-06-01_AfD-Bundestagswahlprogramm_Onlinefassung

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12 Wahlprogramm Bundestagswahl <strong>2<strong>01</strong>7</strong> | Verteidigung der Demokratie in Deutschland<br />

einem jahrhundertelangen Prozess. In den letzten Jahrzehnten<br />

ist erschreckenderweise eine Abkehr von diesen europäischen<br />

Grundwerten zu verzeichnen. Diesem zivilisatorischen Rückschritt<br />

gilt es entgegenzutreten.<br />

Die Alternative für Deutschland tritt für die Gleichheit vor<br />

dem Gesetz ein. Deshalb lehnen wir sogenannte „Quotenregelungen“<br />

ab.<br />

In Artikel 3 des Grundgesetzes heißt es: „Männer und<br />

Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche<br />

Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und<br />

Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile<br />

hin. Niemand darf wegen seines Geschlechtes benachteiligt<br />

oder bevorzugt werden.“ Diese Sätze haben einen klaren und<br />

guten Sinn. Das Recht, nicht vom Staat aufgrund des eigenen<br />

Geschlechts benachteiligt zu werden, ist ein individuelles<br />

Menschenrecht. Es kommt jedem Menschen in gleicher Weise<br />

zu. Manche Juristen vertreten die falsche These, Artikel 3 GG<br />

erlaube es dem Staat, einzelne Menschen „stellvertretend“ für<br />

ihr jeweiliges Geschlecht zu bevorzugen oder zu benachteiligen,<br />

um die als Kollektive vorgestellten Geschlechter „gleichzustellen“.<br />

Jedoch kann es in einem freiheitlichen Rechtsstaat<br />

niemals legitimes Ziel staatlichen Handelns sein, in willkürlich<br />

abgegrenzten gesellschaftlichen Teilbereichen eine ebenso<br />

willkürlich festgesetzte „Geschlechterquote“ zu erzwingen.<br />

Genauso wenig kann eine gesetzlich vorgeschriebene Ungleichbehandlung<br />

ein Mittel zur Verwirklichung von Gleichberechtigung<br />

sein. Gesetze, die solches vorschreiben, sind verfassungswidrig<br />

und abzulehnen. Die <strong>AfD</strong> wird sich im Deutschen<br />

Bundestag für ihre Aufhebung einsetzen.<br />

1.15.1 Vertragsfreiheit bewahren<br />

Die Alternative für Deutschland tritt für die Bewahrung bzw.<br />

Wiederherstellung der bürgerlichen Selbstbestimmung im Zivilrechtsverkehr<br />

ein. Deshalb lehnen wir sogenannte ,,Antidiskriminierungsgesetze“<br />

ab. Zentraler Grundwert einer freiheitlichen<br />

Zivilrechtsordnung ist die Vertragsabschlussfreiheit, das<br />

ist die Freiheit jedes Einzelnen, selbst darüber zu entscheiden,<br />

ob er mit einem anderen Bürger in rechtliche Beziehungen<br />

treten will oder nicht. Unter dem Einfluss der Europäischen<br />

Union wird dieses fundamentale Prinzip der Privatautonomie<br />

in der deutschen Gesetzgebung Schritt für Schritt zerstört.<br />

In einer freiheitlichen Grundordnung ist der Staat in seinem<br />

Handeln gegenüber dem Bürger der Pflicht zur Gleichbehandlung<br />

unterworfen der Bürger selbst jedoch ist in der Gestaltung<br />

seiner privaten Rechtsverhältnisse frei.<br />

Eine Aufhebung dieser Trennung zwischen Staat und Gesellschaft<br />

beschädigt die freiheitliche Natur der Rechtsordnung<br />

und öffnet die Tür für eine in letzter Konsequenz totalitäre<br />

Herrschaftsordnung. Die <strong>AfD</strong> wird sich im Deutschen Bundestag<br />

gegen diese Entwicklung und für die Bewahrung einer<br />

freiheitlichen Privatrechtsordnung einsetzen.

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