2017-06-01_AfD-Bundestagswahlprogramm_Onlinefassung
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Wahlprogramm Bundestagswahl <strong>2<strong>01</strong>7</strong> | Unser Gesundheitssystem ist in Gefahr 61<br />
12.4 Stationäre Versorgung durch Investitionen<br />
sicherstellen<br />
Wir wollen die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser<br />
durch Abbau von Investitionsstaus verbessern und damit<br />
auch die Chance für den Erhalt von wohnortnahen Häusern<br />
in kommunaler Trägerschaft erhöhen.<br />
Die wirtschaftlich angespannte Lage der meisten Krankenhäuser<br />
wird durch die fehlende Investitionsfinanzierung der<br />
Länder weiter verschärft. Seit Jahren werden nur etwa die<br />
Hälfte der ca. 5,5 Milliarden Euro für den Erhalt der Krankenhäuser<br />
erforderlichen Mittel bereitgestellt. Die daraus<br />
resultierende Notwendigkeit, Investitionsmittel aus den<br />
Behandlungspauschalen zu finanzieren, führt zur weiteren<br />
Verschärfung der finanziellen Situation vieler Krankenhäuser.<br />
Nicht wenige Kommunen sahen sich deshalb veranlasst,<br />
Krankenhäuser an private Träger zu verkaufen. Unverkennbar<br />
ist seit Einführung der Fallpauschalen (DRG) im Jahr<br />
2002 eine Privatisierungswelle zu verzeichnen.<br />
Wir unterstützen die Trägervielfalt im Krankenhauswesen<br />
und lehnen eine Entwicklung hin zur Monopolbildung<br />
entschieden ab.<br />
12.5 Krankenhaus-Notfallambulanzen entlasten<br />
Die Ambulanzen der Krankenhäuser sollen durch die Einrichtung<br />
von Portal-Praxen entlastet werden.<br />
Aufgrund von teilweise langen Wartezeiten im ambulanten<br />
Bereich werden die Notfallambulanzen der Krankenhäuser<br />
mit einer zunehmenden Anzahl von unkritischen Behandlungsfällen<br />
überschwemmt. Wir setzen uns deshalb, wie in<br />
einigen Bundesländern bereits praktiziert, für die Einrichtung<br />
von Portal-Praxen aus dem niedergelassenen Bereich<br />
am Krankenhaus ein.<br />
12.6 Ambulante Versorgung durch ein<br />
Hausarztsystem optimieren<br />
Durch das flächendeckende Angebot eines Hausarztsystems<br />
sollen ambulante Behandlungen besser koordiniert<br />
und Doppeluntersuchungen vermieden werden. Das Kostenbewusstsein<br />
und die Eigenverantwortlichkeit des Bürgers<br />
sollen gestärkt werden. Die freie Arztwahl muss sichergestellt<br />
sein.<br />
12.7 Ärzte und Therapeuten überwiegend in<br />
Deutschland ausbilden<br />
Gesundheit ist immer auch eine Frage des Vertrauens.<br />
Bei Ärzten, Therapeuten oder Pflegekräften, die sprachliche<br />
Defizite aufweisen, kann keine Vertrauensbasis entstehen.<br />
Die Beschäftigung von ausländischem Personal, das oftmals<br />
sprachliche Defizite aufweist, kann somit keine Lösung zur<br />
Behebung des Personalmangels im Gesundheitswesen sein.<br />
Insbesondere müssen Ärzte, die in der Patientenversorgung<br />
tätig sind, über gute Sprachkenntnisse (Sprachniveau C1)<br />
verfügen. Deren fachliche Qualifikation muss uneingeschränkt<br />
dem deutschen Standard entsprechen.<br />
Ärzte und Therapeuten, die in Gesundheitsberufen arbeiten,<br />
sollen nach Möglichkeit in Deutschland ausgebildet sein<br />
oder über gute deutsche Sprachkenntnisse verfügen.