2017-06-01_AfD-Bundestagswahlprogramm_Onlinefassung
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58 Wahlprogramm Bundestagswahl <strong>2<strong>01</strong>7</strong> | Sozialpolitik<br />
11.6 Doppelbesteuerung der staatlichen Rente<br />
vermeiden<br />
Die <strong>AfD</strong> setzt sich dafür ein, zu überprüfen, ob die im Zuge<br />
der Einführung einer nachgelagerten Rentenbesteuerung<br />
vom Bundesverfassungsgericht als unrechtmäßig erkannte<br />
Doppelbesteuerung der Renten tatsächlich durch die derzeitige<br />
gesetzgeberische Regelung vermieden wird.<br />
11.7 Grundsicherung im Alter: Wer gearbeitet hat,<br />
muss später mehr haben<br />
Erwerbstätige, die jahrzehntelang sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigt waren, aber beispielsweise durch<br />
niedrige Entlohnung oder unterbrochene Erwerbsbiografien<br />
keinen Rentenanspruch aufbauen konnten, der das Niveau<br />
der Grundsicherung übersteigt, werden derzeit genauso<br />
behandelt, wie Personen, die niemals sozialversicherungspflichtig<br />
beschäftigt waren. Das ist ungerecht.<br />
Die <strong>AfD</strong> will daher dafür sorgen, dass durch Arbeitsleistung<br />
und andere anrechenbare Zeiten, zum Beispiel<br />
Erziehungszeiten, erworbene Rentenansprüche mit einem<br />
angemessenen Aufschlag zur Grundsicherung Berücksichtigung<br />
finden.<br />
Monaten erhalten ehemals langjährig Erwerbstätige Arbeitslosengeld<br />
II in gleicher Höhe und für die gleiche Zeitdauer<br />
Leistungen wie Arbeitslose, die noch nie zuvor Beiträge an<br />
die Arbeitslosenversicherung gezahlt haben. Dies stellt eine<br />
Geringschätzung der langjährigen Beitragszahler dar.<br />
Die <strong>AfD</strong> setzt sich für eine Bezugsdauer von Arbeitslosengeld<br />
I in Abhängigkeit von der Dauer der Vorbeschäftigung<br />
ein. Der Selbstbehalt bei der Berechnung von Arbeitslosengeld<br />
II ist sanktionsfrei zu erhöhen.<br />
Dies ist ein Gebot der Gerechtigkeit, um unterschiedliche<br />
Erwerbsbiografien bei Arbeitslosigkeit auch differenziert zu<br />
behandeln.<br />
11.9 Paritätische Finanzierung der Kranken- und<br />
Pflegeversicherung<br />
Die <strong>AfD</strong> setzt sich dafür ein, dass der Arbeitgeberanteil<br />
zur Kranken- und Pflegeversicherung wieder auf die gleiche<br />
Höhe wie der Arbeitnehmeranteil festgelegt wird.<br />
Die Risiken der Kostensteigerungen im Gesundheitswesen<br />
allein auf die Arbeitnehmer abzuwälzen, wie es die letzten<br />
Bundesregierungen getan haben, ist unsystematisch.<br />
11.8 Gerechtigkeit beim Arbeitslosengeld<br />
Seit der Sozialrechtsreform 2005 (Hartz-Reform) wird bei<br />
der Festlegung der Höhe des Anspruchs auf Arbeitslosengeld<br />
II und – von geringfügiger Stufung abgesehen – der Bezugsdauer<br />
von Arbeitslosengeld I nicht berücksichtigt, ob und<br />
gegebenenfalls wie lange der Betroffene zuvor sozialversicherungspflichtig<br />
erwerbstätig war. Nach in der Regel zwölf