2017-06-01_AfD-Bundestagswahlprogramm_Onlinefassung
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Wahlprogramm Bundestagswahl <strong>2<strong>01</strong>7</strong> | Außen- und Sicherheitspolitik: Deutsche Interessen durchsetzen 21<br />
auch deutsche Unternehmen gegen unsichere Rechtsverhältnisse<br />
absichern. Alle Abkommen müssen in transparenten<br />
Verfahren verhandelt werden.<br />
Die <strong>AfD</strong> lehnt aus den dargelegten Gründen CETA, TISA<br />
und TTIP ab.<br />
Dort, wo im Freihandel die Märkte versagen, soll die Handelspolitik<br />
korrigierend eingreifen. Mit einer strategischen<br />
Handelspolitik nehmen wir die Interessen unserer Bürger<br />
wahr und schützen ihre Arbeitsplätze im globalen Wettbewerb.<br />
Die <strong>AfD</strong> fordert die Bündelung der Außenwirtschaftsförderung<br />
im Bundesministerium für Wirtschaft.<br />
3.6 Entwicklungspolitik: Stabilität als Sicherheitsund<br />
Wirtschaftsinteresse<br />
Nach 50 Jahren Entwicklungspolitik ist das Ergebnis ernüchternd.<br />
Beispielsweise ist Afrika heute trotz (oder wegen)<br />
aller Hilfen nur mit rund zwei Prozent am Welthandel beteiligt.<br />
Durch das rapide Bevölkerungswachstum werden die<br />
Ergebnisse der Entwicklungspolitik wieder zunichtegemacht.<br />
Die <strong>AfD</strong> fordert einen grundsätzlichen Strategiewechsel in<br />
der Entwicklungspolitik.<br />
Dabei sollten die deutsche und die europäische Entwicklungshilfepolitik<br />
sich bewusst sein, dass die Dimension des<br />
afrikanischen Problems (2<strong>01</strong>5 1,2 Milliarden Einwohner;<br />
2050 prognostizierte 2,4 Milliarden Einwohner) so gewaltig<br />
ist, dass auch durch eine optimierte Entwicklungshilfepolitik<br />
dem Kontinent von außen nicht nachhaltig geholfen werden<br />
kann.<br />
Die <strong>AfD</strong> tritt für einen weiter gefassten Ansatz in der Entwicklungspolitik<br />
ein, welcher auch deutschen Sicherheitsund<br />
Wirtschaftsinteressen Rechnung trägt.<br />
Partnerländer und Projekte müssen unter Berücksichtigung<br />
von Erfolgspotenzial, Nachhaltigkeit und des möglichen<br />
Eigenanteils ausgewählt werden. Hilfe soll primär Hilfe<br />
zur Selbsthilfe sein.<br />
Wenn Länder in die Lage versetzt werden, sich aus eigener<br />
Kraft weiterzuentwickeln, verringert dies den Anreiz, nach<br />
Europa und insbesondere Deutschland auszuwandern.<br />
Durch Massenzuwanderung wird die Instabilität Deutschlands<br />
und Europas verstärkt, ohne die Probleme in den<br />
Krisenregionen zu lösen.<br />
Die Entwicklungsländer müssen gerechter in das internationale<br />
Handelssystem einbezogen werden mit Erleichterungen<br />
für deren Ausfuhren in die Industrieländer und<br />
einem angemessenen Schutz für den Aufbau der eigenen<br />
Wirtschaftsentwicklung. Marktwirtschaftliche Strukturen in<br />
allen Bereichen sollen gefördert werden. Das bedeutet eine<br />
weitgehende Beteiligung der Privatwirtschaft an Entwicklungsprojekten.<br />
Statt Finanztransfers fordern wir die Öffnung unserer<br />
Märkte für Produkte aus Entwicklungsländern. Zugleich<br />
wollen wir deutsche Unternehmer dabei unterstützen, in<br />
diese Länder zu investieren und dortige Unternehmer bei<br />
der Professionalisierung ihrer Tätigkeit fördern.