VSAO JOURNAL Nr. 5 - Oktober 2017

FOKUS ▶ SAUBER
Beschreibung der Situation, die Identifikation
vulnerabler Gruppen und die Ableitung
von Schutzmassnahmen.
Verhaltensmassnahmen
Diese Massnahmen sollen die Bevölkerung
bezüglich persönlicher Hygiene
sensibilisieren. Zentral ist das regelmässige
und gründliche Händewaschen sowie
Verhaltensregeln bei respiratorischen
Symptomen. Hier kann die Bevölkerung
eine wesentliche Rolle bei der
Prävention und Eindämmung einer
Pandemie spielen. Diese Massnahmen
sind natürlich auch in Pflegeinstitutionen
essentiell.
Kontaktmanagement und
Absonderungsmassnahmen
Diese von den Behörden verordneten
Massnahmen zielen auf die Eindämmung
der Influenza. Die Quarantäne
dient der Absonderung von Personen, die
einem Ansteckungsrisiko ausgesetzt waren
(Verdachtsfälle, Kontaktpersonen),
jedoch nicht krank sind bzw. keine Symptome
zeigen. Die Isolierung ist die Absonderung
von kranken oder infizierten
Personen.
Behördliche Massnahmen des
Distanzhaltens
Menschenansammlungen erhöhen die
Wahrscheinlichkeit der Übertragung von
Influenzaviren: Schulen können geschlossen
und Veranstaltungen abgesagt
werden. Vor deren Einsatz muss die Verhältnismässigkeit
der Massnahmen bezüglich
Nutzen und Wirkung sorgfältig
geprüft werden.
Medizinische Versorgung
Im Falle einer Pandemie wird das Gesundheitswesen
extremen Belastungen
ausgesetzt. Die medizinische Versorgung
der Patienten ist Aufgabe der Kantone. Die
überkantonale Koordination obliegt den
Kantonen in Zusammenarbeit mit dem
BAG. Sollte ein erhöhter Koordinationsbedarf
zwischen den Partnern bestehen,
wäre es die Aufgabe des Bundes, die Koordination
der zivilen und allenfalls militärischen
Mittel sicherzustellen.
Der Influenzapandemieplan Schweiz
stellt den Spitälern und anderen Pflegeeinrichtungen
Checklisten zur Verfügung,
um sie bei der Planung der im Hinblick
auf eine Pandemie intern umzusetzenden
Massnahmen zu unterstützen.
Schutzmassnahmen
Die praktizierte Handhygiene kann die
Übertragung von Krankheitserregern
wirksam reduzieren, wie beispielsweise
das Grippevirus. In Spitälern ist die Reinigung
der Hände mit einem Händedesinfektionsmittel
üblich. Für die Bevölkerung
muss die Handreinigung mit Seife
jederzeit möglich sein.
Die Schutzmasken reduzieren das Risiko
einer Übertragung durch Tröpfchen oder
Aerosole, je nach deren Eigenschaften.
Ihre Anwendung erfolgt unter Berücksichtigung
der Umstände (Beruf, betroffene
Gruppen). In den Leitlinien und Empfehlungen
des Influenzapandemieplans
Schweiz 2018 werden die Stückzahl der
Masken, über die die Pflegeeinrichtungen
verfügen sollten, genannt.
Antivirale Medikamente
Antivirale Medikamente (Neuraminidasehemmer)
können zur Therapie oder Prävention
eingesetzt werden. Deren Anwendung
erfolgt gemäss den Empfehlungen
der Experten. Die Verabreichung dieser
Therapien muss mit Bedacht erfolgen, um
das Auftreten von Resistenzen und einen
übermässigen Konsum zu vermeiden.
Impfung
Die Impfung ist die wirksamste präventive
Massnahme zum Schutz vor Infektionen,
die durch das Influenzavirus verursacht
werden. Im Falle eine Pandemie kann ein
passender Impfstoff aber erst vier bis sechs
Monate nach Auftreten eines pandemischen
Virus einsatzbereit sein.
Kommunikation
Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil
der Vorbereitung und Bewältigung
von Pandemien. Sie dient der Information
und Aufklärung aller betroffenen
Gruppen über das richtige Verhalten.
Verschiedene Informationskanäle (Printmedien,
Radio, Fernsehen, soziale Netzwerke)
werden zur Verbreitung von einfachen,
kurzen und verständlichen Botschaften
genutzt. Die Ärzte spielen dabei
als Multiplikatoren der Informationen
eine wesentliche Rolle.
Weitere Informationen
Auf der Website des BAG finden sich unter
dem Begriff «Pandemie» aktuelle Informationen.
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www.bag.admin.ch/pandemieplan
www.bag.admin.ch/pandemie-fachinfo
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22 VSAO JOURNAL ASMAC Nr. 5 Oktober 2017