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GAB November 2017

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MUSIK<br />

FOTO: MICHAEL DE BOER<br />

TIPP<br />

ROBERT<br />

REDWEIK<br />

am Black-Jack-<br />

Tisch des Lebens<br />

Robert Redweik hat zusammen<br />

mit seiner Schwester<br />

und ihrem Freund jetzt eine eigene<br />

Brausemarke auf dem Markt: eine<br />

Basilikum-Ingwer-Limo namens<br />

„Balis“. „Weil uns immer noch langweilig<br />

war“, lacht Robert im vollen<br />

Bewusstsein, dass er eigentlich<br />

schon vorher gut beschäftigt war.<br />

Wenn es jemanden gibt, der eigentlich an<br />

Überforderung kollabieren müsste, dann<br />

er. Aber wenn ein Redweik etwas nicht<br />

kann, dann die Beine stillhalten. Schon<br />

das erste Lied seines neuen Soloalbums<br />

„Dein Vegas“ drückt das ganz simpel aus,<br />

denn Robert Redweik muss sich immer<br />

wieder „Neu erfinden.“ Diese innere<br />

Unruhe begleitet ihn bereits sein ganzes<br />

Leben: „Meine erste Schulband hieß ja<br />

schon ‚Ill At Ease‘“, was bedeutet, dass er<br />

krank wird, wenn alles zu entspannt ist.<br />

Deswegen studierte er Chemie und<br />

Betriebswirtschaftslehre, machte einen<br />

Master of Business Research, und dann<br />

promovierte er auch noch. Er ist Dozent<br />

an der Hochschule für Musik und Theater<br />

München und vor allem ein gefragter<br />

Songschreiber für Leute wie zum Beispiel<br />

Udo Lindenberg und Howard Carpendale.<br />

Darüber hinaus darf er sich Gründer des<br />

LMU Entrepreneurship Center nennen<br />

– und nun treibt er sich also auch noch<br />

ganz nebenbei im Limonadengeschäft<br />

herum.<br />

„Ich liebe es, viele Dinge zu tun. Und alle<br />

diese Dinge haben etwas mit Kreativität<br />

zu tun, damit, etwas zu erschaffen“,<br />

erklärt Robert sein Leben. „Aber Musik war<br />

und ist und wird immer das wichtigste<br />

Ding bleiben. Einfach weil es mich bewegt.“<br />

Unterm Strich kann man aber wohl<br />

schon festhalten: Einfach chillen ist nicht<br />

so seins? „Ich liebe das Meer, ich liebe den<br />

Strand, ich liebe das Surfen. Wenn ich<br />

mich darauf einlasse, dann kann ich das<br />

auch total gut!“ Es ist alles eine Frage des<br />

Timings. Seine Schwester zum Beispiel,<br />

die das Herz und die Seele der Limofirma<br />

ist, macht eine dreimonatige Weltreise,<br />

weil sie vorher alles so organisierte, dass<br />

es möglich wird. „Man muss alles nur gut<br />

planen!“<br />

Wie auch Roberts Entscheidung, ein neues<br />

Album aufzunehmen. „Die ist vor einem<br />

guten Jahr gefallen. Ich habe gemerkt, dass<br />

die Nummern, die ich bis dahin gemacht<br />

habe, live wunderschön rüberkommen,<br />

aber sie brauchten einen Rahmen – und<br />

ein Album ist der beste Rahmen.“ Die<br />

Songs auf „Dein Vegas“ sind dabei genauso<br />

spielerisch entstanden, wie der Titel es<br />

vermuten lässt. „Ich wollte mich selbst<br />

freilassen. Mich ausprobieren. Wenn ich<br />

Lust hatte, etwas rockig zu machen, dann<br />

wurde es rockig. Und wenn es elektronisch<br />

ist, dann bleibt es das auch. Und wenn es<br />

eine Wohnzimmerakustikversion ist, dann<br />

ist es eben diese. Die Lieder sind gleichzeitig<br />

eine Reise und eine Momentaufnahme.“<br />

Unabhängig von der Musik ging es Robert<br />

aber auch um den Inhalt: um Leid, Gewinn<br />

und Niederlage, Liebe und Trennung, um<br />

den Black-Jack-Tisch des Lebens. „Was ist<br />

Musik? Es ist ein Dialog mit mir selbst. Es<br />

ist Heilung. Und es ist auch das Gespräch<br />

mit anderen, denn es ist das Wertvollste,<br />

dass man mit Musik andere Menschen<br />

bewegen kann, dass man in ihnen etwas<br />

erzeugen kann.“ *fis

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