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GB 2012 im pdf-Format - AWO Dortmund

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Eingliederungshilfe | Lebensbereich Wohnen Eingliederungshilfe | Lebensbereich Wohnen 51<br />

Leben und Wohnen individuell gestalten<br />

Die <strong>AWO</strong> <strong>Dortmund</strong> betreibt seit vielen Jahren<br />

Wohnhäuser für behinderte Menschen und entwickelt<br />

ihre Angebote dort kontinuierlich weiter.<br />

War in den achtziger Jahren eine ausreichende<br />

„Betreuung“ und „Versorgung“ behinderter Menschen<br />

in „Wohnhäusern“ die gesellschaftliche<br />

Aufgabe, hat die <strong>AWO</strong>, weit vor der Behindertenrechtskonvention,<br />

die neuen Anforderungen erkannt<br />

und sich darauf eingestellt. Wir sprechen<br />

längst von Wohnhäusern, in denen Menschen<br />

mit Behinderung möglichst normal leben und am<br />

gesellschaftlichen Austausch teilhaben. Das Recht,<br />

sein Leben individuell in Gruppen und Beziehungen<br />

zu gestalten, ist das gelebte Motto. Die neuen<br />

Wohnhäuser sind kleiner und überschaubarer<br />

geworden, wobei die größeren Häuser zum Teil<br />

ein breiteres Angebot zur individuellen Wohn-<br />

und Freizeitgestaltung bieten.<br />

menschen unter einem Dach<br />

Betreute<br />

menschen<br />

mitarbeiter-<br />

Innen<br />

Wohnhaus Derne 66 45<br />

Wohnhaus Mengede 33 25<br />

Wohnhaus Schultenhof 30 18<br />

Ambulant Betreutes Wohnen 14 9<br />

Das 2009 eingeführte Wohnteilhabegesetz hat<br />

die Mitwirkungs- und Mitbest<strong>im</strong>mungsrechte der<br />

BewohnerInnen deutlich gestärkt.<br />

Wichtig ist es, die Entwicklung behinderter Menschen<br />

zu fördern und anzuregen. Wo es nicht<br />

mehr notwendig ist, in einem Wohnhaus mit<br />

regelmäßiger Unterstützung zu leben, werden<br />

Wege gefunden, in Wohnungen oder Wohngemeinschaften<br />

zu wechseln. Diese Form der Unterstützung<br />

von Menschen mit Behinderung<br />

heißt ambulante Hilfe. Eine Zielvereinbarung der<br />

Wohlfahrtspflege mit den Kostenträgern – für<br />

<strong>Dortmund</strong> ist dies der Landschaftsverband Westfalen-Lippe<br />

– regelt, ambulanten Hilfsangeboten<br />

<strong>im</strong>mer Vorrang zu geben. Dennoch gibt es derzeit<br />

in <strong>Dortmund</strong> zu wenige Plätze in Wohnhäusern,<br />

so dass behinderte Menschen aus <strong>Dortmund</strong> ihre<br />

He<strong>im</strong>at verlassen und in andere Regionen ausweichen<br />

müssen. Aus diesem Grund baut die <strong>AWO</strong><br />

– wie auch andere Träger – in den nächsten Jahren<br />

ein weiteres Wohnhaus in <strong>Dortmund</strong>.<br />

Neben den dann vier Wohnhäusern der <strong>Dortmund</strong>er<br />

<strong>AWO</strong> wird zusätzlich der Dienst des Betreuten<br />

Wohnens für Menschen mit Behinderung weiter<br />

ausgebaut.<br />

Gemeinsam mit dem Landschaftsverband und<br />

der Stadt <strong>Dortmund</strong> organisieren die Wohneinrichtungen<br />

ein Hilfeplanverfahren, entwerfen mit<br />

den behinderten Menschen und ihren Helfer-<br />

Innen die geeignete Form der Unterstützung.<br />

Die Hoffnung der Kostenträger in diesem Hilfeplanverfahren<br />

ist es, Kosten zu sparen – angesichts<br />

der fehlenden Mittel der Städte ist dies<br />

verständlich. Um zu verhindern, dass aus Gründen<br />

der Haushaltsnot Menschen mit Behinderung<br />

notwendige Hilfen verweigert werden, ist eine<br />

gute Vorbereitung der Hilfeplangespräche und<br />

die Teilnahme der Menschen mit Behinderung<br />

und ihrer Vertrauten unbedingt notwendig. Für die<br />

<strong>AWO</strong> bedeutet dies, dass wir behinderte Menschen<br />

und ihre Helfer beraten, unabhängig davon, ob<br />

sie in Einrichtungen der <strong>AWO</strong> wohnen oder dies<br />

planen.<br />

Wohnbereiche<br />

Koordinator: Hans-Gerd Fuchs<br />

Mengeder Straße 491<br />

44359 <strong>Dortmund</strong><br />

Telefon 0231.35 09 04<br />

h.g.fuchs@awo-dortmund.de<br />

Wohnhaus Derne<br />

Die älteste Wohneinrichtung des <strong>AWO</strong> Unterbezirk<br />

<strong>Dortmund</strong> ist das Wohnhaus in Derne. Hier<br />

leben 66 erwachsene, geistig, seelisch und körperlich<br />

behinderte Menschen. Die Bewohner des<br />

rollstuhlgerechten Wohnhauses sind <strong>im</strong> Regelfall<br />

tagsüber in Werkstätten tätig.<br />

In den letzten Jahren wurden dort umfangreiche<br />

Bau- und Renovierungsarbeiten durchgeführt:<br />

technische Instandsetzungen, Sanierungen und<br />

konzeptionelle Veränderungen, insbesondere <strong>im</strong><br />

40 Jahre alten Altbau. Aktuell geplant ist eine<br />

brandschutztechnische Sanierung und Verringerung<br />

von Doppelz<strong>im</strong>mern, was umfangreiche<br />

bauliche Veränderungen wie die Neugestaltung<br />

und Aufstockung eines Treppenhauses erfordert.<br />

Um dem Autonomieanspruch des Einzelnen zu entsprechen,<br />

finden behinderte Menschen in unserer<br />

Einrichtung ein abgestuftes Angebot an Betreuungsleistungen.<br />

So werden zusätzlich zum eigentlichen<br />

Wohnhaus Wohnungen <strong>im</strong> Stadtteil angemietet<br />

und ein Wohngebäude auf dem Gelände des Zentrums<br />

für Reittherapie der <strong>AWO</strong> <strong>Dortmund</strong> genutzt.<br />

Dieses Konzept der zentralen und dezentralen<br />

Wohnangebote wird weiter ausgebaut.<br />

Aktuell beteiligt sich das Wohnhaus Derne an einem<br />

bundesweiten <strong>AWO</strong>-Projekt zur Förderung der<br />

Teilnahme von BewohnerInnen am öffentlichen<br />

Leben. Nachbarschaftliche Beziehungen werden<br />

seit langem aktiv gepflegt: Das Wohnhaus n<strong>im</strong>mt<br />

an vielen Aktionen wie Stadtteilfesten teil und<br />

richtet selbst regelmäßig große Hausfeste aus, mit<br />

Beteiligung der Nachbarschaft.<br />

Die Tagesbetreuung älterer Menschen mit Behinderung<br />

in stationären Wohneinrichtungen ist nach<br />

wie vor notwendig. Das Wohnhaus Derne bietet<br />

vielen älteren Menschen mit Behinderung ein<br />

Zuhause, in dem sie ein abgest<strong>im</strong>mtes Angebot<br />

pflegerischer und sozialer Förderung erfahren.<br />

Wohnhaus mengede<br />

Das Wohnhaus wurde in den 17 Jahren seines<br />

Bestehens ständig weiterentwickelt und nach<br />

Belegung der 28 Wohnplätze mehrere Außenwohngruppen<br />

eingerichtet. In den Mietwohnungen<br />

innerhalb des Sozialraumes Mengede und Nette<br />

werden Menschen mit Behinderung nach wie vor<br />

Die Band Starclub – ein Musikprojekt der Werkstätten –<br />

bei einem ihrer zahlreichen Auftritte.<br />

Die Tagesstruktur ist auf die Interessen und Anforderungen<br />

älterer Bewohner ausgerichtet, sie<br />

beinhaltet Mobilisierung und dem qualifizierten<br />

Umgang mit gerontopsychiatrisch veränderten<br />

Menschen mit Behinderung. Die tagesstrukturierenden<br />

Angebote stehen nicht nur verrenteten<br />

BewohnerInnen offen, sondern auch denjenigen,<br />

die aus anderen Gründen keine Werkstatt besuchen<br />

oder externen NutzerInnen, die in ihren<br />

eigenen Häusern kein entsprechendes Angebot<br />

vorfinden.<br />

Wohnhaus Derne<br />

Leitung: Wolfgang Wertz<br />

Oberbeckerstraße 34<br />

44329 <strong>Dortmund</strong><br />

Telefon 0231.98 9191 0<br />

wohnstaetten@awo-dortmund.de<br />

betreut, erhalten aber zugleich ein größeres Maß<br />

an Selbstbest<strong>im</strong>mung. Im Anschluss wurde das<br />

Ziel des selbständigen Wohnens mit ambulanter<br />

Betreuung mehrfach erreicht. Aktuell befinden<br />

sich zusätzlich zum Stammhaus vier Bewohner-<br />

Innen in zwei verbundenen Mietwohnungen.

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