▼ DAISY CHAPMAN IM INTERVIEW » Niemand würde merken, dass es um mich geht. « Wodurch werden Sie noch für Ihre Texte inspiriert ? In meinen Lyrics geht es oft um Geschichte und Geschichten. Es geht um interessante Geschichten, die ich einfach durch das Lesen von Büchern oder im Fernsehen entdeckt habe. Wenn ich etwas Interessantes höre, verwandele ich das Gehörte manchmal in einen Song. Es muss keine traurige Geschichte sein, aber wenn ich komponiere und am Piano Akkorde ausprobiere, kommen immer traurige Songs heraus. Scheinbar fällt es mir schwer, einen fröhlichen Song zu schreiben. Einige meiner traurig klingenden Lieder enthalten aber trotzdem auch positive Worte. Es sind die Noten, die meine Musik traurig machen. Was inspiriert mich noch ? Durch die Welt zu reisen ist wichtig, um neue Erfahrungen zu sammeln. Dadurch kommen eine Menge Wörter aus mir heraus. Es sind all die Dinge, die ich unterwegs sehe und erlebe. Es ist einfach das Leben. Das Leben und historische Geschichten sind meine größten Einflüsse. Sind Sie jemand, die immer wieder Impulse braucht, um dann wieder etwas Neues zu schreiben ? Ja, so ist es. Da gibt es etwas, was ich sehe und das will dann heraus. Aber es muss nichts sein, was mir nah kommt oder mir zu Herzen geht. Ich schreibe nicht so, als wären meine Texte eine Art persönliches Tagebuch. Falls doch etwas Persönliches vorkommt, ist es gut versteckt. Ich weiß, dass es da ist, aber niemand anderes würde merken, dass es um mich geht. Wir als Publikum interpretieren aber natürlich ständig ... Die Interpretation ist immer da. Das geht in Ordnung. Manchmal covern Sie auch Songs, vorwiegend von Interpreten, die eine ähnlich unverwechselbare, musikalische Identität wie Sie haben. Insofern liegt ein wie Song »Hallelujah« von Leonard Cohen natürlich nahe, der ja auch von Nick Cave ganz wunderbar gecovert wurde – ein ähnlich außergewöhnlicher Musiker wie Cohen es war. Bekannt geworden sind Sie allerdings mit ihrer Version von Rihannas Hit »Umbrella«. Rihanna ist eine ziemlich kommerzielle Popsängerin und steht für eine ganz andere Musikrichtung. Was muss ein Song mitbringen, damit Daisy Chapman sich entscheidet, den Titel als ihre ganz eigene Version zu covern ? »Hallelujah« von Leonard Cohen ist vermutlich eines der meistgecoverten Stücke, die es gibt. Um ehrlich zu sein: Damals hatte ich gar nicht realisiert, wie erfolgreich »Hallelujah« war. Ich hatte den Song gerade erst für mich entdeckt – und ich fand ihn richtig schön. Ich dachte mir, ich will diesen Song unbedingt singen. Ich habe nicht allzu viel verändert. Ich habe einfach einen Piano-Song daraus gemacht und Cohens wunderbaren Text verwendet. Ich wußte nicht viel über den Song, der ja auch von Jeff Buckley interpretiert wurde. Ich habe ihn einfach in mein Repertoire übernommen, weil er sehr schön war. Bei Rihannas »Umbrella« wußte ich natürlich, dass es ein riesiger Hit war. Ich dachte mir, dass es Spaß machen würde, den Song einfach auf ein Minimum zu reduzieren, alles wegzunehmen, was Rhianna hineingesteckt hat, um es leise und hübsch zu machen. Mein Publikum liebt diese Version. Ich widerum liebe es, etwas wirklich Ungewöhnliches auszuwählen, es funkeln zu lassen und einige Streicher hinzuzufügen. Ich denke, Menschen merken ansonsten nie, dass ein Song von Rihanna so schön sein kann. Diese Reaktionen liebe ich. Ich bin immer auf der Suche nach Songs von Komponisten, die ich in Daisy Chapman-Versionen verwandeln kann. Das ist für mich ein großer Spaß. War »Umbrella« ein Song zu dem Sie gefeiert haben ? Mochten Sie das Stück, als es ständig im Radio gespielt wurde ? Nicht sehr und nicht wirklich. Aber ich konnte Qualitäten darin hören, die den Song in eine Ballade verwandeln könnten. Ich habe das mit vielen Songs gemacht, aber sie niemals aufgenommen. Ich habe das mit »Don‘t cha wish your girlfriend was hot like me ?« gemacht. Können Sie sich an diesen Song der Pussycat Dolls erinnern ? Davon habe ich meine ganz eigene Version gemacht. Ich spiele sie manchmal live. Es ist vor allem amüsant. Wenn Menschen einen bekannten Song gut kennen, finden sie es originell, wenn sie ihn in meiner Version völlig anders interpretiert hören. Ihr fünftes Studioalbum heißt optimistisch »Good Luck Songs«. Es wurde in Bristol, in den Toy Box Studios und in Bremen bei Martin Denzin und im »Songs & Whispers« Studio aufgenommen. aufgenommen. Martin Denzin schreibt dazu auf seiner Homepage: »Ich bin sehr glücklich, dass ich ein Teil dieser Produktion sein durfte. Wunderbare Songs, wunderbare Stimme, wundervolle Menschen.« Mehr Lob geht nicht. Macht das Aufnehmen von melancholischer Musik also glücklich ? Das mag so sein. Für das neue Album konnte ich mich sehr lange nicht entschieden, wie es heißen sollte. Ich hatte einen Song namens »Good Luck Song«. Es war der erste Song, den ich geschrieben hatte. Er eröffnet auch das Album – ein sehr positiver Song in einer Dur-Tonart. Im Text geht es über »good luck« in verschiedenen Ländern – wie Menschen in verschiedenen Ländern Glück wahrnehmen und von welchen Dingen sie überzeugt sind, dass sie ihnen Glück bringen. Wussten Sie das ? In China bedeutet ein roter Briefumschlag, dass man Geld bekommt. Aber es ist nicht so, dass jeder Song von Glück oder von positiven Dingen handelt. Ich dachte mir, »Good Luck Songs« ist ein Titel, der ein wenig aufmuntert. Fans haben sich das neue Album angehört und gesagt, dass es fröhlicher geworden sei. Es hat dennoch einige dunkle Seiten. Ich kann nicht sagen, warum das wieder so ist. Es sind einfach die Lieder, die zu dieser Zeit aus mir herausgekommen sind. Ich war schwanger, während die meisten Songs entstanden sind. Vielleicht war es das ? u KORZUS PIEWACK HORSTKÖTTER PARTNER RECHTSANWÄLTE UND NOTARE n Zivilrecht n Vertragsrecht n Erbrecht n Familienrecht n Verkehrsrecht n Strafrecht Büro Findorff und Notariat Hemmstraße 165, 28215 Bremen Telefon 0421 - 37 77 90, Telefax 0421 - 376 00 86 E-Mail: rae@korzus-partner.de www.korzus-partner.de n Versicherungsrecht n Gesellschaftsrecht n Arbeitsrecht n Wehr- u. Soldatenrecht n Patientenverfügung n Vorsorgevollmacht und Büro Überseestadt Konsul-Smidt-Str. 8u, 28217 Bremen Telefon 0421 - 380 13 21 Telefax 0421 - 380 13 22 E-Mail: kanzlei@rain-horstkoetter.de www.rain-horstkoetter.de Gastfeldstraße 24 • 28201 Bremen n Öffentl. 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